Bindegewebe stärken: So wird die Haut glatt und straff

06.05.2021 11:47

Straffe Haut ohne Dellen und Streifen – darüber entscheidet vor allem unser Bindegewebe. Ob es fest bleibt oder erschlafft, ist vor allem eine Frage der Gene – aber nicht nur! Sein Zustand lässt sich durchaus verbessern, und das hat sichtbare Folgen für Ihre Haut. Wir erklären, wie Sie Ihr Bindegewebe stärken können.

Erschlafftes oder geschädigtes Bindegewebe wird sichtbar, wenn sich DehnungsstreifenCellulite oder Besenreiser zeigen oder die Haut einfach nicht mehr straff aussieht. Alles ganz normal und medizinisch unbedenklich – aber gemeinhin optische Makel, die die meisten Betroffenen korrigieren möchten.

Eins vorweg: Wenn Sie Ihr Bindegewebe stärken möchten, dürfen Sie keine Wunder erwarten. Verfolgen Sie aber bestimmte Maßnahmen konsequent, sind sichtbare Erfolge möglich.

Bindegewebe: Was ist das eigentlich?

In der mittleren Hautschicht, der sogenannten Lederhaut, befindet sich ein dichtes Netz aus kollagenen Fasern. Sie liegen parallel zur Körperoberfläche und sind mit elastischem Bindegewebe gefüllt. Dieses geniale Geflecht ist verantwortlich dafür, dass unsere Haut elastisch und gleichzeitig fest ist. Wie fest – darüber entscheiden zum Großteil unsere Gene. Sie bestimmen, wie eng die Zellen des Bindegewebes zusammenliegen und wie gut sie Belastungen von außen und innen wegstecken.

Menschen mit einer erblich bedingten Bindegewebsschwäche haben leider schlechte Voraussetzungen. Ihr Bindegewebe wird durch starkes Dehnen oder schnelles Körperwachstum leichter verletzt oder leistet dem Druck wachsender Fettzellen weniger Widerstand. Dehnungsstreifen und Cellulite sind dann die sichtbare Folge.

Bindegewebe stärken: Wie geht das?

Egal, ob Sie genetisch vorbelastet sind oder nicht: Stärken lässt sich Ihr Bindegewebe in jedem Fall. Wie? Zum einen sollten Sie schädliche Einflüsse verringern. Zum anderen die Versorgung und Regeneration des Bindegewebes fördern.

Trinken Sie viel

Das Bindegewebe speichert Wasser und hat viel Durst. Trinken Sie mindestens 1,5 bis 2 Liter am Tag, dann sind die Zellen prall gefüllt, und die darüber liegende Haut wirkt straffer und glatter.

Massieren Sie Ihre Haut

Massagen fördern den Austausch von Zellflüssigkeit und stimulieren das Bindegewebe. Eine einfache Körperbürste tut es schon: Fahren Sie damit die entsprechenden Stellen mit kreisenden Bewegungen in Richtung Herz ab, bis die Haut leicht gerötet ist und sich warm anfühlt. Wichtig: Dehnen oder Zerren der Haut ist tabu. Das Bindegewebe quittiert solch groben Umgang mit Dehnungsstreifen und verstärkter Faltenbildung.

Duschen Sie mal im Wechsel

Weil sich dabei die Zellen weiten und wieder ausdehnen, bringen Wechselduschen die Mikrozirkulation im Bindegewebe auf Touren. Zugegeben, der schnelle Temperaturwechsel (mit warmem Wasser beginnen, mit kaltem abschließen!) kostet am Anfang etwas Überwindung. Doch wenn Sie durchhalten, dankt Ihnen Ihr Bindegewebe die Disziplin mit mehr Elastizität und Festigkeit.

Bewegen Sie sich

Sie sind ein Sportmuffel? Schade, denn von regelmäßiger Bewegung profitiert Ihr Bindegewebe am meisten – zum Beispiel wird die Neubildung kollagener Fasern angeregt. Also raffen Sie sich auf und legen Sie los. Ihr Bindegewebe stärken Sie am besten mit einer Kombination aus Ausdauersport und Krafttraining.

Experten empfehlen als Straffungsprogramm zum Beispiel zweimal pro Woche eine Stunde Joggen, Walken oder Radfahren, ergänzt durch zweimal eine halbe Stunde gezielten Muskelaufbau.

Halten Sie Ihr Gewicht auf „normal“

Ständige (vor allem schnelle) Gewichtszu- oder abnahmen stressen das Bindegewebe, sodass es Elastizität und Festigkeit einbüßt. Halten Sie also Ihr Gewicht möglichst konstant – nicht nur Ihre Figur, auch Ihre Haut freut sich darüber.

Sonnen Sie sich nur in Maßen

Ausgedehnte Sonnenbäder sind gut fürs Gemüt, aber schlecht fürs Bindegewebe. Die UV-Strahlung im Sonnenlicht sorgt dafür, dass mehr kollagene Fasern auf- als abgebaut werden und die elastischen Strukturen des Bindegewebes verhärten. Also: Lieber mal etwas blasser durch den Sommer gehen und sich dafür auch in ein paar Jahren noch über straffe Haut freuen.

Hören Sie auf zu rauchen

Die schädlichen Folgen, die Rauchen für Lunge und Herz hat, sind bekannt. Vielen ist aber nicht ausreichend bewusst, wie sehr der blaue Dunst auch das Bindegewebe der Haut schädigt. Beim Rauchen werden im Körper Stoffe freigesetzt, die die elastischen Zellen nachhaltig schädigen und dadurch das vorzeitige Erschlaffen der Haut massiv beschleunigen.

Und was ist mit Cremes und Co.?

"Hautstraffend", "die Haut festigend" - diese Prädikate tragen viele Körperlotionen oder -cremes. Mit speziellen Wirkstoffen wollen sie die Elastizität und Festigkeit der Haut erhöhen. Grundsätzlich gilt: Kein kosmetischer Wirkstoff dringt so tief in die Haut ein, dass er das Bindegewebe stärken könnte. Tatsächlich können Substanzen wie Koffein oder Guarana aber die Durchblutung der Haut steigern. Das lässt sie straffer wirken.

> Guarana: Pflanzlicher Energiespender

Pflanzliche Öle mit essenziellen Fettsäuren und Vitamin E (wie zum Beispiel Nachtkerzenöl) steigern die Elastizität der Haut und helfen zum Beispiel, Dehnungsstreifen vorzubeugen. In Kombination mit Massagen können kosmetische Produkte also ein wichtiger Baustein im Pflegeprogramm für ein kräftiges Bindegewebe sein – allein können sie aber keine großen Erfolge erzielen.

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