Wenn sich manche körperlichen Beschwerden nicht mehr durch Medikamente lindern lassen, stellen alternative Heilverfahren für Betroffene oft den letzten Ausweg dar.
Wenn sich manche körperlichen Beschwerden nicht mehr durch Medikamente lindern lassen oder die Schulmedizin an ihre Grenzen stößt, stellen alternative Heilverfahren für Betroffene oft den letzten Ausweg dar. Dazu zählt auch die Akupressur.
In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) wird Akupressur schon seit vielen tausend Jahren angewendet, um die unterschiedlichsten Symptome zu behandeln. Sie ist zudem eng mit der Akupunktur verwandt. Doch was macht diese Behandlungsmethode so besonders? Wir klären auf!
Was ist Akupressur?
Anders als bei der Akupunktur, die sich hauptsächlich durch den Einsatz von Nadeln auszeichnet, wird bei der Akupressur ausschließlich mit Druck gearbeitet. Dieser Druck wird auf bestimmte Akupressur-Punkte ausgeübt, die auf den sogenannten Meridianen beziehungsweise Energiebahnen liegen. Insgesamt gibt es mehr als 400 dieser Akupressur-Punkte. Durch die Druckausübung sollen Organe und Nerven beeinflusst werden können, was zur Linderung der Schmerzen oder Krankheitssymptome führen kann. Gemäß der Traditionellen Chinesischen Medizin befinden sich die Meridiane im gesamten menschlichen Körper. Durch sie fließt auch die Lebensenergie „Qi“. Die Akupressur sorgt für einen Zustand der Tiefenentspannung und soll die Selbstheilungskräfte der Patienten aktivieren.
Akupressur: Die Anwendungsgebiete
Die Akupressur kann bei den verschiedensten Beschwerden eingesetzt werden, darunter:
- Müdigkeit und Erschöpfung
- Kopfschmerzen und Migräne
- Schlafstörungen
- Nervosität und Konzentrationsstörungen
- Appetitlosigkeit
- Reisekrankheit, Brechreiz und Durchfall
- Erkältung (Husten, Schnupfen, etc.)
- Suchterkrankungen (Nikotin, Alkohol, etc.)
- Verspannungen (Nacken, Rücken, Schultern, etc.)
- Zahnschmerzen
- Verdauungsprobleme
Schwangere sowie Menschen mit Herz-Kreislauf-Problemen können ebenfalls von einer Akupressur profitieren, sollten allerdings vorher mögliche Risiken mit dem behandelnden Arzt absprechen. Bei schwangeren Frauen ist von einer Behandlung im Bereich des Unterleibs abzusehen und bei schweren Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die bereits Probleme bereiten, könnte die Akupressur eine kurzzeitige Verschlimmerung der Symptome hervorrufen. Sprechen Sie daher zunächst mit Ihrem Arzt darüber.
Akupressur: Gibt es Nebenwirkungen?
Neben den oben aufgeführten Ausnahmen, sind bei der Akupressur bisher keine Nebenwirkungen bekannt. Werden die entsprechenden Punkte während einer Therapie durch Massieren, Drücken, Klopfen oder Streichen getroffen, kann dies zu einer Linderung der Beschwerden führen. Falls die Energie an diesen Stellen bereits fließt, ist es auch möglich, dass nichts passiert. Bisher wurden besonders bei funktionellen Störungen gute Erfahrungen mit Akupressur-Behandlungen gemacht. Sind Muskeln, Knochen oder Organe bereits geschädigt, kann die chinesische Druckmassage in der Regel nicht helfen. Zusätzlich sollten keine entzündeten oder kranken Körperstellen mit Akupressur behandelt werden, ebenso wenig wie Narben oder Leberflecke.
Wer führt Akupressur-Behandlungen durch?
Akupressur wird mittlerweile von vielen Physiotherapeuten und Heilpraktikern angeboten, aber auch Ärzte, die eine entsprechende Ausbildung absolviert haben, können die Druckmassage vornehmen. Zwar gehört Akupressur zu den komplexesten Heilmethoden der chinesischen Medizin, doch mithilfe der richtigen Handgriffe, geeigneter Schaubilder und einigen Tipps vom Profi, kann die Akupressur bei Bedarf in abgeschwächter Form selbst zu Hause durchgeführt werden. Gesunde Menschen können sich damit in der Regel nicht schaden, selbst wenn der richtige Punkt nicht auf Anhieb getroffen werden sollte.
> Magnetfeldtherapie
Akupressur und Akupunktur
Während bei der Akupunktur Nadeln zum Einsatz kommen, wird der Patient bei der Akupressur ausschließlich mit den Händen behandelt. Beide Therapieformen haben die Regulierung der Energiebahnen gemeinsam, eben nur auf unterschiedliche Art. Mit beiden Behandlungsweisen können außerdem seelische und emotionale Störungen effektiv therapiert werden. Es kann auch vorkommen, dass der positive Effekt der Akupressur nicht so lange anhält wie die Wirkung der Akupunktur.
Akupressur: Der Ablauf
Der menschliche Körper besitzt viele Punkte, die durch Massieren oder die Ausübung von Druck stimuliert werden können. Und genau diese Punkte bilden die Basis der Akupressur. Je nachdem, welche Symptome zugrunde liegen und welche Punkte behandelt werden, können die Dauer und der Druck, der angewendet wird, unterschiedlich ausfallen. Manche Therapeuten setzen Akupunktur und Akupressur auch parallel ein, um ein bestmögliches Ergebnis zu erzielen. Die kreisenden Massage-Bewegungen befolgen das Prinzip des Yin und Yang. Und so werden die Hände abwechselnd im Uhrzeigersinn (Yang) und wieder gegen den Uhrzeigersinn (Yin) bewegt.
Wenn Sie Akupressur selbstständig zu Hause durchführen möchten, dann achten Sie darauf, dass der Druck, den Sie ausüben, mindestens so stark ist, dass sich das entsprechende Hautgewebe mitbewegt. Bei schwer erreichbaren Stellen können gegebenenfalls spezielle Akupressur-Stäbe eingesetzt werden. Mit etwas Übung und Geschick können Sie so der nächsten Migräne oder möglichen Wechseljahresbeschwerden effektiv entgegenwirken. Bei Unsicherheiten wenden Sie sich an einen erfahrenen Akupresseur, der Ihnen hilfreiche Tipps für die Umsetzung geben kann.