Der Hund Bruno war immer schon ein Wanderer. Vor mittlerweile 12 Jahren fand ein Fußgänger den herrenlosen Welpen am Rand der Straße nach Longville in Minnesota (USA) und brachte ihn zum nächstgelegenen Haus.
Dessen Bewohner, Larry LaVallee, kannte den kleinen Hund nicht, und als er feststellte, dass der Welpe auch keinem seiner Nachbarn gehörte, nahm er ihn bei sich auf und gab ihm den Namen Bruno. Seine Wanderlust hat Bruno jedoch trotz seines neuen Zuhauses nie abgelegt. Larry versuchte, ihn anzubinden, aber der Hund kämpfte so sehr gegen die Leine an, dass er fast erstickte. Sein neues Herrchen sah schnell ein, dass Bruno seine Freiheit brauchte. Er lässt ihn seitdem nach Lust und Laune umherstreifen.
Nach einer Weile gewöhnt sich Larry auch daran, dass ihn immer wieder andere Menschen aus der Stadt anrufen und erzählen, sie hätten seinen Hund gefunden. Er sagt ihnen, das sei völlig in Ordnung und sie sollten ihn wieder gehen lassen. Bruno kennt nämlich seinen Weg nach Hause. Die Menschen von Longville gewöhnen sich an den freundlichen, allein umherwandernden Hund. Seitdem gehören Bruno und seine tägliche Runde zum Alltag der Stadt.
Normalerweise besucht er nacheinander das Rathaus, die Bibliothek, die örtliche Eisdiele und ein paar Büros und Geschäfte. Die Leute begrüßen ihn, streicheln ihn und halten kleine Leckerbissen für ihn bereit. Schon Kinder kennen seinen Namen und rufen ihn, wenn sie ihn von Weitem sehen.
Longville hat Bruno so sehr ins Herz geschlossen, dass man ihn offiziell zum „Stadthund“ ernannte und ihm eine hölzerne Statue errichtete.
Mittlerweile ist Bruno in die Jahre gekommen. Er geht seinen täglichen Rundgang gemütlicher an und macht viele Pausen. Wenn er langsam über die Straßen trottet, warten die Autofahrer geduldig, bis er sicher auf der anderen Seite ist.
Der Welpe von damals hat sich sein Zuhause und seine Menschen gut ausgesucht. Was für ein Ehrenbürger für die kleine Stadt!