Der Bierdurst lässt weiter nach: Die deutschen Brauereien haben in der ersten Hälfte des Jahres wieder weniger Bier abgesetzt als zuvor.
Die Menschen in Deutschland haben im ersten Halbjahr 2023 weniger Bier getrunken als im Vorjahreszeitraum. Der Inlandsabsatz deutscher Brauereien sank um 3,5 Prozent auf 3,4 Milliarden Liter, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Dienstag mitteilte. Alkoholfreies Bier wird hingegen immer beliebter: Die Produktionsmenge hat sich den Angaben nach bis 2022 im Vergleich zu 2012 um 96 Prozent erhöht und damit fast verdoppelt.
Bierkonsum geht langfristig zurück
Beim Bier mit Alkohol ging der Absatz über zehn Jahre indes um gut zwölf Prozent zurück. Das bestätige den langfristigen Trend des zurückgehenden Bierdursts, der lediglich im Jahr 2022 durch den Vergleich zu den Pandemiejahren kurz durchbrochen worden sei, erklärte das Statistikamt.
Auch bei den Biermischgetränken ist demnach ein Rückgang zu verzeichnen. Gegenüber dem ersten Halbjahr 2022 wurden zuletzt 8,6 Prozent weniger Mischungen abgesetzt. "Sie machten mit 211,1 Millionen Litern allerdings nur fünf Prozent des gesamten Bierabsatzes aus", erklärte das Statistikamt.
Obwohl alkoholfreies Bier immer beliebter wird, hat das Pendant mit Alkohol insgesamt noch immer klar die Nase vorn. 2022 wurden nach Angaben des Statistikamts 474 Millionen Liter des Getränks ohne Alkohol produziert; im selben Jahr waren es 7,6 Milliarden Liter Bier mit Alkohol.
Bei den monatlichen Zahlen zeige sich ein "auffälliges saisonales Muster". Ebenso deutlich wie der Bierabsatz in den Frühjahrs- und Sommermonaten steige, "geht er im Herbst und Winter wieder zurück", erklärten die Statistiker.
Insgesamt – also im In- und im Ausland – sank der Absatz deutscher Brauer im ersten Halbjahr um 2,9 Prozent auf 4,2 Milliarden Liter. Der Absatz ins Ausland ging um 0,4 Prozent bei EU-Staaten und 0,2 Prozent in nicht-EU-Staaten zurück. Mehr als 80 Prozent des Bieres wurden im Inland verkauft.