Der Mensch kann mithilfe von Wissenschaft und Forschung vieles von dem erklären, was sich auf der Erde abspielt. Jedoch gibt es einige Fälle, die die Wissenschaft im Dunklen tappen lassen, oder auch Phänomene, deren Ursprung man zwar erklären kann, die aber dennoch so beeindruckend sind, dass man immer wieder über sie staunen muss.
Die faszinierende Natur zeigt sich und ihre Macht auf vielfältige Weise. Vielleicht auch ein bisschen deswegen, um die fortschrittsgläubige und mit ihrer Umwelt oft unachtsam umgehende Menschheit in ihre Schranken zu verweisen. Schließlich sind wir alle nur zu Gast auf diesem wunderschönen und geheimnisvollen Planeten.
1.) Der mysteriöse Schlamm von Nanjing
Im Jahr 2013 geschah in der chinesischen Stadt Nanjing etwas sehr Merkwürdiges. Mitten auf einer befahrenen Straße bildete sich ein ca. 1 cm breiter Riss im Asphalt und weißer Schaum quoll aus dem Loch. Nicht nur der Schaum beunruhigte die geschockten Zeugen dieses Vorfalls, sondern auch der beißende Geruch der Substanz. Das wirklich Verrückte folgte jedoch einige Minuten später, denn so schnell, wie der Schaum aufgetaucht war, verschwand er auch wieder. Offiziell versuchte die Regierung den Vorfall mit einer Überschwemmung einer nahegelegenen U-Bahn-Baustelle zu erklären. Bis heute wollen die Zeugen dieses Vorfalls dieser Erklärung nicht so recht glauben. Mysteriös bleibt er so oder so.
2.) Das Meeresleuchten von Hongkong
Das geheimnisvolle blaue Leuchten in den Gewässern vor Hongkongs Küste wurde erstmals im 2015 Jahre entdeckt. Grund für das grelle Unterwasserlicht vor der Küste ist die Ansammlung verschiedener Mikroorganismen, die mit ihrer Biolumineszenz das Wasser zum Leuchten bringen. Was für den Betrachter wunderschön und wie ein Wunder der Natur erscheint, ist in Wahrheit ein Hilfeschrei der Natur. Meeresbiologen erklären nämlich, dass dem Leuchten eine Verschmutzung des Riffs zugrunde liegt. Das Meeresleuchten wird nämlich erst durch bestimmte Reize ausgelöst und das könnte eine starke Umweltbelastung durch die Großstadt sein.
3.) Die verbogenen Bäume in Gryfino
Als die Einwohner der polnischen Stadt Gryfino im Jahre 1930 etwas außerhalb des Ortes rund 400 Pinienbäume pflanzten, hätten sie nicht gedacht, dass dieser Wald einmal berühmt werden würde. Die Bäume sind wahrhaft mysteriös: Keiner kann sich nämlich erklären, wieso die meisten der Stämme nicht senkrecht zum Himmel wuchsen, sondern sich im Laufe der Jahre erst krümmten und erst dann gen Himmel reckten. Dieser Umstand verwandelt diesen Pinienwald in eine verwunschene Szenerie aus einem Fantasy-Roman.
4.) Das Eisloch in der Antarktis
Die Polarforscher staunten nicht schlecht, als sie im Oktober 2017 ein knapp 78 Quadratkilometer großes Loch inmitten der Eislandschaft der Antarktis entdeckten. Dieses seltene Phänomen, welches Polynja genannt wird, entsteht durch warmes Meerwasser, welches an einer dünneren Stelle des Eises nach oben steigt und somit ein Loch formt.
5.) Die Wüstenrose
Die sogenannte Desert Rose (Wüstenrose), welche der Sänger Sting bereits so liebevoll besang, ist in Wahrheit kein stacheliges Gewächs, sondern ein Gestein. Er ist eine Verbindung aus Salzkristallen und Sand und kommt in sehr trockenen Regionen vor. Da er manchmal die Form einer aufgefalteten Blüte annimmt, ist er mit diesem blumigen Namen gesegnet worden.
6.) Das Brummen in Taos
Taos im US-Bundesstaat New Mexico war eine ganz normale Wüstenstadt, bis sich in den 1990er Jahren plötzlich etwas veränderte. Von den rund 5.000 Einwohnern hörten ca. 2 Prozent immer wieder ein auffälliges Summen. Das Komische daran: Es wird lauter, sobald man sich in einem geschlossenem Raum befindet. Trotz psychologischer und auch wissenschaftlicher Untersuchungen kann man sich das Phänomen bis heute nicht erklären. Einige Anwohner glauben, dass in der Nähe ein streng geheimes Projekt der Regierung läuft, welches sich mit hohen Funkfrequenzen beschäftigt. Deshalb können es auch nur einige Bewohner wahrnehmen.
7.) Der rote Regen von Kerala
Als würde der Himmel bluten: Dieser Gedanke kam den Menschen im Jahre 2001 im indischen Bundesstaat Kerala, als plötzlich roter Regen vom Himmel fiel. Die Kleidung der Menschen färbte sich pink und man vermutete, dass ein Meteoriteneinschlag oder Ähnliches für diesen unheimlichen Vorfall verantwortlich sei. Tatsächlich ließ sich das Phänomen mit kleinsten Teilchen von Algen in der Luft erklären, die mit dem Regen auf die Erde gespült worden waren. Ähnliche Vorfälle ereigneten sich auch noch auf Sri Lanka und in anderen Teilen Indiens.
8.) Der Unterwasser-Wasserfall auf Mauritius
Vor der Küste der Inselgruppe Mauritius fällt ein Unterwasser-Wasserfall in die Tiefen des Meeres – so scheint es jedenfalls. Was aussieht wie der Eingang zu einer anderen Welt, ist in Wahrheit ein fast schon langweilig erklärtes Phänomen. Was man aus der Vogelperspektive sieht, ist nur Sand, der auf ein Plateau vor der Insel gespült wird. Also leider kein Zeitportal in eine andere Epoche oder Parallelwelt.
9.) Der blaue Vulkan von Ijen
Die Farbe Blau wird oftmals mit Kälte in Verbindung gebracht. Diesen Irrtum klärte der indonesische Vulkan Ijen auf. Denn die blaue Lava, die sich aus dem Vulkan ergießt, ist alles andere als kühl. Die Farbe entsteht, wenn neben dem Magma auch Gase an die Oberfläche steigen und dort an der Luft bei ca. 360 °C verbrennen.
10.) Das Auge der Sahara
Das sogenannte „Auge der Sahara“ wurde früher fälschlicherweise für den Überrest eines Asteroiden-Einschlags gehalten, da es eine nahezu runde Form aufweist. Wissenschaftler haben jedoch mittlerweile herausgefunden, dass sich die Gesteinsformation mit einem Durchmesser von etwa 40 Kilometern inmitten der Wüste über die Jahre durch Oxidation geformt hat. Steine und Mineralien haben mit der Luft reagiert und interessante Formen erschaffen.
11.) Die Blutfälle der Antarktis
Die Antarktis stellt man sich normalerweise komplett weiß vor. Umso schockierender war es, als Forscher Anfang des 20. Jahrhunderts die sogenannten Blood Falls, zu Deutsch „Blutfälle“, entdeckten. Der australische Forscher Griffith Taylor fand 1911 schließlich die Erklärung für dieses Phänomen. Die rote Farbe entsteht durch die Oxidation von Zink im Salzwasser des Ozeans.
12.) Der lebende Stein
Bei diesem „Stein“ ist nicht alles, wie es scheint. Denn erstens ist es kein Stein, sondern ein Meereslebewesen, und zweitens ist es eine Besonderheit, die nur an den Küsten Chiles vorkommt. Ohne Gehirn und organische Sensoren ausgestattet, gleitet der Pyura chilensis durch die Gewässer und sieht dabei einem echten Stein täuschend ähnlich.
13.) Die Regenbogenberge in China
Was aussieht wie ein Gemälde eines Expressionisten, ist tatsächlich ein Foto aus der chinesischen Provinz Zhangye Danxia. Dieses Gebiet wurde 2009 von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt. Die Landschaft erhält ihre bunte Farbe von Mineralien, die sich an der Luft verfärben.
14.) Ein Gewittersturm über einem Vulkan
Diese apokalyptische Szene ist kein Spezialeffekt aus einem Film, sondern wurde so tatsächlich in Chile aufgenommen. Die Aschepartikel des ausbrechenden Vulkans vermischten sich mit den Wolken darüber und so entstand ein Gewitter. Was bei einem Vulkanausbruch kein ungewöhnliches Phänomen ist, steigerte sich jedoch so sehr zu einem Höllenritt, dass die chilenische Regierung die Menschen in der Region evakuieren ließ.
Die Gewalt und die Kraft der Natur sind unergründlich. Auch wenn man für viele Phänomene mittlerweile eine Erklärung hat, sind sie trotzdem nicht minder ergreifend und manchmal auch einschüchternd.