Darwin Awards: 7 absurde historische Todesarten

11.01.2022 09:03

Seit nunmehr über 20 Jahren, genauer gesagt seit 1994, werden besonders dumme – oder nett ausgedrückt: unglückliche – Todesfälle mit dem Darwin Award ausgezeichnet. Jahr für Jahr übertreffen sich die unfreiwilligen „Anwärter“ gegenseitig mit ihrer Idiotie und sorgen so posthum noch für das ein oder andere Stirnrunzeln.

Doch auf kuriose Weise gestorben wird natürlich schon deutlich länger. Hier ist nur eine kleine Auswahl der merkwürdigsten Todesfälle in der Geschichte der Menschheit:

1. Aischylos (525-456 v. Chr., Griechenland)

Aischylos war ein berühmter griechischer Tragödiendichter, dessen Tod ebenso gut als eine seiner Geschichten durchgehen könnte. Angeblich wurde er von einer herabfallenden Schildkröte erschlagen. Ein über ihm kreisender Adler soll Aischylos’ Glatzkopf für einen Stein gehalten und daraufhin versucht haben, auf ihm den Panzer seines Beutetieres zu knacken – der Dichter war sofort tot. Ob sich die Geschichte tatsächlich so abgespielt hat, lässt sich freilich nicht mehr zweifelsfrei herausfinden.

2. Kaiser Shijō (1231-1242, Japan)

Kaiser Shijō war der 87. Tennō von Japan. Er übernahm den Thron offiziell mit gerade einmal zwölf Monaten. Zwei Jahre später starb zunächst sein Vater, weitere acht Jahre später starb er selbst infolge eines unglücklichen Unfalls. Der Geschichte nach soll Shijō in der Hoffnung, dass die armen Bediensteten ausrutschen würden, in den Gängen des Palastes reichlich Talkumpuder verstreut haben. Nach einiger Zeit wurde ihm allerdings langweilig und er machte sich auf den Weg zurück in sein Quartier. Dabei vergaß er jedoch das Puder, rutschte selbst aus, schlug mit dem Kopf ungünstig auf den Boden auf und starb wenige Tage später.

3. Jean-Honoré Fragonard (1732-1806, Frankreich)

Jean-Honoré Fragonard war ein französischer Maler und Zeichner des Rokoko zur Zeit des Absolutismus. Eines seiner bekanntesten Werke ist „Die Schaukel“. Das Gemälde zeigt eine junge Frau, wie sie von ihrem Ehemann auf der Schaukel angeschubst wird. Der Ehemann bemerkt jedoch nicht den im Busch sitzenden Verehrer seiner Frau, mit dem sie eine heimliche Affäre hat. Nachdem der Rokoko aus der Mode gekommen war, wurde es auch um Jean-Honoré ruhig – bis zu seinem Tod. Der Künstler soll an einem heißen Tag im Sommer 1806 in einem Café gesessen und ein Eis genossen haben. Von der kalten Köstlichkeit erlitt er einen Kältekopfschmerz und verstarb daran.

4. Menes (ca. 3000 v. Chr., Ägypten)

Menes gilt als Gründer der 1. Dynastie in der frühdynastischen Periode zwischen 3100 und 2686 v. Chr. Seine Regierungszeit verlief vergleichsweise friedlich, was ihn zu einem der beliebtesten ägyptischen Könige machte. Sein Tod war jedoch alles andere als friedlich. Nach 62 Jahren auf dem Thron soll Menes von einem Nilpferd brutal getötet worden sein. Nilpferde sind äußerst territorial und verteidigen ihr Revier gegen alles und jeden – einschließlich Menschen. Noch heute gehen jährlich bis zu 500 Tote auf das Konto der so zahm aussehenden Geschöpfe.

5. Tycho Brahe (1546-1601, Dänemark)

Tycho Brahe war ein dänischer Adeliger und gleichzeitig einer der bedeutendsten Astronomen seiner Zeit. Die Genauigkeit und Sorgfalt seiner astronomischen Beobachtungen waren verblüffend, insbesondere wenn man bedenkt, dass sie noch ohne Fernrohre durchgeführt wurden. Doch als er 1601 bei Kaiser Rudolf II. zum Bankett geladen war und nach reichlich geflossenem Bier den Drang verspürte, sich zu erleichtern, traute er sich aus Anstand zunächst nicht, das Bad aufzusuchen. Als er später doch ging, war es bereits zu spät. Tycho war unfähig zum Harnlassen und starb wenige Tage später.

6. Dietrich Graf von Hülsen-Haeseler (1852-1908, Deutschland) 

Hans Dietrich Graf von Hülsen-Haeseler war preußischer General der Infanterie unter Wilhelm II., dem letzten deutschen Kaiser. Während einer Jagdveranstaltung im Schloss von Max Egon II. zu Fürstenberg verkleidete er sich als Ballerina, Tutu inklusive, und tanzte hingebungsvoll zu Ehren des Kaisers. Bedauerlicherweise erlitt der General dabei einen Herzinfarkt und starb noch vor Ort.

7. Joan Vollmer (1923-1951, USA)

Joan Vollmer Adams war die Ehefrau von William S. Burroughs, einem amerikanischen Schriftsteller der sogenannten „Beat Generation“. Auf einer Party bat William nach Stunden des Alkoholgenusses seine Frau, sich ein Glas Wasser auf den Kopf zu stellen, damit er es wegschießen könne. Vermutlich wollte das Paar den berühmten Apfelschuss von Wilhelm Tell nachstellen, allerdings traf William nicht das Glas, sondern den Kopf seiner Frau. Der Witwer verbrachte zunächst 13 Tage im Gefängnis, wurde daraufhin jedoch zu einer zweijährigen Bewährungsstrafe verurteilt.

Wie man sieht, ist der Tod so vielfältig wie die Menschen – keiner stirbt auf die gleiche Weise. Dennoch möchte sicherlich keiner die Welt freiwillig so verlassen, wie es unsere sieben Pechvögel getan haben. Ein Schmunzeln kann man sich trotzdem nur schwer verkneifen!

Quelle