AGGRESSIVE HUNDE Hundeangriffe erkennen und richtig entschärfen und wie ein Regenschirm Ihnen helfen könnte...

25.01.2021 11:59

Bereit zur Attacke: Ein Hund, der so deutlich die Zähne fletscht, würde wohl auch auch zubeissen

Der Hund gilt als der beste Freund des Menschen. Aber: Schlimme Angriffe von Hunden auf Menschen gibt es eben auch. Manchmal enden sie sogar tödlich.

Fakt ist: Nicht jeder kennt sich mit Hunden gut aus! Trotzdem sollte jeder ein paar grundsätzliche Dinge wissen.

Woran Sie einen aggressiven Hund erkennen zum Beispiel. Wie Sie gefährliche Situationen vermeiden und entschärfen. Wie Sie sich einem aggressiven Hund gegenüber verhalten.

Vorab: Seien Sie fremden Hunden gegenüber immer zurückhaltend. Das gilt ausnahmslos auch für Ihre Kinder. Fragen Sie immer zuerst den Besitzer, ob Sie sich nähern und streicheln dürfen.

► Wenn Sie Angst vor Hunden haben, halten Sie sich im Zweifel fern. Begegnungen mit fremden Hunden sind keine geeignete Situation für Therapieversuche. Sie können dem Hund nichts vormachen, er weiß wie Sei sich fühlen.

Woran erkenne ich einen aggressiven Hund?

Grundsätzlich gibt es die körperlichen Anzeichen: Zähnefletschen, aufgestellte Rute, angelegte Ohren, Knurren, gesträubter Nacken. So sieht ein Hund aus, wenn er im Angriffsmodus ist. Der kritische Moment vor der Attacke ist, wenn ein Hund mit dieser Körpersprache seinen Kopf abwendet.

► Hinzu kommt: Hunde, die aggressiv gegenüber Artgenossen und Menschen werden, sind häufig undiszipliniert. Wenn ein Hund nicht auf seinen Halter hört und einfach weiterkläfft, sollten sie skeptisch sein.

Übrigens: Auf die Größe des Hunde kommt es beim aggressiven Verhalten nicht an. Ein bellender Chihuahua auf dem Arm seines Besitzers wirkt vielleicht nicht nicht so bedrohlich, wie ein Schäferhund an der Leine. Aber beissen würde der Kleine genauso.

Wie verhalte ich mich, wenn ein Hund aggressiv gegenüber mir oder meinem eigenen Hund wird?

Ganz wichtig: Bleiben sie ruhig! Hunde spüren Angst. Sobald sie selbst panisch werden, bemerkt das auch der aggressive Hund und fühlt sich dann richtig stark. Wenn Sie selbst Hundehalter sind, überträgt sich zudem ihre Angst auf ihren Hund.

★ Situation 1: Ich bin auf dem Bürgersteig und mir kommt ein Hund entgegen, der scheinbar aggressiv ist. Wie verhalte ich mich?

Vermeiden Sie Blickkontakt, bleiben Sie gelassen, wenden Sie den Kopf ab. Dieser Verhalten wirkt für Hunde deeskalierend. Nicht wegrennen.

★ Situation 2: Ich mache einen Spaziergang mit meinem Hund und ein scheinbar aggressiver Hund rennt uns ohne Leine und ohne sichtbares Herrchen entgegen. Wie verhalte ich mich?

Wenn es möglich ist, zum Beispiel in einem Wald oder Park: Lassen Sie auch Ihren Hund von der Leine. Ein Hund kann in dieser Situation nur zwei Dinge tun: Kämpfen oder flüchten. In diesem Moment wegzulaufen ist die beste Option für den Hund.

Sollten Sie Ihren Hund nicht ableinen können, hilft ein Knirps-Regenschirm. Kein Scherz! Rennt ein Hund auf Sie zu, warten Sie bis er kurz vor Ihnen ist. Dann spannen Sie den Schirm schnell auf.

Gut zu wissen: Ihren Hund auf den Arm zu nehmen, kann die Situation entschärfen. Es kann aber auch sein, dass Sie dann selbst attackiert werden.

★ Situation 3: Ein Hund greift mich an. Was muss ich tun?

Nicht panisch werden. Wenn Sie mit hoher Stimme schreien, erinnern Sie den Hund an seine Beute – deswegen sind auch Kinder besonders gefährdet. Stehenbleiben!

★ Situation 4: Ein Hund greift meinen Hund an, sie kämpfen. Wie verhalte ich mich?

Ruhig bleiben. Je lauter sie schreien, desto aufgeladener wird die Situation. Sie sollten sich jetzt Autorität und Stärke verschaffen. Ob es Ihnen gelingt, die Hunde zu trennen, hängt von Ihnen und der Situation ab. Wasser über die Hunde zu kippen, hilft nur bedingt.

Warum werden Hunde überhaupt aggressiv?

Hunde sind nicht von Haus aus aggressiv. Sollte ein Hund gefährlich für Menschen und Artgenossen werden, liegt das fast immer an falscher Haltung, schlechten Erfahrungen in der Vergangenheit, an einem schlechten Halter oder an falscher Erziehung.

Eine falsche Erziehung gründet oft darin, dass der Hund zu sehr verhätschelt wird und nicht diszipliniert ist.

Außerdem deuten unerfahrene Halter die Körpersprache und Signale des Hundes oft falsch oder zu spät. So entstehen zum Beispiel viele Unfälle mit kleinen Kindern, weil die Hunde sich bedrängt fühlen.

★ Situation: Eine Familie hat zwei Kleinkinder (2 und 4 Jahre) sowie einen jungen Hund. Die Kinder lieben den Hund und knuddeln ihn den ganzen Tag, doch nach einigen Wochen beißt der Hund auf einmal zu.

Was meistens los ist:

Der Hund hat vermutlich schon in den Wochen zuvor angezeigt, dass er diese Situation nicht mag. Er ist entnervt. Ein junger Hund möchte nicht den ganzen Tag geknuddelt werden, sondern 21 Stunden täglich schlafen. Und keiner hat das berücksichtigt.

Das sind die Warnsignale: Wenn er beim Kontakt den Kopf oder den Körper abwendet, wenn er auf einmal erstarrt oder wenn er den Kindern richtiggehend aus dem Weg geht.

Werden diese Signale von den Kindern und vor allem vom Halter nicht gesehen und verstanden (den Hund spätestens jetzt in Ruhe lassen!!!), sieht der Hund irgendwann keinen anderen Ausweg als die Kinder zu beißen.

 

Quelle