Nach langer Zeit scheint er sich wieder anzubahnen: der Generationenkonflikt. Das bedeutet, man haut sich pauschale Behauptungen um die Ohren und etikettiert sie mit dem Geburtsjahr. Dabei könnten alle viel voneinander lernen! Nicht zuletzt hatten Oma und Opa so einige Alltagsrituale, die man durchaus wieder aufleben lassen sollte.
Die Zeiten ändern sich. Bei einigen Dingen kann man sagen: zum Glück. Doch wer alles nur besser machen will, ohne zu bemerken, was an Gutem schon da ist, schadet sich am Ende selbst.
So gibt es manche Gewohnheit, die heutzutage zu Unrecht aus der Mode gekommen ist. Darunter sind auch die folgenden 10 Dinge, die es wert wären, wieder Teil des Alltags zu werden:
10 Alltagsrituale von früher, von denen man lernen kann
1. Morgens Zeitung lesen
Morgens eine Zeitung lesen und abends die Nachrichten schauen: So bleibt man informiert, ohne sich den ganzen Tag durch Internet-Schlagzeilen kirre machen zu lassen. Am Ende sind die meisten Empörungswellen ohnehin nichts weiter als heiße Luft.
2. Freunde anrufen
Freundschaften muss man pflegen. Diese alte Weisheit geht leider immer mehr verloren. Sich treffen, Zeit miteinander verbringen oder zum Geburtstag anrufen – das verbindet viel mehr, als Urlaubsfotos bei Facebook zu posten oder einen Gruß per WhatsApp zu schicken.
3. Nachbarschaften pflegen
Grüßen, fragen, wie es geht, frisch geerntetes Obst aus dem Garten vorbeibringen – selbst auf dem Land ist das keine Selbstverständlichkeit mehr. Jeder macht sein Ding, niemand nimmt voneinander Notiz. Dabei kommt mit Sicherheit eines Tages der Zeitpunkt, an dem man einen vertrauensvollen Nachbarn gut gebrauchen könnte.
4. Bonbon in der Handtasche
Das Bonbon in der Handtasche ist keine Marotte alter Damen, sondern ein Symbol: dafür, die Dinge zu nehmen, wie sie kommen, erst einmal abzuwarten – und die Zwischenzeit so gut es geht zu genießen.
5. Kreuzworträtsel lösen
Kleine Denksportaufgaben halten den Verstand fit. Das ist umso wichtiger, als wir uns angewöhnt haben, unser Gehirn durch Internet-Suchmaschinen zu ersetzen.
6. Eintopf
Am Sonntag gab es Fleisch, am Montag Reste. Und die übrige Woche vor allem eins: Suppe. Die Küche der Großeltern-Generation war schlicht, aber nahrhaft. Glaubt wirklich jemand, dass Matcha-Smoothie oder Quinoa-Bowl schmackhafter und gesünder sind als ein ehrlicher Erbseneintopf?
7. Reste verwerten
Überhaupt, das Essen: Früher wurde einfach alles verwertet – von Innereien über Knochen bis zum Möhrengrün. Und was vom Gemüse nicht gleich gebraucht wurde, wurde eingemacht. Das spart nicht nur Geld, sondern ist auch extrem nachhaltig.
8. Einem Verein beitreten
Etwas gemeinsam machen, sich engagieren, ganz gleich, ob man jeden Einzelnen mag: In einem Verein zählt das Ganze. Doch immer mehr Vereine leiden unter Mitgliederschwund. Das ist schade. Denn der soziale Verbund hat gegenüber einem Fitnessstudio-Abo handfeste Vorteile – besonders in schwierigen Zeiten.
9. Rituale überliefern
Rituale sind Ankerpunkte, an denen wir wieder zu uns selbst finden können. Sie begleiten die eigene Kindheit und können an die nächste Generation weitergeben werden. Somit tut es gut, nicht bei jedem Ereignis das Rad neu zu erfinden und Trends hinterherzurennen, sondern sich einfach mal treu zu bleiben.
10. Schwere Zeiten gemeinsam durchstehen
In guten wie in schlechten Tagen – ein Satz, der heute in seiner Tragweite oft verkannt wird. Freilich sollte niemand an einer Beziehung festhalten, die ihm schadet. Aber von der älteren Generation kann man lernen, dass Partnerschaft eben nicht permanentes Glück bedeutet, sondern einen Wert für sich besitzt.
Manchmal sind es die kleinen Dinge, die die Welt in einem anderen Licht erscheinen lassen. So ist es auch mit den scheinbar unbedeutenden Alltagsritualen früherer Zeiten.