Ab November gibt es Facebook und Instagram ohne Werbung – aber nur gegen Geld

02.11.2023 10:19

Der Internet-Gigant Meta verdient mit Werbung Milliarden. User von dessen Diensten Facebook und Instagram können sich künftig aber von den Anzeigen mit einem Abo freikaufen.

Der Internet-Konzern Meta führt in Europa ein Bezahl-Abo für die werbefreie Nutzung von Facebook und Instagram ein. Wer die beiden sozialen Netzwerke ohne Werbung nutzen möchte, muss in der Europäischen Union, der Schweiz sowie in Island, Liechtenstein und Norwegen rund zehn Euro im Monat bezahlen. Das teilte Meta am Montag in einem Blogeintrag mit.

Für einen weiteren verknüpften Account – also zum Beispiel wenn jemand sowohl Facebook als auch Instagram werbefrei nutzen will – werden nach einer Übergangszeit zusätzlich sechs Euro fällig. Bis zum 1. März 2024 deckt das erste Abonnement alle verknüpften Konten im Kontencenter eines Nutzers ab. Die Preise für Abos, die auf dem Smartphone abgeschlossen werden, liegen höher. Dort wird das Abo 13 Euro kosten. Damit reicht Meta seine Provisionszahlungen an Betreiber der App-Stores von Apple und Google an die Endkunden durch.

Facebook-Reaktion auf veränderte Datenschutz-Lage

Meta reagiert mit den Bezahl-Abos auf die veränderte Datenschutz-Lage in Europa. Nach Gerichtsurteilen und Entscheidungen von Regulierern wird unter anderem strikter durchgesetzt, dass Nutzer explizit erlauben müssen, dass ihre Daten zur Personalisierung der Werbung verwendet werden. Auch dürfen Daten aus verschiedenen Diensten unter dem Dach eines Konzerns nur mit ausdrücklicher Zustimmung der Nutzer kombiniert werden.

Die Möglichkeit, ein werbefreies Abonnement zu erwerben, trage den Anforderungen der europäischen Regulierungsbehörden Rechnung, heißt es in dem Blogpost weiter. Die Option lasse den Nutzern aber gleichzeitig die Wahl und ermögliche es Meta, weiterhin alle Menschen in der EU, dem Europäischen Wirtschaftsraum und der Schweiz zu bedienen.

Anfang des Jahres hatte die irische Datenschutzbehörde gegen Meta wegen Verstößen gegen Datenschutzbestimmungen ein Bußgeld in Höhe von 390 Millionen Euro verhängt. Dabei wurde Meta untersagt, die sogenannte Vertrags-Rechtsgrundlage zu nutzen, um personalisierte Werbung anhand der getrackten Nutzer-Aktivitäten auszuspielen.

Der Konzern kündigte daraufhin an, dass er die Nutzer in der EU um ihre Zustimmung bitten wolle, bevor es Anbietern erlaube, zielgerichtete Werbung zu schalten. Wer personalisierte Anzeigen akzeptiert, kann die Netzwerke nun weiter kostenlos nutzen. Für alle anderen soll das Abomodell eine Alternative darstellen. Ab welchem Tag dieses Novembers genau das Abo-Angebot in Deutschland gelten wird, blieb einstweilen noch offen.

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