Welche Stelle in Ihrem Zuhause ist wohl am stärksten mit Keimen belastet? Sie tippen auf die Klobrille? Falsch geraten! Es gibt Orte, an denen wesentlich mehr Bakterien und Co. lauern. Wir verraten Ihnen wo und wie Sie diese Stellen am besten sauber halten.
Eines vorweg: Die meisten Keime, die sich in unserem Zuhause tummeln, sind für gesunde Menschen ungefährlich. Aus diesem Grund macht es keinen Sinn, das ganze Haus möglichst keimfrei zu halten und mit starken Reinigungsmitteln zu putzen. Es gibt jedoch einige Stellen, an denen sich Krankheitserreger besonders wohlfühlen. Dort können sie schnell überhandnehmen und zum Gesundheitsrisiko werden.
Platz 1: Rund um die Spüle
Nein, nicht das Bad ist das Keimparadies Nummer eins, sondern die Küche! Besonders im Spülbecken wimmelt es nur so von Erregern, darunter Kolibakterien. Dort können sie sich optimal vermehren und finden zugleich kleine Essensreste. Auch der Spülschwamm, der in vielen Haushalten direkt neben der Spüle liegt, ist eine Brutstätte für Keime. Hier sammeln sich bis zu 50 Milliarden Bakterien in einem Gramm, die beim Putzen gerne von A nach B gelangen. Zum Beispiel, wenn Sie den Schwamm nach dem Abspülen noch zum Säubern der Arbeitsflächen oder des Esstischs nutzen.
So halten Sie den Spülbereich sauber
Brausen Sie kein Fleisch direkt in der Spüle ab, denn durch das Spritzwasser werden viele Keime durch die Gegend geschleudert. Das steigert das Risiko für Magen-Darm-Infektionen. Es reicht vollkommen aus, das Fleisch heiß anzubraten und durchzugaren. Reinigen Sie die Spüle und den Hahn täglich mit Seife und Wasser. Die Spülschwämme sollten Sie mindestens jede Woche austauschen und in der Zwischenzeit in der Mikrowelle (falls vorhanden) für zwei Minuten bei höchster Wattstufe desinfizieren. Spüllappen können Sie einmal pro Woche bei mindestens 60 Grad waschen.
Platz 2: Schneidebretter
Wo gehobelt wird, fallen Späne. Das gilt besonders für Küchenbretter, auf denen die unterschiedlichsten Lebensmittel kleingeschnitten werden. Durch die regelmäßige Nutzung geraten Kratzer in die Bretter, worin Keime ein optimales Zuhause finden. Kritisch wird es, wenn rohe Lebensmittel wie Fleisch oder Fisch auf den Brettern verarbeitet werden, denn dann können Salmonellen in den Ritzen siedeln. Schneiden Sie auf demselben Brett dann zum Beispiel Obst, das Sie roh verzehren, steigt das Risiko für eine Salmonellenvergiftung.
Reinigungstipp für Schneidebretter
Tauschen Sie stark verkratzte Küchenbretter aus und nutzen Sie für Fleisch, Gemüse etc. jeweils separate Unterlagen. Ob Sie Schneidebretter aus Holz oder Plastik nehmen, ist Geschmackssache. Bei der richtigen Pflege können beide keimarm bleiben. Plastikbretter sollten Sie bei mindestens 60 Grad in der Spülmaschine waschen. Holzbretter sind von Natur aus antibakteriell und sollten nach jeder Nutzung heiß per Hand abgespült werden.
Platz 3: Griffe in der Küche: Herdknöpfe, Kühlschranktür, Schubladen
Wir kennen es wohl alle, das Multitasking beim Kochen: Schnell das eine Kochfeld herunterregeln, die Pommes im Ofen wenden und noch etwas Butter aus dem Kühlschrank holen. Während des Kochvorgangs fassen wir diverse Griffe an und verteilen womöglich Lebensmittelreste, die wir noch an den Händen kleben haben. So entstehen in der Küche viele verschmutzte Stellen, die wir leicht übersehen. Werden diese nur selten geputzt, können dort u.a. Staphylokokken siedeln. Diese Bakterienstämme verursachen zum Beispiel eine Lebensmittelvergiftung.
So sollten Sie die Schubladengriffe und Co. säubern
Wischen Sie alle Bereiche, die Sie beim Kochen regelmäßig berühren, einmal pro Woche mit einem milden Reinigungsmittel ab. Denken Sie dabei auch an Küchengeräte wie den Wasserkocher oder das Rührgerät.
Platz 4: elektronische Bediengeräte
Aus den meisten Haushalten sind Fernseher, Computer und Konsolen nicht mehr wegzudenken. Weil wir sie so gerne nutzen, kommen die dazugehörigen Bedienhilfen wie Tastatur, Maus, Fernbedienung und Controller dementsprechend mit viel Dreck in Kontakt. Neben Essensrückständen finden sich auf den Geräten vor allem Erkältungsviren und sogar Fäkalbakterien.
Reinigungstipp für Fernbedienung und Co.
Am besten sollten Sie alle elektronischen Bedienhilfen einmal pro Monat mit feuchten Desinfektionstüchern abwischen und Computertastaturen mit einem Tastaturreinigungsset säubern. Sollte eine Person in Ihrem Haushalt erkältet sein oder einen anderen Infekt haben, reinigen Sie die Geräte nach jeder Nutzung. Denn die Keime können bis zu 24 Stunden auf Controllern etc. haften bleiben.
Platz 5: Alles rund ums Waschbecken
Weder die Klobrille noch die Spültaste sind die dreckigsten Bereiche im Bad, sondern das Waschbecken. Denn dort fassen wir zum Beispiel den Wasserhahn mit schmutzigen Händen an, und am Waschbeckenabfluss sammelt sich alles, was wir abwaschen oder ausspucken. Auch der Zahnputzbecher ist ein Paradies für Bakterien. Hier tummelt sich alles, was von der Zahnbürste abtropft. Keime mögen das dauerfeuchte Klima, und so sammeln sich an der Zahnbürste schnell Krankheitserreger, die Darminfekte oder Zahnfleischentzündungen verursachen können.