Corona-Lockerungen in diesen Bundesländern geplant

01.02.2021 11:33

In welchen Bundesländern es in nächster Zeit Lockerungen der Corona-Maßnahmen geben könnten, erfährst du hier.

Der harte Lockdown seit Mitte Dezember scheint endlich Wirkung zu zeigen: Seit einigen Tagen geht die Zahl der täglichen Neuinfektionen zurück. Auch die Sieben-Tage-Inzidenz liegt seit Donnerstag, 28. Januar, seit Oktober erstmals wieder unter der Marke von 100. Ein Trend, der Hoffnung macht.

Corona-Lockerungen: Virologen warnen vor steigenden Infektionszahlen

Dennoch warnen Experten vor zu schnellen Lockerungen. Zuletzt erklärte Virologe Christian Drosten, dass eine zu frühe Öffnung in Kombination mit dem verstärkten Auftreten der Mutante in Deutschland zu einem erneuten Anstieg der Infektionszahlen führen könnte. Auch Markus Söder hatte sich zuletzt gegen Lockerungen ausgesprochen.

Corona-Lockerungen: Wann wirklich wieder geöffnet werden kann

Doch im Hintergrund soll Angela Merkel in kleiner Runde bereits an einer Öffnungsstrategie nach dem 15. Februar arbeiten. Und auch Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günter hat für sein Bundesland bereits einen detallierten Lockerungsplan vorgestellt. Doch wie sieht es in den anderen Bundesländern aus?

Corona-Lockerungen: Das planen die Bundesländer

Baden-Württemberg: Eigentlich wollte Ministerpräsident Winfried Kretschmann die Kitas und Schulen frühzeitig ab Anfang Februar Schritt für Schritt wieder öffnen, doch weil es diese Woche zu einem Corona-Ausbruch in einer Freiburger Kita gekommen ist, wurde das Vorhaben gestoppt. Lockerungen sollen bis zum 14. Februar nicht geplant sein.

Bayern: Markus Söder hat möglichen Lockerungen bereits Mitte der Woche eine klare Absage erteilt. "Wenn wir jetzt ständig nur über Lockerungen reden, dann schwächen wir auch ein bisschen die Akzeptanz der bisherigen Maßnahmen", betonte der Politiker im RTL/ntv "Frühstart". Die Maßnahmen werden deshalb mindestens bis zum 14. Februar eingehalten.

Berlin: In Berlin gibt es keine Lockerungen, stattdessen könnte es hier eher eine Verschärfung der geltenden Regeln geben. Derzeit wird geprüft, wie die Home-Office-Pflicht umgesetzt wird. Falls das zu keiner Reduktion der Mobilität führt, steht der "Berliner Morgenpost" zufolge sogar ein Präsenzverbot im Raum.

Brandenburg: Brandenburg gehört zu den Bundesländern, die derzeit noch am meisten von der zweiten Welle betroffen sind. Über Lockerungen wird deshalb nicht nachgedacht. "Die Infektionszahlen in Brandenburg sinken zwar, sind aber noch zu hoch. Wir wissen auch zu wenig über die Ausbreitung der Mutationen, deswegen ist die Einhaltung der Regeln gerade jetzt so wichtig", so Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke.

Bremen: Keine Lockerungen in Bremen in Sicht. Ganz im Gegenteil: Wie die "Bild" berichtet, sollen die Kindertagesstätten aufgrund des Auftretens der Mutante in Bremen ab 1. Februar komplett in die Notbetreuung wechseln.

Hamburg: Auch in Hamburg gibt es eine klare Absage bezüglich möglicher Lockerungen in naher Zukunft. Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher glaubt sogar, dass die Maßnahmen über den 14. Februar hinaus bestehen bleiben, da die Infektionszahlen nicht ausreichend zurückgehen würden.

Hessen: Lockerungen stehen bisher nicht zur Debatte. Allerdings sind Schulen und Kitas als erweiterte Notbetreuung offen und Eltern werden lediglich gebeten, ihre Kinder zu Hause zu behalten.

Mecklenburg-Vorpommern: Konkrete Öffnungen gibt es bisher nicht. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hält Grenzverkehr-Einschränkungen zur Abschottung der Mutationen für denkbar. Gleichzeitig hat die Politikerin aber auch eine Öffnung von Friseuren ab einer Inzidenz von unter 100 in Aussicht gestellt.

Niedersachsen: Ähnlich wie in Schleswig-Holstein wurde auch in Niedersachsen ein Stufen-Plan zur Öffnung ausgearbeitet - von einer Stufe 1 mit geringem Infektionsgeschehen, wo fast alles wieder erlaubt wird, bis zur Stufe 6 (eskalierendes Infektionsgeschehen), in dem ein harter Lockdown nötig ist.

Nordrhein-Westfalen: In Nordrhein-Westfalen sind Lockerungen zum jetzigen Zeitpunkt kein Thema. "Vorschnelle Öffnungen, die das Erreichte gefährden könnten, wird es nicht geben“, betonte Ministerpräsident Armin Laschet.

Rheinland-Pfalz: Ähnlich wie Baden-Württemberg wollte auch Rheinland-Pfalz eine Rückkehr zum Wechselunterricht in Schulen ermöglichen. Nun wird das doch nicht passieren. "Ich bedaure sehr, dass wir am Montag nicht, wie geplant, mit dem Wechselunterricht an den Grundschulen starten können“, so Bildungsministerin Stefanie Hubig. Grund dafür ist das Auftreten der Mutante in Deutschland.

Saarland: Es sei "völlig unmöglich, angesichts dieser Bedrohung, die wir durch die Mutation des Virus haben, von Lockerungen zu reden", stellte Ministerpräsident Tobias Hans klar. Mögliche Lockerungen bevor der Grenzwert von 50 erreicht wird, sieht er nur bei den Schulen und Kitas.

Sachsen: Sachsen war das Bundesland mit den meisten Corona-Fällen, mittlerweile gehen die Zahlen aber zurück. Auch bei den Lockerungen von sehr strengen Regeln wie den Ausgangssperren oder dem 15-km-Radius wolle sie kein genaues Datum nennen, so Gesundheitsministerin Petra Köpping.

Sachsen-Anhalt: Sachsen-Anhalt ist momentan am schwersten von dem aktuellen Infektionsgeschehen betroffen. Deshalb gibt es hier derzeit keine Aussicht auf mögliche Lockerungen.

Schleswig-Holstein: Schleswig-Holsteins Ministerpräsident hat bereits Anfang der Woche einen detaillierten Stufen-Plan für Öffnungen vorgestellt, der womöglich auch auf Bundesebene angewendet werden könnte. Allerding stellte er auch klar, dass es sich bisher lediglich um eine Perspektive und nicht um einen konkreten Fahrplan handele.

Thüringen: In Thüringen sieht sie Lage derzeit ähnlich aus wie in Sachsen-Anhalt. Bildungsminister Helmut Holter erklärte am Wochenende, dass sogar Schließungen bis Ostern möglich sein könnten.

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