13-Jähriger samt Hund beim Gassigehen entführt – Mutter ortet ihn per Handy

13.10.2023 12:41

In Aschersleben war ein Junge gerade dabei, die Hinterlassenschaften seines Jack-Russell-Terriers einzutüten, als er gepackt und in den Kofferraum eines Autos gesperrt wurde. Als ihn seine Mutter nicht erreichen könnte, verständigte sie die Polizei.

In Aschersleben in Sachsen-Anhalt ist am Samstag ein 13-Jähriger entführt und misshandelt worden. Wie "Bild" berichtet, ging der Junge mit seinem Hund spazieren, als ein Auto neben ihm hielt und er und sein Jack-Russel-Terrier von Unbekannten gepackt und in den Kofferraum des Wagens gesperrt wurden.

Dem Bericht zufolge fuhren die Kidnapper mit ihren Opfern zunächst ein paar Kilometer. An einer abgelegenen Stelle hielten sie an und öffneten den Kofferraum. Dann führten sie den Jungen zu einem alten Eisenzaun und klebten daran die beiden Hände des 13-Jährigen mit Sekundenkleber fest.

Mutter kann Handy ihres Sohns orten

Die Mutter des Jungen berichtete gegenüber dem Blatt, dass ihr Sohn und sein Hund in der Regel nach rund 30 Minuten von ihrer Gassirunde zurückkehren. "Als eine halbe Stunde vergangen war, begannen wir uns Sorgen zu machen, wir haben sein Handy angeklingelt, Nachrichten geschrieben", sagte sie.

Obwohl der Junge nach wie vor sein Handy bei sich hatte, konnte er ihr mit festgeklebten Händen nicht antworten. Glücklicherweise konnte sie das Handy ihres Sohns orten. "Ich bin dann sofort hin. Als ich ihn dort so hilflos und leidend kauern sah, ist mein Mutterherz fast zersprungen", wird die Mutter zitiert.

Polizei Aschersleben fahndet nach den Tätern

Vor Ort rief sie die Polizei und Feuerwehr. Jedoch schafften es die Rettungskräfte zunächst nicht, die Hände des Jungen vom Zaun zu lösen. Stattdessen sägten sie die Eisenstrebe ab und schickten den Jungen damit ins Krankenhaus. Dort gelang es den Ärzten schließlich, den Kleber zu lösen – allerdings nicht ohne Verletzungen an den Händen des Opfers.

Über seine Entführung sagte der 13-Jährige zu "Bild": "Als der Kofferraum zugeknallt wurde, hatte ich Todesangst. Ich war so unendlich froh, dass ich [meinen Hund] Rocky bei mir hatte." Über das Motiv und die Identität der zwei Täter ist bisher nichts öffentlich bekannt. Einem Sprecher nach habe die Polizei am Wochenende bereits umfangreiche Spuren gesichert. Die Kripo ermittelt wegen Freiheitsberaubung und gefährlicher Körperverletzung.

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