„Diejenigen, die verrückt genug sind, zu denken, sie könnten die Welt verändern, tun es auch.“ Dieses Zitat von Steve Jobs bringt auf den Punkt, dass es oft die kleinen, ungewöhnlichen Dinge sind, die Großes bewirken. Einfälle, die zunächst komisch, unscheinbar oder naiv wirken, könnten der erste Schritt in die richtige Richtung sein.
Die folgenden Beispiele zeigen, dass es zum Glück immer wieder Menschen gibt, die ausgetretene Pfade verlassen, um eigene Wege zu gehen – mit genialen Ideen, die die Welt zu einem besseren Ort machen.
11 Ideen für eine bessere Welt
1. „Untenrum-Gurt“
Beim Autofahren in der Schwangerschaft sind normale Sicherheitsgurte nicht nur lästig, sie können für das ungeborene Kind auch richtig gefährlich werden. Eine spezielle Vorrichtung für Schwangere führt den Beckengurt unterhalb des Bauchs herum. Sieht seltsam aus, schützt aber Mutter und Kind.
2. Baby in Plastiktüte
Auf einen Einfall, der sich nicht weniger kurios anhört, aber Leben retten könnte, kam der argentinische Automechaniker Jorge Odón. Seine Idee: eine (natürlich sterile) Plastiktüte als Geburtshilfe zu nutzen. Das Ganze ist billiger und für Baby und Mutter wesentlich schonender als die Verwendung von Saugglocke oder Zange. Perfekt für Regionen mit schlechter medizinischer Versorgung, urteilt die WHO und unterstützt Jorge bei der Markteinführung.
Und so ist das Funktionsprinzip: Die Plastiktüte wird über den Kopf des Babys gestülpt. Dann wird Luft in eine untere Kammer der Tüte gepumpt. Die Tüte funktioniert nun wie ein flexibler, hauchdünner Greifarm, mit dem das Baby aus dem Geburtskanal gezogen werden kann.
3. Schräges Gemüse
50 Millionen Tonnen Gemüse werden jedes Jahr in der EU weggeschmissen. Einziger Grund: Es ist schief gewachsen. Das ist Lebensmittelverschwendung, befinden immer mehr Bio-Läden und Restaurants und kaufen speziell krummes Gemüse ein. Doch auch die großen Ketten ziehen nach. Davon profitiert die heimische Landwirtschaft. Jetzt müssen nur noch die Kunden diese Idee mit ihrer Kaufentscheidung unterstützen.
4. Dorf für Demenzkranke
In Holland gibt es ein Altersheim für Demenzkranke, das wie ein eigenes Dorf aussieht: mit Marktplatz, Supermarkt und Friseur. Auf diese Weise können die Bewohner so lange wie möglich ihre Selbständigkeit behalten und fühlen sich nicht eingesperrt. Auch in Deutschland gibt es solche Demenzdörfer immer häufiger.
5. Ausgeschlafene Bäcker
Für gewöhnlich müssen Bäcker sehr, sehr früh aufstehen. Das ist für das Privatleben nicht gerade zuträglich. Eine Bäckerei in Speyer hält dagegen und bietet ihren Mitarbeitern Arbeitszeiten an, wie sie sonst eher für klassische Bürojobs gelten. Dafür gibt es frisches Brot erst am Nachmittag. Für Menschen, die ohnehin lieber Abendbrot als Frühstück essen, ist das sogar ein handfester Vorteil.
6. Alte Brötchen
Ob in Tübingen, Berlin oder Görlitz – in immer mehr Städten gibt es Bäckereien, die ausschließlich Backwaren vom Vortag verkaufen. Die übrig gebliebene Ware wird von anderen Filialen eingesammelt und zu einem deutlich reduzierten Preis angeboten. Gerade ärmere Menschen profitieren von dem Einfall – und die Brötchen landen nicht im Müll.
7. Maden als Bio-Futter
In Georgia (USA) züchtet eine Firma Maden, die sich vom anfallenden Bio-Müll ernähren. Die Maden landen dann selbst auf dem Speiseplan – und zwar als hochwertiges Tierfutter. Damit werden gleich zwei „Fliegen“ mit einer Klappe geschlagen: Zum einen reduzieren die Maden die Treibhausgase, die beim Verrotten des Bio-Mülls entstehen; zum anderen werden weniger Anbauflächen für das Tierfutter benötigt.
8. O … Tannenbaum
Sie sind krumm, kahl und ungleichmäßig, aber deswegen noch lange nicht hässlich. Das findet auf jeden Fall Frederik von Paepke und verkauft „Weihnachtsbäume mit Charakter“, die sonst keinen Käufer finden. Jeder Baum bekommt von ihm einen eigenen Namen – eben ein echtes Unikat. Angesichts der Millionen Tannen, die jedes Jahr gezüchtet und über den Kontinent transportiert werden, ein cleverer Schritt in Richtung Nachhaltigkeit.
9. Baum-Sharing
Eine andere Idee, die das Weihnachtsbaum-Problem lösen möchte, ohne ganz auf die schöne Tradition zu verzichten, sind Miet-Bäume. Die Weihnachtsbäume im Topf und werden nach Gebrauch zurückgegeben und wieder eingepflanzt. Aufforstung statt Plantagen-Rodung.
10. Sticker für Staubfänger
Wie oft nutzt du deinen Racletteofen? Oder dein Waffeleisen? Oder die Bohrmaschine? Die Schweizer Initiative Pumpipumpe hat ein Herz für solche Staubfänger. Sie verteilt Aufkleber für den Briefkasten, mit denen man seiner Nachbarschaft signalisiert, was man auf Nachfrage gerne ausleiht. So muss nicht jeder für sich Raclette, Waffeleisen und Bohrmaschine horten.
11. Wippen für den Frieden
Mauern und Grenzen trennen Menschen, anstatt den friedlichen Austausch zu fördern. Darauf möchte eine Kunstaktion hinweisen, die den Grenzzaun zwischen Mexiko und den Vereinigten Staaten zu einer Wippe umfunktioniert hat. Auf diese Weise finden die Einwohner beider Länder immerhin im Spiel zueinander, um die Mauern in den Köpfen einzureißen.
Jährlich werden Milliarden in die Entwicklung künstlicher Intelligenz, genetisch veränderter Lebensmittel und leistungsfähiger Elektronik gesteckt. Manchmal – so scheint es – sind die wirklich weltbewegenden Ideen jedoch viel simpler.