Blutarmut – Ursachen und Behandlung

22.06.2021 11:48

Kommt es zu einem Ungleichgewicht bei der Bildung und dem Abbau roter Blutkörperchen, kann dies schnell zu einer Blutarmut (Anämie) führen. Lesen Sie hier mehr dazu.

Die Symptome bei Blutarmut können vielseitig sein. Betroffene klagen häufig über anhaltende Müdigkeitblasse Haut und Schwierigkeiten sich zu konzentrieren. Woher die Anämie kommt und was Sie dagegen tun können, erfahren Sie in unserem Artikel.

Was ist Blutarmut?

Mehr als die Hälfte unseres Blutes besteht aus Blutplasma, das sich aus unterschiedlichen Stoffen wie Hormonen, Nährstoffen (Zucker, Proteine, Salze) und Hormonen zusammensetzt. Unser Blut ist dafür verantwortlich, dass diese Stoffe an genau die richtige Stelle in unserem Körper geleitet werden. Der Rest unseres Blutes setzt sich aus Zellen zusammen, die aus weißen Blutkörperchen, Blutplättchen und roten Blutkörperchen bestehen.

Letztere sind dafür zuständig, dass Sauerstoff und Kohlendioxid durch unseren Körper transportiert werden. Daran wesentlich beteiligt ist auch das Molekül Hämoglobin, das für die rote Farbe im Blut sorgt. Liegt ein Mangel an roten Blutkörperchen und/oder Hämoglobin vor, kommt es zur Blutarmut.

Die Symptome bei Blutarmut

Patienten, die unter einer Anämie leiden, weisen einen Mangel an rotem Blutfarbstoff und/oder roten Blutkörperchen (Erythrozyten) auf. Das führt automatisch zu einem Sauerstoffmangel im Blut, der folgende Symptome auslösen kann:

  • Müdigkeit
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Leistungsminderung
  • Schwindelgefühl
  • Kopfschmerzen
  • Atemnot und Herzrasen bei körperlicher Belastung
  • Ohnmacht

Die häufigste Ursache für Blutarmut ist Eisenmangel. Besonders Frauen leiden während der Menstruation oder im Laufe einer Schwangerschaft darunter. Oft kann man Eisenmangel an rissigen Mundwinkeln, brüchigen Fingernägeln und Haarausfall erkennen. Ein Mangel an Eisen kann auch Entzündungen der Mundschleimhaut oder einen chronischen Juckreiz hervorrufen.

Die Ursachen einer Anämie

Eine Blutarmut kann die unterschiedlichsten Gründe haben:

  • Blutarmut durch Blutverlust: Bei plötzlichen Blutungen, die zu einem hohen Blutverlust führen (z. B. durch einen Unfall oder eine Operation), verringert sich auch automatisch der Anteil an Erythrozyten im Blut. Doch auch anhaltende Blutungen durch Menstruation oder Geschwüre können eine Anämie begünstigen.
  • Störung der Erythrozyten-Bildung: Ein gesunder Körper produziert pro Minute etwa 160 Millionen neue rote Blutkörperchen, da diese im Schnitt nur 120 Tage leben. Liegt eine Blutarmut vor, ist die Bildung neuer Erythrozyten gestört. Ursachen hierfür können Autoimmunkrankheiten, Krebserkrankungen oder Infekte sein, die die Erythrozyten-Bildung erschweren oder verhindern.
  • Aplastische Anämie: Bei dieser Form der Blutarmut liegt eine seltene Erkrankung vor, bei der das Knochenmark nicht in der Lage ist, ausreichend Blutzellen herzustellen. Dies kann erblich bedingt sein oder durch Medikamente oder Virusinfektionen wie Hepatitis oder HIV ausgelöst werden.
  • Blutarmut durch myelodysplastisches Syndrom: Eine Erkrankung der Blutstammzellen, die zu einem Mangel aller Blutzellen führt.
  • Mangelanämie: Die Mangelanämie ist die am häufigsten auftretende Form der Blutarmut. Sie entsteht, wenn dem Körper wichtige Nährstoffe fehlen, die er zur Blutbildung benötigt. Hierzu gehören unter anderem Eisen, Folsäure, Vitamin B12, Vitamin C, Vitamin B6 und Protein.
  • Hämolytische Blutarmut: Bei dieser Form der Anämie baut der Körper in der Regel mehr rote Blutkörperchen ab als er nachproduzieren kann. Auslöser können eine Sichelzellenanämie, Autoimmunerkrankungen, Infektionen oder auch Vergiftungen durch Schwermetalle sein.
  • Anämie durch falsche Verteilung der Blutkörperchen: Können die roten Blutkörperchen nicht gleichmäßig im Organismus verteilt werden, kann diese ebenfalls zu einer Anämie führen.

Eisenmangelanämie: Die häufigste Form der Blutarmut

Eisenmangel ist die Hauptursache für eine vorliegende Blutarmut. Menschen, die zu wenig Eisen durch beispielsweise Fisch, Fleisch oder Getreide zu sich nehmen, sind besonders betroffen. Auch Personen mit einem erhöhten Eisenbedarf während des Wachstums oder in der Schwangerschaft leiden oft unter einer Anämie, die durch Eisenmangel ausgelöst wurde. Außerdem können verschiedene Erkrankungen oder Umstände dazu führen, dass der Körper nicht in der Lage ist, ausreichend Eisen aus der Nahrung aufzunehmen (Hämorrhoiden, Regelblutung, chronische Darmkrankheiten, etc.).

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Therapiemöglichkeiten bei Blutarmut

Je nachdem, welche Ursache die Anämie ausgelöst hat, muss diese behandelt werden. Da es sich in den meisten Fällen um reinen Eisenmangel handelt, sollte in erster Linie die Ernährung entsprechend angepasst werden. Fleisch, Fisch, Getreide und grünes Gemüse sind optimale Eisen-Lieferanten. Doch auch speziell vom Arzt verschriebene Eisen-Präparate können unterstützend eingenommen werden.

Generell sollte immer ein Arzt aufgesucht werden, der anhand von Blutuntersuchungen die Ursache der Blutarmut herausfinden kann. Eine Eigenbehandlung auf Verdacht darf nicht erfolgen. Damit eine Mangelanämie gar nicht erst entstehen kann, sollten Sie auf eine ausgewogene Ernährung achten, die Sie mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt.

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