Die Skepsis gegenüber der Corona-Impfung hält an. Viele Deutsche wollen sich scheinbar nicht impfen lassen.
Inhalt
- Corona: Über ein Drittel will sich nicht impfen lassen
- Ablehnende Haltung auch bei den Freiheitsbeschränkungen
- Viele wollen sich den Impfstoff aussuchen
Während Israel seine Bewohner nun auch bei Ikea und in Bars impft und Großbritannien alle Maßnahmen aufgrund der Corona-Impfung bis Mitte Juni abschaffen will, geht das Impfen in Deutschland nur sehr schleppend voran. Gerade einmal rund 4 Prozent der Bevölkerung haben den ersten Pieks bekommen.
Corona: Über ein Drittel will sich nicht impfen lassen
Grund dafür ist derzeit noch die begrenzte Verfügbarkeit des Impfstoffs. Im zweiten Quartal sollen aber deutlich mehr Dosen von Biontech, Moderna und AstraZeneca zur Verfügung stehen. Doch können diese Dosen dann überhaupt im vollen Umfang genutzt werden?
Neben der Sorge um die Logistik spielt auch die Impfbereitschaft eine Rolle. Die ist nun scheinbar geringer als gedacht und gefährdet damit die für die Bekämpfung der Pandemie so wichtige Herdenimmunität. Eine am Mittwoch veröffentlichte repräsentative Befragung im Auftrag der Bertelsmann Stiftung hat ergeben, dass 34 Prozent der Bürger sich nicht impfen lassen wollen.
Ablehnende Haltung auch bei den Freiheitsbeschränkungen
Für die Erhebung hat das Norstat Institut Ende 2020 mehr als 1000 Erwachsene befragt. Neben der geringeren Impfbereitschaft bei mehr als einem Drittel der Umfrageteilnehmer, lehnten außerdem 33 Prozent der Befragten Eingriffe in die Freiheitsrechte zur Pandemiebekämpfung "eher" oder "voll und ganz" ab.
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Nach Einschätzungen der Bertelsmann Stiftung ist die Skepsis gegenüber der Impfung und den Freiheitseinschränkungen bei leistungs- und erfolgsorientierten Menschen besonders hoch. Durch die Corona-Krise werden Wertekonflikte weiter verschärft, so Yasemin El-Menouar, Mitautorin der Studie.
Viele wollen sich den Impfstoff aussuchen
Bei der vorausgesagten Impfbereitschaft hatte es in den vergangenen Wochen immer wieder Schwankungen gegeben. Während einige Studien einen ausgeprägteren Willen zur Impfung feststellen, zeigen andere eine deutlichere Ablehnung in Teilen der Bevölkerung.
Einer repräsentativen SPIEGEL-Umfrage zufolge liegt die derzeitige Bereitschaft zum Impfen bei 75 Prozent, allerdings ist vielen dabei wichtig, dass sie den Impfstoff selbst wählen können. Eine Entscheidungsfreiheit beim Impfen hatte der Regierung aufgrund der Knappheit aber eine Absage erteilt.