Auf der Suche nach Nahrung: Spindeldürrer Eisbär verirrt sich nach Russland

19.04.2019 12:02

Einen Eisbär hat es zum Erstaunen von russischen Dorfbewohner auf die Halbinsel Kamtschatka verschlagen. Das Tier wurde dabei gesichtet, wie es in der Ortschaft Tilitschiki auf Nahrungssuche ging - Hunderte Kilometer vom gewohnten Lebensraum entfernt.

Menschen näherten sich und fütterten den Eisbär mit Fisch, wie russische Medien am Mittwoch berichteten. Im Internet gepostete Videos zeigten, wie er sich ohne Anzeichen von Aggression an den Dorfbewohnern vorbeibewegte.

Eisbären trifft der Klimawandel schwer

Naturschützer hielten es für möglich, dass der Bär auf einer Eisscholle die Orientierung verloren habe. "Wegen des Klimawandels erwärmt sich die Arktis, das Jagdrevier wird kleiner und weniger komfortabel", erklärte Wladimir Khuprow von Greenpeace. "Das Eis geht zurück, und Eisbären suchen nach neuen Wegen, um zu überleben. Und der einfachste Weg ist, zum Menschen zu kommen."

Für diese Woche planen Behörden in Kamtschatka eine Rettungsaktion für den Eisbären. Dabei soll ihm zunächst ein Beruhigungsmittel verpasst und er dann per Helikopter nach Tschutkotka im äußersten Nordosten Russlands gebracht werden.

Eisbären sind auf Meereis angewiesen, was sie im Klimawandel äußerst anfällig macht. Die schrumpfende Eisdecke in der Arktis könnte sie ihrer bevorzugten Beute berauben: Robben.

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