Die Frau bekommt auf dem Parkplatz ein verstümmeltes Kätzchen in die Hand gedrückt. 2 Wochen später bemerkt sie eine Veränderung.

12.03.2018 19:13

Für einen rassigen Stubentiger sind manche Katzenfreunde bereit, stolze Summen zu zahlen: etwa für eine kanadische Sphynx-Katze. Diese Tiere sind fast vollständig haarlos und damit zwar nicht jedermanns Sache, doch Liebhaber zahlen für die Rassekatzen bis zu 1000 Dollar (etwa 940 Euro). Auch die Kanadierin Holly Rattray will ein Exemplar dieser begehrten Rasse kaufen – für 700 Dollar –, ohne zu ahnen, in was für eine unglaubliche Geschichte sie dabei verwickelt wird.

Der Onlinehändler namens „Tim“, bei dem sie das Exemplar bestellt hat, bestimmt einen Treffpunkt für den Verkauf. Dass die Übergabe auf einem Parkplatz, 2 Autostunden von Hollys Wohnort Bawif (Kanada) entfernt, stattfinden soll, lässt sie misstrauisch werden. Als der Händler sich dann sogar noch mit 200 Dollar weniger zufriedengibt und sich nach der Übergabe der Katze schnell aus dem Staub macht, schrillen bei Holly die Alarmglocken, und sie nimmt ihren Kauf mit einem mulmigen Gefühl im Bauch unter die Lupe.

Bei genauerem Hinsehen erkennt Holly, dass das nackte Kätzchen Schnittwunden am Körper trägt: „Das Kätzchen, das uns gewissermaßen entgegengeworfen wurde, war praktisch total verstümmelt und zerschnitten.“

Zuhause erhärtet sich Hollys Verdacht, einem Betrüger auf den Leim gegangen zu sein, denn das Kätzchen ist komplett nackt – eigentlich ungewöhnlich für Sphynx-Katzen, die meistens noch stellenweise Fell am Körper haben. Hat jemand das arme Tier rasiert? Holly und ihr Mann können sich zu diesem Zeitpunkt nicht vorstellen, dass jemand so grausam zu so einem schutzlosen, goldigen Kätzchen sein könnte. Doch nach zwei Wochen stellt Holly fest, dass nicht nur die Schnittwunden abgeheilt sind, sondern auch wieder Fell auf dem kahlen Katzenkörper zu sprießen beginnt.

Holly hat keine reinrassige Sphynx, sondern eine gewöhnliche Katze erstanden, die mit Rasierer und Enthaarungscreme am ganzen Körper enthaart wurde. Jetzt, wo sie Gewissheit hat, hört sie von ähnlichen Betrugsfällen aus ihrer Gegend – zum Beispiel von JoAnne Dyck: Die vermeintliche Sphynx, die JoAnne im Internet gekauft und auf den Namen „Vlad“ getauft hat, muss die gleiche Enthaarungs-Tortur durchlaufen haben wie Hollys Katze.

Vor allem Vlads Schwanz wies tiefe Schnittwunden auf, die sich mit der Zeit so schlimm entzündeten, dass fast eine Amputation nötig gewesen wäre. Doch dank der Behandlung einer fähigen Tierärztin konnte dieser radikale Schritt vermieden werden. Zum Glück hat sich auch Vlad wieder von seiner Marter erholt und bekommt langsam, aber sicher, sein seidiges Fellkleid zurück.

Holly ist es weniger schade um das Geld als um die Gesundheit der gequälten Katze. Sie ist froh, dass sich das misshandelte Kätzchen im Schoße ihrer neuen Familie wieder erholt hat, und sie ist entschlossen, es zu behalten. „Wir finden einfach Trost in der Tatsache, dass wir ein Leben gerettet haben, und das ist es auch, was ich meiner Tochter erzähle“, sagt Holly.

Wer weiß, was der skrupellose Tierquäler dem armen Kätzchen sonst noch angetan hätte, um es zu Geld zu machen. Hoffentlich wird der Betrüger bald dingfest gemacht!

 

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