Ausgesetzte Hündin wartet jeden Abend auf ihren Besitzer.

18.03.2018 01:12

Kaum ein Anblick ist trauriger als der eines Hundes, der vergeblich auf seinen Besitzer wartet. Wenn der Hund auch noch ganz offensichtlich von jemandem im Stich gelassen und ausgesetzt worden ist, dann ist seine treue Hoffnung nur umso bedrückender.

Seit Anfang Januar 2018 spielt sich an der „Kanjurmarg“-Station der U-Bahn in Mumbai in Indien jeden Abend um 23 Uhr dasselbe herzzerreißende Szenario ab: Eine einsame Hündin steht auf dem Bahnsteig und wartet auf die einfahrenden Züge Richtung Kalyan. 

Wenn die Bahn einfährt, läuft sie aufgeregt neben den vorbeirauschenden Waggons her und starrt nach dem Öffnen der Türen in die einzelnen Abteile, bis der Zug den Bahnhof wieder verlässt. 

Die Hündin scheint sich immer besonders auf den Waggon des Zuges zu konzentrieren, der allein für Frauen reserviert ist. (Gewalt gegen Frauen im öffentlichen Raum ist in Mumbai ein so schlimmes Problem, dass solche Abteile eingerichtet wurden, damit sich die Frauen wenigstens dort eine Weile sicher fühlen können.)

Beobachter gehen darum davon aus, dass es eine Frau sein muss, nach der die Hündin so verzweifelt sucht. Manche spekulieren auch, dass in diesem Zug vielleicht einmal regelmäßig eine Frau mitfuhr, die der Hündin hier immer etwas Futter zugesteckt hatte.

Besorgte Menschen sind dem herrenlosen Hund schon auf seinem einsamen Rückweg gefolgt und wissen von vier kleinen Welpen zu berichten, die die Hundemutter zu versorgen hat.

Ein Reisender hat die traurige allabendliche Routine der Hündin auf Video festgehalten:

 

Als sich das Video und die Berichte der Augenzeugen im Netz verbreiteten, wurde die Hündin schnell zu einer örtlichen Berühmtheit. Menschen begannen, am Bahnsteig auf sie zu warten und sie zu füttern.

Der Fahrgast Sourav Verma sagt: „Wir beide sind Freunde geworden, sie nimmt mich sogar mit zu ihren Welpen.“ Er sucht jetzt nach Menschen, die bereit sind, die kleine Hundefamilie zu adoptieren, um ihr wieder ein richtiges Zuhause zu geben.

Jetzt wo die treuherzige Vierbeinerin so eine Bekanntheit erreicht hat, findet sich hoffentlich bald jemand eine liebevolle Ersatzfamilie, damit ihre sehnsüchtige Abendwache ein Ende haben kann.

Quelle