Die Mutter hört einen Knall und rennt zum Auto. Als sie den Kopf ihres Sohnes sieht, gefriert ihr das Blut in den Adern.

25.12.2017 18:25

Es ist ein heißer Sommertag im Juni 2016 in der ukrainischen Stadt Schowti Wody. Svetlana Tsirunova und Vasil Stuliy wollen das Beste daraus machen und den Tag mit ihren Kindern an einem örtlichen Badestrand verbringen. Es verspricht ein wundervoller Tag zu werden – mit guter Laune, Sonne und Spaß. Wer hätte bloß ahnen können, dass ihr Leben nur ein paar Stunden später schon zu einem wahren Alptraum werden würde?

Vasil findet einen Parkplatz zwischen dem Ufer und einer Wiese, auf der gerade ein großer Rasenmäher mit Mäharbeiten beschäftigt ist. Die Kinder sitzen noch auf dem Rücksitz, während die Eltern schon mit dem Ausladen des Wagens beginnen. Was in den nächsten Sekunden passiert, könnte eher aus einem Horrorfilm stammen als aus dem realen Leben.

Svetlana und Vasil hören ein lautes Geräusch, als ob im Auto etwas explodiert wäre. Danach hören sie nur noch verzweifelte Schreie ihrer Tochter. Was sie auf dem Rücksitz sehen, ist schlimmer als der schlimmste Alptraum: Der 4-jährige Danil liegt blutüberströmt auf dem Schoß seiner Schwester. Ein großes, schwarzes Metallteil ragt aus seinem Kopf hervor.

Svetlana und Vasil setzen sich sofort wieder ins Auto und eilen zum nächstgelegenen Krankenhaus. Als die Ärzte sehen, was dem Jungen widerfahren ist, können sie es nicht glauben. In seinem Schädel steckt die Klinge eines Rasenmähers! Die Polizei findet später heraus, dass die Klinge von dem Rasenmäher am Badestrand stammt. Sie ist mitten während des Mähvorgangs abgebrochen, mehrere Meter weit geschleudert worden, hat die Scheibe des Autos durchschlagen und ist in Danils Kopf eingedrungen. Experten, die später den Besitzer des Mähers befragen und das Gerät untersuchen, sind schockiert. Wie hoch (oder gering) ist bloß die Wahrscheinlichkeit, dass ein Unglück genau so ablaufen kann?

Die Klinge ist 7 cm lang und 4 cm breit und müsste den Jungen eigentlich auf der Stelle getötet haben. Doch entgegen allen Erwartungen lebt Danil. Mehrere Tage lang kämpfen die Ärzte um sein Leben, bis sich sein Zustand endlich stabilisiert. Aber: Die Klinge hat das Gehirn des Jungen verletzt. Die Ärzte müssen den unter Schock stehenden Eltern mitteilen, dass ihr kleiner Sohn vielleicht nie wieder aufwacht.

Als dieses Video (auf Ukrainisch) von einem örtlichen Fernsehsender ausgestrahlt wird, sammeln hunderte von Menschen über soziale Medien Spenden, um die Familie zu unterstützen und Danil vor seinem schrecklichen und unfairen Schicksal zu bewahren.

 

Es scheint, als könne Danil die verzweifelten Gebete seiner Eltern hören: Zehn Tage später öffnet der tapfere Junge seine Augen. Er kann aber weder sprechen noch sich bewegen, und erneut sagen die Ärzte den Eltern, dass sie auf das Schlimmste gefasst sein müssen: Möglicherweise wird ihr Sohn nie wieder gesund werden. Aber Danil hat eindeutig bessere Pläne für sein Leben. Er war schon immer sein sehr aktives Kind, das einfach nicht ruhig im Bett liegen konnte. Bereits ein paar Wochen nach dem Unglück gewinnt er schon wieder die Kontrolle über seinen Körper.

Um sicherzustellen, dass der Junge seiner Kopfverletzung nicht aus Versehen selbst weiteren Schaden zufügt, lassen seine Eltern ihn einen Helm tragen. Ganz offensichtlich genießt Danil den coolen Look. Schon Ende 2016 kann der Junge wieder sprechen. Während der turnusmäßigen Untersuchungen können die Ärzte ihren Stolz und ihre Aufregung nicht verbergen. Sie können nicht glauben, wie schnell der Junge sich von seiner Verletzung erholt.

Für die Zukunft planen die Ärzte, in Danils Kopf eine Titanplatte zu implantieren. Diese soll die zertrümmerten Schädelknochen ersetzen. Mit dieser Platte wird der Junge in der Lage sein, seinem aktiven Leben wieder freien Lauf zu lassen, ohne sich um die Verletzung Gedanken machen zu müssen. Zweifellos wird der Kleine diesen Kampf gewinnen. Verliere nicht den Mut, Danil!

 

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