Verfallene Häuser, alte Kultstätten und Kunstinstallationen: Einige Orte auf der Welt wirken auf ihre Besucher gewollt oder ungewollt angsteinflößend. Die folgenden Beispiele zeigen dir 10 gruselige Orte, die nur wenige Touristen sich zu besuchen trauen.
1.) Die hängenden Särge von Sagada, Philippinen
Die Felswand mit den hängenden Särgen ist eine Kultstätte für die Einwohner der kleinen Stadt Sagada auf den Philippinen. Die Tradition der Bewohner Sagadas besagt, dass jeder, der bereits in der 3. Generation in dem kleinen Dorf lebt, nicht in einem herkömmlichen Grab bestattet, sondern in einem Sarg an der Felswand zwischen seinen Vorfahren aufgehängt wird. Je höher der hölzerne Kasten an der Felswand hängt, desto näher sei die Seele des Toten dem Himmel, so die Legende.
2.) Die Geisterstadt Centralia, USA
Im US-Bundesstaat Pennsylvania liegt an einem einsamen Highway die verlassene Stadt Centralia. Einst war die Kleinstadt ein Zeichen der florierenden Kohleindustrie in den USA und die Menschen lebten dort behütet und mit einem gewissen Wohlstand. Im Jahre 1962 entzündete sich jedoch die Kohle in den Bergwerken und entfachte ein Feuer unter der Stadt. Da die Erde aufplatzte und Gase entwichen, mussten alle Einwohner der Stadt evakuiert werden.
Das Feuer brennt immer noch unterirdisch und wird dies laut Wissenschaftlern auch noch für die nächsten 150 bis 200 Jahre tun. Centralia ist heute eine Geisterstadt, in deren unmittelbarer Nähe nur noch fünf Menschen leben, die sich weigern, die Stadt zu verlassen. Übrigens: Die brennende Stadt war unter anderem Vorbild für die Videospielverfilmung „Silent Hill“ und spielte außerdem eine zentrale Rolle in einer Folge der Serie „Die drei Fragezeichen“.
3.) Die Insel der Puppen, Mexiko
In der Nähe von Mexiko-Stadt liegt eine kleine Insel, die bis zum Jahre 2001 von dem Blumenzüchter und Fischer Julián Santana Barrera bewohnt wurde. Dieser fand Anfang der 1950er Jahre ein ertrunkenes Mädchen am Ufer der Insel. Dieses Ereignis traumatisierte ihn so sehr, dass er von den Schreien ihres Geistes verfolgt wurde. Er sammelte herrenlose Puppen und Spielzeuge aus den Wasserkanälen rund um die Insel, um den Geist zu besänftigen.
Als dies nichts half, verstümmelte er die Puppen und hing sie in die Bäume vor seinem Haus, um die Seele des Mädchens fernzuhalten. Besonders tragisch ist, dass Julián Barrera 2001 an derselben Stelle ertrunken ist, an welcher er das kleine Mädchen 50 Jahre zuvor gefunden hatte. Die Puppen hängen heute noch in den Bäumen und bewegen sich im Wind.
4.) Die Beelitz-Heilstätten, Deutschland
Die Beelitzer Heilstätten in Brandenburg gehörten Anfang des 20. Jahrhunderts zu den besten Pflegeeinrichtungen der Welt. Männer und Frauen wurden hier getrennt voneinander nach den neusten Pflegestandards betreut und im besten Fall von ihrer Tuberkulose geheilt.
Im Zweiten Weltkrieg wurden die Gebäude schwer beschädigt und verfielen nach und nach. Man kann jedoch heute immer noch die Krankenhausatmosphäre spüren, wenn man durch die langen Flure läuft und die alten Möbel anschaut.
5.) Die Kapuzinergruft von Palermo, Italien
Im Jahre 1535 erbauten Kapuzinermönche nahe der Stadt Palermo ein Kloster, welches über Kellergewölbe für die Bestattung der verstorbenen Mönche verfügte. Durch die besondere Art der Einbalsamierung der Toten zeigen die Leichname bis heute nur wenig Anzeichen von Verwesung. Über die Jahrhunderte hinweg fanden über 2.000 Menschen in den Katakomben ihre letzte Ruhestätte. Heute kann man die makaberen und unheimlichen Gewölbe besichtigen, wenn man sich traut.
6.) Christus der Abgründe, Italien
Was gruselig aussieht, ist eigentlich eine gut gemeinte Geste. Vor der Küste des italienischen Ortes San Fruttuoso steht eine ca. 2,5 m hohe Christusstatue auf dem Meeresgrund in etwa 17 m Tiefe. Ihre Arme sind bittend zur Wasseroberfläche gehoben. Die Statue wurde 1953 in der Bucht versenkt und soll an den tödlichen Unfall des Tauchers Dario Gonzatti erinnern. Durch Wasserpflanzen und andere Umwelteinflüsse hat die Figur einen unheimlichen Charakter bekommen: Wenn du die Geschichte dahinter kennst, wirst du bei deinem Tauchgang aber sicher anders darüber denken.
7.) Der Veijo-Rönkkönen-Skulpturen-Park, Finnland
Der finnische Künstler Veijo Rönkkönen schuf mit einem Apfelbaumgarten, in dem hunderte von Skulpturen stehen, sein Lebenswerk. Nachdem er 2010 nach einer schweren Krankheit gestorben war, streiften die ersten Personen über das Grundstück und sahen, was der Künstler die letzten 50 Jahre erschaffen hatte.
Wenn man durch den Garten spaziert, findet man viele Skulpturen, die auf echten Personen beruhen sollen. Diese sind entweder in Alltagssituationen oder in yogaähnlichen Posen dargestellt. Das Gruselige daran ist, dass der Künstler teilweise echte Zähne benutzte, um die Figuren realer zu machen. Und auch so sehen nicht alle Skulpturen sehr freundlich aus.
8.) Die Allerheiligenkirche in Sedletz, Tschechische Republik
Diese Kirche ist ein besonders gruseliges Exemplar eines Gotteshauses. Denn in den Kellergewölben des heiligen Ortes findest du über 10.000 Teile aus menschlichen Skeletten. Diese wurden benutzt, um die Inneneinrichtung für die Kirche zu schaffen und sie mit ihnen zu schmücken. Kerzenleuchter und Wanddekorationen entstanden aus den exhumierten Skeletten des nahegelegenen Friedhofs.
9.) Der versunkene Friedhof von Camiguin, Philippinen
Auf der kleinen philippinischen Insel Camiguin trug sich im Jahre 1871 ein schreckliches Unglück zu. Der nahegelegene Vulkan Daan zerstörte das Dorf Kotabato, das nach einem Erdbeben ca. 6 m unter den Meeresspiegel sank. Heute erinnern nur noch die Kreuze des Friedhofs unter Wasser an die 200 Jahre alte Siedlung.
10.) Das Vent Haven Museum, USA
Dieses Museum im US-Bundesstaat Kentucky stellt ganz besonders gruselige Artefakte aus. Es beschäftigt sich nämlich mit Bauchredner-Puppen. Hier gibt es nicht nur Informationen zur Geschichte und Kunst des Bauchredens, sondern es werden auch viele verschiedene Puppen gezeigt. Würdest du gern einmal mit ihnen allein sein?
Na, gruselt es dich schon? Würdest du dich an diese 10 Orte trauen?