Auch Kinder und Hunde gefährdet: Erneut vergiftete Vögel in der Bayern entdeckt

19.04.2019 11:55

Seit zwei Jahren werden in Ostbayern reihenweise tote Wildvögel gefunden - vergiftet mit einem längst verbotenen Gift. In den vergangenen Wochen seien im Landkreis Cham erneut zwei tote Mäusebussarde und 35 tote Stare gefunden worden, berichtete der Landesbund für Vogelschutz.

„Seit 2017 wurden dort bereits rund 60 Vögel nachweislich illegal durch Abschuss oder Vergiftung ums Leben gebracht.“ Die Polizeierklärte, dass die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen seien. Die Tiere sind nach den Untersuchungen mit dem illegalen Pflanzenschutzmittel Carbofuran getötet worden. Ein Sprecher des Polizeipräsidiums in Regensburg sagte, dass noch unklar sei, ob es sich um gezielte Anschläge auf die Vögel handele, oder ein Bauer das seit mehr als zehn Jahren verbotene Mittel auf seinen Feldern noch einsetze.

Nicht ausgeschlossen, dass Köder extra ausgelegt wurden

Der LBV hält es für nicht ausgeschlossen, dass Giftköder extra ausgelegt wurden. „Genauso wie es die Greifvögel und Stare erwischt hat, stellen möglicherweise ausgelegte Giftköder auch für Kinder und Hundeeine echte Gefahr dar“, erklärte LBV-Landesfachbeauftragter Andreas von Lindeiner. Die Umweltschützer rieten Eltern im Gebiet der Städte Cham und Roding, dass sie ihre Kinder besonders beaufsichtigen. Hundebesitzer sollten die Vierbeiner nicht von der Leine lassen.

Schon in der Vergangenheit waren etliche Greifvögel in Ostbayern an dem Pflanzengift gestorben. Der umweltpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Florian von Brunn, forderte eine konsequentere Verfolgung solcher Umweltstraftaten. „Die Vergiftung von zum Teil streng geschützten Wildvögeln mit dem hochwirksamen Kontaktgift sind widerwärtige Taten von Kriminellen, die dem Natur- und Artenschutz schweren Schaden zufügen“, sagte er.

Quelle