Der menschliche Körper und all seine Funktionen werden durch ein geniales System aus Prozessen gesteuert. Vor allem Nährstoffe, die der Mensch seinem Körper aus der Nahrung zuführt, sind für diese Vorgänge zuständig und lebenswichtig.
Energiereiche Stoffe, die vom Körper umgewandelt und verstoffwechselt werden, z.B. Eisen und Vitamine, werden allgemein als Nährstoffe bezeichnet. Sie werden aus der täglichen Nahrung „gefiltert“ und dann beispielsweise in Energie umgewandelt oder als Bausteine für den Zellaufbau genutzt.
Normalerweise kann man durch eine ausgewogene Ernährung alle notwendigen Nährstoffe in seinen Körper aufnehmen. Jedoch gibt es auch Menschen, die Schwierigkeiten bei der Nährstoffaufnahme haben. Im Folgenden wird geklärt, welche Mängel am häufigsten auftreten und was man dagegen tun kann.
1.) Vitamin D
Vitamin D ist einer der Nährstoffe, die man weniger über die Nahrung als vielmehr über natürliches Sonnenlicht in den Körper aufnimmt. Es wird nämlich aus dem Cholesterin in der Haut gebildet, sobald die Strahlen der Sonne auf diese treffen. Je weiter ein Mensch vom Äquator entfernt lebt, desto wahrscheinlicher ist deshalb ein Vitamin-D-Mangel. Wer von einem Mangel betroffen ist, hat mit Symptomen wie Knochenschwund, einem geschwächten Immunsystem und sogar Wachstumsstörungen zu kämpfen.
Tipp: Man sollte versuchen, vermehrt an die frische Luft bzw. in die Sonne zu gehen. Des Weiteren können bestimmte Fischarten wie Makrelen und Forellen als Vitamin-D-Lieferanten dienen. Wenn der Mangel, zum Beispiel in den Wintermonaten, akut ist, können auch bestimmte Nahrungsergänzungsmittel beim Auffüllen des Speichers helfen.
2.) Magnesium
Wer kennt es nicht: Man wacht nachts mit Schmerzen auf und bemerkt, dass sich die Waden völlig verkrampft haben. Hechelnd versucht man, mit Massagen den Schmerz zu lindern und den Krampf zu lösen. Ist das Schlimmste erstmal überstanden, greift man schnell zur rettenden Magnesiumtablette, um der nächsten Verkrampfung zu entgehen.
Was genau die Zufuhr des Minerals bewirkt, weiß man dabei nicht genau. Magnesium ist für die Knochen- und Zahndichte im Körper verantwortlich und daneben an über 300 essenziellen Prozessen im Körper beteiligt. Ein Mangel kann neben den nervigen Krämpfen auch Diabetes, Bluthochdruck und Migräne zur Folge haben.
Tipp: Bevor man zur Tablette greift, wäre es besser, wenn man erstmal schaut, ob man das benötigte Magnesium auch durch seine Nahrung aufnehmen kann. Vollkornprodukte, Nüsse und Spinat sind gute Lieferanten für diesen wichtigen Nährstoff.
3.) Eisen
Eisenmangel gehört zu den häufigsten Arten von Nährstoffarmut. Besonders Kinder, Schwangere und junge, menstruierende Frauen leiden oft an den Symptomen. Wenn der Körper nicht genügend Eisen zur Verfügung hat, werden weniger rote Blutkörperchen gebildet, denn diese bestehen zu großen Teilen aus Eisen. Infolgedessen wird weniger Sauerstoff im Körper transportiert, weshalb sich Betroffene müde und schwach fühlen.
Tipp: Einem Eisenmangel kann man mit Lebensmitteln wie Kidneybohnen, Kohl und Kürbiskernen entgegenwirken. Frauen mit einer besonders starken Regelblutung können während der Menstruation zusätzlich eisenhaltige Säfte trinken.
4.) Vitamin A
Wie Magnesium hilft auch Vitamin A dabei, unseren Knochen und Zähnen Stabilität zu verleihen. Des Weiteren sorgt das Vitamin für kräftige und gesunde Haare und hat Einfluss auf die Sehkraft. Besteht ein Vitamin-A-Mangel dauerhaft, kann es zu Sehstörungen und im schlimmsten Fall zum Erblinden kommen.
Tipp: Um einem Vitamin-A-Mangel entgegenzuwirken, sollte man vermehrt auf Süßkartoffeln, Wurzelgemüse und Blattgemüse zurückgreifen. Falls sich die Haut nach dem Verzehr von viel Vitamin A verfärbt, ist das kein Grund zur Sorge. Es handelt sich lediglich um die Reaktion des Beta-Carotins, welches beispielsweise auch Karotten ihre Farbe gibt.
5.) Jod
Jod ist ein Mineral, welches auf die Produktion der Schilddrüse Einfluss nimmt. Wenn der Jod-Gehalt im Blut zu niedrig ist, kann es zu einer Vergrößerung der Schilddrüse kommen. Diese kann nun nicht mehr für Wachstum und Stoffwechsel sorgen und es kommt zu Gewichtszunahme, Kurzatmigkeit und Bluthochdruck. Besonders bei Kindern können diese Mangelerscheinungen negative Folgen für die allgemeine Entwicklung haben.
Tipp: Jod ist in geringen Mengen z.B. in Feldsalat und Brokkoli enthalten. Bei einem ausgeprägten Jod-Mangel sollte man vermehrt auf Milchprodukte, Eier und Fisch setzen.
6.) Vitamin B12
Ein Problem, das vor allem Vegetarier und Veganer betrifft, ist die Aufnahme von Vitamin B12. Dieses Mineral kann vom Körper nicht selbst produziert werden und muss ihm daher mit der Nahrung zugeführt werden. Vor allem tierische Produkte wie Fleisch und Milch sind Lieferanten für dieses Vitamin. Wenn der Vitamingehalt zu gering ist, kann es zur Vergrößerung der roten Blutkörperchen kommen, was in der Folge die Gehirnfunktionen stört. Dies kann sich durch Müdigkeit und Kribbeln in Händen und Füßen äußern.
Tipp: Auch Menschen, die sich nicht vegetarisch ernähren, leiden oftmals unter einem Vitamin-B12-Mangel. Dieser kann, wenn man seinen Fleischkonsum nicht erhöhen möchte, mit Sojaprodukten oder Algen wie Spirulina ausgeglichen werden.
7.) Calcium
Das Spurenelement Calcium ist wichtig für die Zellteilung und die Stimulierung der Nervenbahnen. Durch die Nahrung aufgenommenes Calcium wird in den Knochen eingelagert und bei Bedarf an die Zellen abgegeben. Ein Calciummangel kann zu porösen Knochen führen, denn die Speicher in den Knochen werden zu schnell und zu stark geleert. Besonders ältere Menschen sind oft von einem Calciummangel betroffen.
Tipp: Damit das Calcium in den Knochen erhalten bleibt, sollte auf eine calciumreiche Ernährung geachtet werden. Mohn, Kichererbsen und Tofu sind leckere und wertvolle Lieferanten für Calcium. Der Mythos, dass Milch der beste Calcium-Lieferant sei, wird dadurch widerlegt, dass es viele andere Lebensmittel gibt, die wesentlich mehr Calcium enthalten. Tofu hat beispielsweise fast dreimal so viel Calcium wie Milch.
Erstaunlich, was ein Mangel an bereits einem einzigen Nährstoff im Körper anrichten kann. Man sollte auf jeden Fall auf seinen Körper hören und versuchen, sich so ausgewogen wie möglich zu ernähren. Bei anhaltenden Symptomen ist ein Besuch beim Arzt angeraten. Wenn man nach einem Bluttest weiß, um welchen Mangel es sich handelt, kann man besser dafür sorgen, dass dieser ausgeglichen wird.