Alligator entkam in Bombennacht 1943 aus Berliner Zoo - jetzt ist er in Moskau gestorben

04.06.2020 14:57

Der Moskauer Zoo trauert um seinen Alligator Saturn, der im Zweiten Weltkrieg aus dem Berliner Zoo ausgebrochen war und danach nach Russland gebracht wurde. Das Tier sei etwa 84 Jahre alt geworden und an Altersschwäche gestorben. In freier Wildbahn betrage die Lebenserwartung nur zwischen 30 und 50 Jahren. Saturn lebte 74 Jahre in Moskau.

Das 3,50 Meter lange Tier wurde den Angaben zufolge um 1936 in den USA geboren und kam danach nach Berlin. Der Alligator habe in der Bombennacht vom 23. November 1943 aus dem Zoo ausbrechen können. Er sei erst drei Jahre später zufällig von britischen Soldaten entdeckt worden. Wie er diese Zeit verbracht habe, sei ein Rätsel.

Gehörte Alligator einst Hitler?

Im Juli 1946 wurde er nach Moskau transportiert. Danach sei der Mythos geboren, dass der Alligator Adolf Hitler gehört haben könnte, schrieb der Zoo weiter. Darüber wurde auch vielfach in Deutschland spekuliert. Dokumente, die das belegen könnten, gibt es demnach aber nicht. Der Moskauer Zoo sagte dazu: „Auch wenn er rein theoretisch jemandem gehörte - Tiere sind nicht in Krieg und Politik verwickelt.“

Mit Blick auf das Ende des Zweiten Weltkrieges vor 75 Jahren meinte der Zoo, der Mississippi-Alligator habe eine ganze Epoche geprägt. Er habe noch Anfang des Monats den 75. Jahrestag miterlebt. Der Sieg der Sowjetunion über Hitler-Deutschland ist in Russland einer der wichtigsten Feiertage.

Quelle