Der soll eine andere Partei wählen : Christian Lindner mit klarer Ansage an seine Kritiker

18.09.2023 12:46

Zu teuer, zu protzig, unpassend: Für seine Hochzeit auf Sylt wurde Christian Lindner im vergangenen Jahr heftig gescholten. Nun wendet sich der Finanzminister mit deutlichen Worten an die Kritiker – und legt ihnen eine andere Partei nah.

Es war einer der großen Aufreger im Sommer 2022: Am 9. Juli heiratete Bundesfinanzminister Christian Lindner in der Kirche St. Severin in dem Sylter Ort Keitum die Journalistin Franca Lehfeldt. Anschließend fand eine große Feier statt, zu der rund 150 Gäste auf die Nordseeinsel gekommen waren. CDU-Chef Friedrich Merz reiste etwa mit dem Privatjet an. 

Vielen Bürgern war das eine Spur zu viel, angesichts der gegenwärtigen Lage des Landes. Viele Menschen waren nach zwei Jahren Corona-Pandemie und durch die massiv gestiegenen Energiepreise in Folge des russischen Überfalls auf die Ukraine finanziell unter Druck. Eine protzige Hochzeit auf Sylt von Deutschlands oberstem Kassenwart, der vor der Kirche in den Porsche stieg, war da einigen ein Dorn im Auge. Auch der stern berichtete damals kritisch und titelte über die Feier und ihre prominenten Gäste: "Die Abgehobenen".

Christian Lindner über seinen Porsche

In einem Interview mit der "Augsburger Allgemeinen" hat Lindner nun ausführlich zu der damaligen Debatte Stellung bezogen. Zu den Vorwürfen bezüglich seines Autos sagte der FDP-Politiker, er habe seinen mehr als 40 Jahre alten Porsche in den letzten zehn Jahren maximal 5000 Kilometer gefahren, es sei damit "eher ein Steh- als ein Fahrzeug".

Mit direkten Worten wandte er sich an seine Kritiker: "Wer damit ein Problem hat, dass ich, der niemals Geld geschenkt bekommen hat, der niemals etwas geerbt hat, der niemals etwas gestohlen hat, das von meinem verdienten und versteuerten Geld bezahle, der soll in Gottesnamen eben eine andere Partei wählen."

Angesichts aktueller Umfragen, die die FDP bei nur noch sechs Prozent sehen, eine gewagte Ansage. Amtsmüde scheint der Politiker allerdings nicht zu sein. Auf die Frage, wie dornig sein Amt als Bundesfinanzminister sei, klagte Lindner zwar, niemand danke es einem, weil man es niemandem recht machen könne. Er ergänzte aber versöhnlich: "Es ist großartig, ich würde Eintritt dafür bezahlen."

 

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