Die zehn beeindruckendsten Orte in Südamerika

11.12.2018 14:02

Kaum ein Kontinent ist so vielfältig wie Südamerika: Trockene Wüsten treffen auf bunte Regenwälder und tosende Wasserfälle auf einsame Hochplateaus. Wir stellen Ihnen zehn atemraubende Naturwunder in Südamerika vor

Der bekannteste Nationalpark Chiles liegt als Teil der Region Patagonien im Süden des Landes. Drei majestätische Granittürme sind das Markenzeichen des Schutzgebietes, das 2420 Quadratkilometer umfasst und seit 1978 zum UNESCO-Welterbe zählt. Die markanten Zacken der Torres del Paine wachen über die wilde Landschaft am südlichen Zipfel des amerikanischen Kontinents, der hier unten von Orkanen, Gletschern und dem Meer geformt wurde. Glasklare Bergseen, prächtige Blumenwiesen, Wälder und schneebestäubte Gipfel liegen im Torres del Paine Nationalpark nah beieinander. Auf unterschiedlichen Wandertouren lässt sich die chilenische Wildnis von ihrer schönsten Seite erfahren

San Carlos de Bariloche dient als guter Ausgangspunkt für den grünen Norden Patagoniens, der als die argentinische Schweiz bekannt ist. Kein Wunder, denn die moderne, trubelige Stadt am Ufer des Nahuel-Huapi-Sees umgibt ein Panorama aus hohen Gletschern, grünen Wiesen, Zypressen- und Myrtenwäldern. Die meisten Reisenden brechen von hier aus zum Klettern in die Berge und zum Kajakfahren auf den umliegenden Bergseen auf

Der Salar de Uyuni gilt mit einer Fläche von über 10.000 Quadratkilometern als die größte Salzlandschaft der Welt. Seine Salzkruste ist das Erbe eines ausgetrockneten Binnensees und rund elfmal so groß wie die Insel Rügen. Weißer als Schnee gleißt die Fläche der riesigen Salzpfanne im Sonnenlicht, lediglich durchzogen von Kakteen besetzten Inseln. Im Umland ragen Schichtvulkane in den tintenblauen Himmel, fauchen Geysirfelder und waten Flamingos durch farbig schimmernde Lagunen

Vom Vorsprung des Tafelbergs Auyan-Tepui stürzen die Wassermassen des Salto Angel im südöstlichen Venezuela hinab in die Tiefe. Am Fuße der Felswand wird der Wasserfall zu einem reißenden Fluss und stürzt dann über eine weitere Felsstufe nochmals in die Tiefe - damit ergibt sich eine Fallhöhe von beinahe 1200 Metern. Das ist rund zehnmal so tief wie die berühmten Victoriafälle zwischen Simbabwe und Sambia. Doch nicht nur der Wasserfall ist eindrucksvoll: Die Landschaft aus Urwald und den Tepuis, den gewaltigen Tafelbergen, zählt noch heute zu den wohl unberührtesten Landstrichen der Erde

Auch der Kegel des mächtigen Cotopaxi weiß mit Superlativen zu beeindrucken. Mit einer stolzen Höhe von 5897 Metern zählt er zu den höchsten aktiven Vulkanen der Welt. Seine konische Form und die Eiskappe am Gipfel, der meist in eine Aschewolke gehüllt ist, ließen den Cotopaxi zum Idealbild eines Stratovulkans werden. Er liegt nur rund 50 Kilometer südlich der Hauptstadt Quito in den östlichen Anden und zählt zur sogenannten Allee der Vulkane. Aufgrund seiner guten Erreichbarkeit und machbaren Höhe ist der Cotopaxi einer der meistbesuchten Gipfel Südamerikas. Der erste Europäer, der sein Gipfel-Glück hier versuchte, war Alexander von Humboldt im Jahre 1802

Einmal im Jahr, von August bis November, bietet der Caño Cristales im Herzen Kolumbiens ein spektakuläres Naturschauspiel. Dann trägt der Fluss zu Recht seinen Ehrentitel "Arcoíris líquido" ("Flüssiger Regenbogen") und das glasklare Wasser leuchtet in roten, gelben und grünen Tönen. Die rote Farbe wird durch die Blüte einer Wasserpflanze verursacht, die hier wächst. Schattige Plätze mit Moos wirken hingegen grün und dort, wo Sand oder Gestein das Flussbett bedecken, schimmert der Caño Cristales im Sonnenschein gelb

Im Norden von Brasilien breiten sie sich aus, die Lençóis Maranhenses, zu Deutsch die "Bettlaken von Maranhão", eine 1550 Quadratkilometer große Dünenlandschaft aus feinem weißen Sand. Die Wanderdünen erstrecken sich bis zu 40 Kilometer ins Hinterland, erst dann ducken sich die ersten Palmen hinter den Hügeln. In den Senken zwischen den Dünen haben sich klare Seen gebildet. Zugänglich für Touristen sind der Norden zum Meer und die beiden Seen im Südosten, Lagoa Bonita und Lagoa Azul, in denen man sich nach der Dünenwanderung abkühlen kann

Gleich zwei Rekorde bricht einer der bekanntesten Seen der Welt. Der Titicacasee stellt das höchstgelegene schiffbare Gewässer dar und ist der größte Süßwassersee Südamerikas. Er erstreckt sich auf einer Fläche von über 8200 Quadratkilometern - das entspricht dem Fünfzehnfachen des Bodensees. Der Titicacasee liegt auf der Altiplano-Ebene in rund 3800 Metern Höhe. Der westliche Teil zählt zu Peru, der östliche zu Bolivien. Mehr als 25 Flüsse münden in den Titicacasee, der von vielen kleineren und größeren Inseln durchsetzt wird. Zu den bekanntesten zählt die Isla del Sol. Leider ist das Ökosystem des Sees in einem sehr schlechten Zustand, da er aus Mangel an Alternativen als Kloake und Müllkippe genutzt wird, zudem leiten einige Goldminen Bergbaurückstände wie Quecksilber und Blei in den See

Die Iguazú-Wasserfälle an der Grenze zwischen Brasilien und Argentinien gehören zu den breitesten Wasserfällen der Welt. Bis zu sieben Millionen Liter Wasser pro Sekunde stürzen sich hier über die fast drei Kilometern lange Abbruchkante in die Tiefe. Schon die amerikanische Präsidentengattin Eleanor Roosevelt soll gesagt haben, dass die Niagarafälle nichts gegen die Wasserfälle von Iguazú seien, als sie vor den tosenden Wassermassen stand, die sich im dichten Regenwald-Dickicht an der Grenze zwischen Argentinien und Brasilien ergießen

Die Atacama-Wüste erstreckt sich über mehrere Breitengrade entlang der Pazifikküste von Chile und Peru, Ausläufer der Wüste ragen bis über die Landesgrenzen Boliviens und Argentiniens. Unwirtlich und karg durchzieht die trockenste Wüste der Erde außerhalb der Polargebiete die Landschaft. Über Millionen von Jahren formte sich unter Einfluss der Naturgewalten eine bizarre Kulisse, wie die chilenischen Täler Valle de la Luna ("Tal des Mondes") und Valle de la Muerte (Tal des Todes). Die Landschaft der trockenen Steppe ist in diesen Tälern geprägt von kilometerweiten Salzkrusten. Die grotesken Salzformationen ragen über zwei Meter aus dem Boden – dahinter schwingen sich sanft gold- und kakaobraune Hügel, darüber die Gipfel der 6000 Meter hohen Vulkane

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