7 Neins deines Kindes, die du unbedingt akzeptieren solltest

03.08.2020 11:43

Erwachsene haben Kindern natürlich viel an Erfahrung voraus. Deswegen meinen sie häufig, es in bestimmten Situationen besser zu wissen, und setzen sich manchmal einfach über die Wünsche und Bedürfnisse ihrer Kinder hinweg. Natürlich immer mit dem Hintergedanken, nur das Beste für die Kleinen zu wollen. 

Doch in manchen Momenten sollten wir aufmerksamer zuhören und die Meinung unserer Kleinen respektieren. Es ist wichtig, dass das Kind lernt, dass es in bestimmten Situationen auch Nein sagen darf. Denn Kinder haben, genau wie Erwachsene, ein Recht darauf, Nein zu sagen, wenn ihnen etwas nicht gefällt oder sie sich vor etwas schützen wollen.

In diesen 6 Situationen solltest du ein Nein deines Kindes deshalb unbedingt akzeptieren:

1.) „NEIN, ICH BIN SATT.“

Das ist wohl eines der häufigsten Neins, das Eltern bei ihren Kindern regelmäßig ignorieren oder übergehen. Doch es ist so wichtig für ein gesundes Ess-Bewusstsein und das Hungergefühl, dass Kinder ab einem bestimmten Alter lernen, selbst zu merken und auch zu bestimmen, wie viel Nahrung sie brauchen. Denn sind wir mal ehrlich: Wir haben es als Kinder auch immer gehasst, wenn wir den Teller leer essen mussten, obwohl wir keinen Hunger mehr hatten. Respektiere also das Nein deines Kindes, wenn es keinen Hunger mehr hat, und unterstütze es dadurch zu lernen, eigene Entscheidungen zu treffen.

2.) „NEIN, ICH KANN MICH SCHON ALLEIN ANZIEHEN.“

Kinder ahmen das Verhalten der Eltern und ihrer Geschwister von Beginn an nach und wollen alles genau so hinbekommen wie die „Großen“. Das zeigt sich früh schon beim Thema Anziehen.
Auch wenn es nicht immer so funktioniert wie gewünscht, solltest du dein Kind gewähren lassen, wenn es sich selbst anziehen möchte. Damit gibst du ihm genau die Hilfestellung, die es in dem Moment braucht. 

3.) „NEIN, ICH MÖCHTE JETZT NICHT KUSCHELN.“

Das kennen wir von uns selbst doch am besten. Manchmal gibt es Tage oder Momente, in denen man keinen Körperkontakt mit anderen, auch nicht mit Familienmitgliedern, Freunden oder dem Partner, haben möchte. Man will einfach in Ruhe gelassen werden. Und unseren Kindern geht es nicht anders. Deshalb solltest du eine Kuschel-Verweigerung immer ernst nehmen und den Wunsch deines Kindes respektieren, ohne beleidigt zu sein. Es kommt schon von ganz allein zu dir, wenn es kuscheln möchte.

4.) „NEIN, ICH BRAUCHE KEINE HILFE BEIM ESSEN.“

Von Geburt an sind wir es gewohnt, unsere Kinder zu füttern. Wir warten, bis das Essen abgekühlt ist, schneiden es in handliche, kleine Stückchen und bemühen uns, es ihnen so einfach wie möglich zu machen. Häufig füttern wir sie auch noch, wenn sie eigentlich schon alles allein bewerkstelligen können. Achte deshalb besonders auf die Momente, in denen dein Kind ohne deine Hilfe essen möchte. Denn auch, wenn es nicht immer so gut klappt oder etwas danebengeht, wird es ihm helfen, selbstständiger zu werden. Und wer will schon seinem 8-jährigen Kind noch das Fleisch klein schneiden müssen.

5.) „NEIN, ICH WILL DAS NICHT AUSPROBIEREN.“

Wir möchten unseren Kindern viele Möglichkeiten eröffnen, bei denen sie alles ausprobieren können. Doch wir sollten sie nicht zu Dingen zwingen, auf die sie keine Lust haben. Denn so sind sie weder mit Spaß noch viel Ehrgeiz bei der Sache. Bleibe ruhig und dränge dein Kind nicht. Es kommt die Zeit, in der es verschiedene Dinge von sich aus ausprobieren will, und dann macht es ihm auch gleich viel mehr Spaß. Mit etwas Glück entwickelt sich daraus sogar eine richtige Leidenschaft und es bleibt länger bei der Sache.

6.) „NEIN, ICH HABE ANGST DAVOR.“

Wir sollten die Ängste unserer Kinder immer ernst und auch wichtig nehmen, selbst wenn wir sie nicht verstehen oder sie uns unbedeutend erscheinen. Sobald wir wissen, wovor sich unser Kind fürchtet, sollten wir darüber reden und Lösungen finden, um die Angst zu lindern. Konfrontationstherapien helfen dabei allerdings selten. Im Gegenteil verschlimmern sie die Angst oftmals nur noch.

7.) „NEIN, HÖR MIT DEM KITZELN AUF.“

Besonders beim Kitzeln besteht ein schmaler Grat zwischen Spaß und Ernst. Man muss genau hinhören, ob ein Kind noch kichert oder sich schon wehrt. Sobald es laut „Nein!“ sagt, solltest du sofort aufhören und dies akzeptieren. Dadurch lernt dein Kind nicht nur, dir zu vertrauen, sondern auch, solche Grenzen bei anderen zu respektieren.

Ab einem gewissen Alter setzen es Kinder manchmal allerdings direkt darauf an, zu provozieren und das Wort Nein gehört entwicklungsgemäß in ihren Wortschatz. Dann ist es wichtig, Trotzreaktionen von echten Bedürfnissen zu unterscheiden. Denn wenn dein Kind wirklich bemüht ist, Dinge allein zu schaffen, oder versucht, sich vor etwas zu schützen, solltest du es und seine Meinung auf jeden Fall ernst nehmen und unterstützen.

Quelle