Jeder kennt das, ein Tattoo (Tätowierung) ist alt und passt nicht mehr, man hat einen Chef, der das nicht versteht, oder die Frau wünscht sich zur Hochzeit, dass der Name der Ex vom Arm verschwindet.
Es gibt verschiedene Mittel und Wege ein unliebsames Tattoo zu entfernen. Aber welche Mittel sind das und welches ist nun das beste?
Laserbehandlung & Hauttransplantation
Professor Percy Lehmann, Direktor der Klinik für Dermatologie, Allergologie und Umweltmedizin am Helios-Klinikum Wuppertal erklärt, eine Laserbehandlung sei wohl die gängigste Methode um Tätowierungen loszuwerden. Befinden sich die Tätowierungen jedoch sehr tief unter der Haut, so Lehmann, helfe nur noch eine Operation. Das betroffene Tattoo müsse aus der Haut herausgeschnitten und danach durch ein Hauttransplantat ersetzt werden.
Einmal davon abgesehen, dass diese Behandlungsmethode definitiv sichtbare Narben hinterlässt, erinnert diese Vorgehensweise doch eher an die brachialen Gewohnheiten mittelalterlicher Aderlässe.
Auch wenn die Laserbehandung keine völlig schmerzfreie Methode ist und ebenfalls leichte Narben hinterlässt, ist dieser Weg wohl meist vorzuziehen. Bei einer Laserbehandlung werden durch punktgenauen Einsatz verschiedener Laser unter Anwendung unterschiedlicher Farbspektren und Wellen einzelne Farbpigmente in der Haut zerstört. Jedoch ist dieser Vorgang langwierig und daher teuer.
Waterjet-Cutting
Eine andere Methode ist das Waterjet-Cutting, eine operative Methode, bei der die Haut angeschnitten wird, die Farbpigmente unter hohem Druck gelöst und aus der Haut gespült werden. Diese Methode wird derzeit noch an der Universität Greifswald auf mögliche Risiken hin untersucht. Da ein Tattoo mit dieser Methode jedoch nur während eines stationären Aufenthalts entfernt werden kann, werden die Kosten für diese Art der Tattoo-Entfernung vermutlich exorbitant hoch.
Diathermie
Eine der neuesten Behandlungsweisen ist die so genannte Diathermie. Im Gegensatz zur Laserbehandlung setzt man hierbei jedoch nicht auf die Welleneigenschaften der einzelnen Farben, sondern die Haut wird mit Hitze, also thermisch behandelt.
Hochfrequente elektrische Ströme wandeln sich in der Haut in Wärme um – dabei verdampft die Zellflüssigkeit. Die Zellen, in denen Farbpigmente eingelagert sind, sterben ab. Wegen der schwachen Stromstärke besteht dabei jedoch keine Gefahr für die anderen Zellen.
Nach einiger Zeit bildet sich wie bei Schürfwunden auf der Hautoberfläche eine Verletzungskruste, Schorf. Durch das Abtöten der gefärbten Zellen wird die natürliche Zellteilung der Haut angeregt. Die abgestorbene Haut wird nicht wie beim Lasern über die Blutbahn abtransportiert, sondern tiefere Hautschichten bilden neue, gesunde Haut, die die toten Zellen ersetzt – wie bei einer normalen kleinen Hautverletzung jucken die verschorften Stellen etwas, aber man sollte natürlich nicht kratzen, damit sich die Haut nicht infiziert.
Das Jucken ist Bestandteil eines ganz normalen Heilungsprozesses. Der Vorteil bei dieser Behandlung liegt darin, dass alle Farbbereiche gleichermaßen erfasst werden. Die Farbpigmente werden komplett abgestoßen und verbleiben nicht im Körper.
Der Schmerzfaktor soll hierbei zwar im Bereich des Tätowierens liegen, die Narbenbildung ist wohl äußerst minimal. Da die Behandlungsdauer recht kurz ist, hat man hier definitiv noch einen Kostenvorteil. Selbst bei tiefen und alten Tätowierungen kann eine Behandlung von sechs bis acht Sitzungen durchaus schon ausreichen, um lästige Hautbilder loszuwerden.