Behinderte Katze „Fellini“ soll gegen Willen ihres Frauchens eingeschläfert werden

17.08.2020 14:40

Nürnberg/Bayern: Was vielen Menschen eventuell gar nicht bewusst ist, ist der Fakt, dass Tierärzte durchaus in gewissen Fällen anordnen können, dass Tiere, die in der Einschätzung des Veterinärmediziners keine Lebensqualität hat, eingeschläfert werden sollen.

Nun wendet sich eine verzweifelte Katzenhalterin mit einer Petition an die Öffentlichkeit, nachdem ihre geliebte Katze gegen ihren Willen sterben soll.

Das Frauchen von Fellini erklärt, welche unverständlichen und nur schwer nachvollziehbaren Gründe hinter dem Schicksal ihrer behinderten Katze stecken.

Fellini soll eingeschläfert werden

Die kleine Fellini wurde mit einer Querschnittslähmung geboren und soll laut der langjährigen und vertrauten Tierärztin ihrer Halterin nur eine Lebenserwartung von einem Jahr haben.

Am 11. Juni feierte die behinderte Katze allerdings ihren dritten Geburtstag bereits.

Nun wurde Fellini von einer Vertretungstierärztin wegen einer kleinen Augenentzündung behandelt. Laut der Online-Petition soll diese Ärztin die Meinung vertreten, dass Fellini kein artgerechtes Leben führt und deshalb sterben soll.

Ihre Halterin beschreibt allerdings ein vollkommen anderes Bild vom Leben der kleinen orangenen Katze:

„Trotz der Behinderung nimmt sie sehr aktiv am Leben teil. Sie äußert keine Schmerzen. Sie rennt den ganzen Tag durch die Wohnung und spiel mit ihren Geschwistern.

Sie liegt also nicht nur apathisch rum. Sie kann sich verständigen und macht alles was auch andere normale Katzen tun.“

Die Tierärztin soll allerdings nur fünf Minuten mit der Katze verbracht haben und nicht mal ihre Krankheitsvorgeschichte kennen.

„Sie verlangt eine Tötung lediglich anhand der Tatsache, dass die Katze querschnittsgelähmt ist.“

Daher erstattete die Tierärztin Anzeige beim Veterinäramt und fordert die Einschläferung von Fellini.

Frauchen kämpft weiter

In einem Update in der Petition erklärt ihr Frauchen nun, dass es noch immer große Probleme gibt und Fellini trotz all der Unterstützung sterben soll.

Das Amt habe Fellini am 6. August bestätigt und soll laut der Halterin sehr kritische Äußerungen getroffen haben:

„Es wurde zwar bestätigt, dass Fellini in einwandfreiem Pflegezustand ist, aber es wurde mir auch gesagt, dass es nicht artgerecht wäre, dass Fellini nicht flüchten oder springen kann.“

Mittlerweile hatte Fellinis Halterin bereits ein tierärztliches Gutachten besorgt und dachte, dass dies reichen würde, um ihre geliebte Katze behalten zu dürfen.

Allerdings akzeptierte das Amt dieses Gutachten nicht und machte eine Hausbegutachtung. Das Zuhause von Fellini wurde dabei allerdings bereits seit ihrer Geburt auf ihre speziellen Bedürfnisse angepasst.

„Die Wohnung wurde behinderten gerecht gestaltet (kleiner Kratzbaum, höhere Trink-Schalen etc.). Zudem wurden hohe Türschwellen abmontiert.

Essen und Trinken sowie Schlafrhythmus ist normal.“

Nun wird wohl eine gerichtliche Auseinandersetzung bevorstehen, um das Schicksal von Fellini zu klären.

Die Umstände hinter dem Schicksal von Fellini sind äußerst verzwickt und besonders die Tatsache, dass die Tierärztin, die Fellini seit der Geburt betreut, nie Zweifel am Lebensglück der Katze hatte, machen stutzig.

Wir hoffen, dass festgestellt und gerichtlich bewiesen wird, dass Fellini in guten Händen ist.

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