Coronavirus: Hilft diese Pille gegen Covid-19?

03.04.2020 18:33

Auf der Suche nach einem Impfstoff gegen das Coronavirus, setzt Japan eine Grippe-Tablette ein, die bei COVID-19 helfen soll. Die Bundesregierung hat bereits Millionen Packungen des Mittels bestellt. 

Mit Hochdruck suchen Forscher weltweit nach einem Impfstoff und Heilmittel gegen das Coronavirus. Nun gibt eine antivirale Grippetablette Anlass zur Hoffnung: Avigan. Das Medikament, das von Fujifilm Toyama Chemical hergestellt wird, ist in Japan schon begrenzt zugelassen. Es verhindert, dass sich ein Grippevirus im Körper verbreitet.  

Avigan soll bei COVID-19 helfen

Avigan soll bereits erfolgreich klinische Tests durchlaufen haben. Das berichtete die chinesische Regierung von Wuhan, dem Ursprungsgebiet des Coronavirus. Das Medikament soll den Heilungsprozess des Körpers unterstützen und bei schwereren Verläufen zum Einsatz kommen.

Avigan enthält den antiviralen Wirkstoff Favipiravir, der ein Enzym blockiert, das Viren zur Vermehrung brauchen. Nur: Das heißt noch nicht, dass das Medikament auch gegen COVID-19 wirkt. Virologe Christian Drosten von der Charité Berlin schätzt den Wirkstoff in Avigan als dennoch als "vielversprechend" ein. Es gebe eine kleine "Anfangsevidenz für eine Wirkung".

Auch die Medikamente Kaletra, Foipan sowie chloroquin- und hydroxychloroquinhaltige Arzneimittel sollen zur Behandlung von Sars-CoV-2 eingesetzt werden. 

Bundesregierung bestellt Millionen Packungen 

Bisher klingt das Medikament zwar vielversprechend, jedoch gab ein Sprecher des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte zu bedenken, dass es noch keine ausreichenden Studien zur Wirksamkeit der Medikamente gebe. Daher müssten Avigan und die anderen Medikamente noch weiteren Tests unterzogen werden. 

Nach Informationen der FAZ soll das Bundesgesundheitsministerium bestätigt haben, dass die Regierung Millionen von Packungen von Avigan bestellt habe. "Die beschafften Arzneimittel werden über Apotheken von Universitätskliniken sowie Apotheken der Behandlungszentren für die stationäre Versorgung betroffener Patientinnen und Patienten verteilt", sagte ein Ministeriumssprecher. Bei der Verteilung helfe auch die Bundeswehr.

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