Die Heilpflanze Sibirischer Rhabarber hilft in den Wechseljahren

21.04.2021 12:23

Die Heilpflanze Sibirischer Rhabarber entfaltet in Ihrem Körper eine östrogenartige Wirkung. Deshalb kann sie Ihre Wechseljahresbeschwerden nachweislich mildern.

Hitzewallungen, Schlafstörungen und depressive Verstimmungen gehören zu den unangenehmen Folgen der Wechseljahre. Ein Drittel der Frauen leidet stark darunter. Eine Hormontherapie mit Östrogen und Gestagen kann Ihnen zwar helfen, doch birgt sie einige Gefahren. Beispielsweise kann sie Ihr Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Brustkrebs erhöhen. Deshalb schrecken viele Frauen davor zurück.

Alternativ gibt es pflanzliche Wirkstoffe, die Ihre Wechseljahresbeschwerden lindern können. Dazu gehören unter anderem MönchspfefferTraubensilberkerze und die Heilpflanze Sibirischer Rhabarber, auch Rheum rhaponticum oder Rhapontik-Rhabarber. In diesen Pflanzen stecken Inhaltsstoffe, die einen ähnlichen Effekt haben wie Ihre körpereigenen Hormone, da sie sich an die Östrogenrezeptoren in den Zellen binden können.

Wo die Heilpflanze Sibirischer Rhabarber wirkt

Die Heilpflanze Sibirischer Rhabarber wächst im südlichen Norwegen und südlichen Sibirien. Die Wurzel der Pflanze enthält östrogenähnliche Stoffe, darunter Stilbene, speziell das Rhaponticin. Alle Ihre Körperzellen verfügen über Andockstellen für Hormone, sogenannte Rezeptoren. Für Östrogen sind bisher zwei bekannt:

  • Östrogenrezeptor-alpha und
  • Östrogenrezeptor-beta.

Während der Östrogenrezeptor-alpha Zellen zum Wachstum anregt, kann beta Entzündungen hemmen und die Zellen schützen. In den Wechseljahren ist es wichtig, Haut, Knochen, Gelenke, Gefäße und Gehirn vor Alterserscheinungen zu bewahren. Gleichzeitig sollte vermieden werden, das Wachstum der Zellen in der Brust und der Gebärmutter anzuregen.

Der Vorteil der in der Heilpflanze Sibirischer Rhabarber enthaltenen Phytohormone ist, dass sie ausschließlich an den Östrogenrezeptoren-beta andocken. Dadurch schützen sie Ihre Knochen und Gefäße, ohne die Gebärmutterschleimhaut oder das Brustgewebe zu beeinflussen. Rhaponticin gilt deshalb als „selektiver Östrogenrezeptormodulator“ (SERM).

Seriöse Studien bestätigen die Wirkung der Heilpflanze

Ein Trockenextrakt aus Sibirischer Rhabarberwurzel (ERr 731) zeigte in einer randomisierten, doppelblinden und placebokontrollierten Studie positive Wirkungen auf Wechseljahresbeschwerden. Die Studie erschien 2006 im Fachjournal „Menopause“

Die Teilnehmerinnen der Studie waren zwischen 45 und 55 Jahre alt. Sie litten seit mindestens drei und höchstens zwölf Monaten an typischen Wechseljahresbeschwerden. Die Studienleiter klassifizierten die Probleme der Probandinnen mittels der „Menopause Rating Scale II“ (MRS II). Sie umfasst elf typische Symptome:

  • Hitzewallungen und Schwitzen
  • Schlafprobleme
  • Herzbeschwerden
  • Erschöpfung
  • depressive Verstimmung
  • Reizbarkeit
  • Ängstlichkeit
  • Sexualprobleme
  • Scheidentrockenheit
  • Harnwegsbeschwerden
  • Gelenk- und Muskelbeschwerden

Mit einem Punktesystem bewerteten die Probandinnen die Intensität jedes ihrer Symptome mittels einer Skala von 0 bis 5. Nach zwölf Wochen Therapie verbesserten sich die Beschwerden der Studienteilnehmerinnen. Ihr MRS-II-Wert sank von durchschnittlich 34 auf 13,5. Besonders schnell und wirkungsvoll verbesserten sich die Hitzewallungen, die Schlafstörungen, Erschöpfung und Ängstlichkeit. Auch ihre Lebensqualität beurteilten die Frauen positiver. Die Placebo-Gruppe dagegen bemerkte keinerlei Veränderungen.

Die Nebenwirkungen der pflanzlichen Therapie

Die Verträglichkeit der Heilpflanze Sibirischer Rhabarber ist sehr gut. In seltenen Fällen kann es zu Hautreaktionen wie Jucken, Rötungen und Schwellungen kommen.

Obwohl es auch nach längerer Anwendung nicht zu Veränderungen der Gebärmutterschleimhaut oder des Brustgewebes kam, sollten Sie die Heilpflanze Sibirischer Rhabarber nicht länger als vier Monate auf eigene Faust einnehmen. Sprechen Sie Art und Dauer einer Therapie mit Ihrem Gynäkologen ab.

Quelle