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Als der gebürtige Franzose Michael Chour an diesem Tag in das Hundefleisch-Restaurant in seiner Wahlheimat Thailand geht, hat er dabei einen heroischen Hintergedanken: Er möchte den Restaurantbesitzer dazu bewegen, sein illegales Geschäft endlich zu schließen.
Als er hinter das Gebäude des Restaurants geht, bietet sich ihm ein furchtbares Bild. In einem kleinen Metallkäfig kauern 3 völlig verängstigte Hunde. Einer von ihnen, ein circa 4 Monate junger Welpe, steckt mit seinem kleinen Kopf zwischen den Gitterstäben fest. „Er war noch so klein und sein Kopf war zwischen dem Gitter des Käfigs verkeilt. Wir halfen ihm, indem wir ganz behutsam seinen Kopf wieder in den Käfig manövrierten. Wahrscheinlich hing er so bereits seit Stunden im Gitter fest“, erzählt Michael.
Doch Lucky, so wie Michael den kleinen Welpen nennt, steckt zwar nicht mehr mit dem Kopf zwischen den Gitterstäben fest, dennoch ist er noch immer in großer Gefahr. Er und seine 2 Artgenossen würden früher oder später auf einem Teller landen, wenn Michael es nicht schaffen würde, die Vierbeiner dort herauszuholen. Doch eines steht für ihn fest: Kaufen wird er die Hunde nicht!
Denn mit dem Geld würde der Restaurantbesitzer einfach neue Hunde kaufen und diese Spirale des Todes würde sich ununterbrochen weiterdrehen. Michael hätte damit zwar 3 Hunde retten können, aber den Hundefleisch-Handel ebenfalls unterstützt. Doch Michael argumentiert sehr überzeugend und kann den Besitzer der Hunde schließlich überreden, ihm wenigstens den kleinen Lucky zu überlassen. Als er den Welpen endlich auf dem Arm hat, denkt der kleine Vierbeiner, er würde nun geschlachtet werden. „Sie hören die Schreie der anderen, wenn sie gequält und geschlachtet werden. Er versuchte, sich nicht zu bewegen, und pinkelte mich an. Er hat wahrscheinlich gedacht, sein letztes Stündlein hätte geschlagen“, erklärt Michael.
Aber Lucky lernt sehr schnell, wer es wirklich gut mit ihm meint. Schon nach kurzer Zeit fühlt er sich bei Michael sicher, weil er verstanden hat, dass dieser ihm nicht wehtun will. Doch während sich der kleine Welpe endlich in Sicherheit wiegen kann, gehen Michael die anderen beiden Hunde, die er zurücklassen musste, nicht mehr aus dem Kopf. „Die anderen beiden Hunde würden geschlachtet werden. Ich brach jedes Mal in Tränen aus, wenn ich daran dachte, und konnte tagelang nichts essen“, gibt der Hunderetter zu.
Allein der Gedanke daran, dass die anderen beiden Hunde dort einen qualvollen Tod erleiden würden, motivierte Michael dazu, noch einmal zu dem Restaurant zu gehen. Der Besitzer übergibt ihm schließlich auch die anderen beiden Hunde und im Laufe der weiteren Wochen auch noch sieben weitere Vierbeiner.
Lucky und seine Artgenossen bringt Michael zunächst bei Pflegestellen unter, bis er genug Spenden gesammelt hat, um sein eigenes Tierheim zu eröffnen. Dafür benötigt er 40.000 US-Dollar. Bisher konnte er bereits eine stolze Summe von knapp 25.000 Dollar sammeln. Wenn du Michael bei seinem heldenhaften Vorhaben unterstützen möchtest, findest du seine Spendenseite hier.
Bereits 2011 wurde in Thailand der Handel mit Hundefleisch gesetzlich verboten. Die Regierung Thailands hat jedoch keine Möglichkeit, die Einhaltung dieses Gesetzes zu überwachen, und somit geht das grausame Geschäft mit dem Hundefleisch-Handel illegal weiter. Michael und seine Frau Tanyanan haben es sich zum Ziel gemacht, so viele Hunde wie möglich von der Hundefleisch-Speisekarte zu streichen.
„Es ist sieben Jahre her, dass Thailand den Hundefleisch-Handel und den Transport von Hunden in andere Länder gesetzlich verboten hat. Aber die Anzahl der zurückgelassenen Hunde ist enorm. Die Aktivisten sind nun weg. Die Regierung von Thailand tut gar nichts. Und Touristen gibt es hier im Inland nicht. Wir konnten bereits über 300 Hunde retten und haben sie notgedrungen bei verschiedenen Pflegestellen und buddhistischen Tempeln untergebracht. Wir gründeten die Organisation „The Sound of Animals“ (Der Klang der Tiere) in Gedenken an die Schreie aus den Schlachthäusern, die wir mit anhören mussten.“
Michael zeigt, dass jeder Mensch etwas an dem Tierleid auf unserer Erde ändern kann. Jeder einzelne der geretteten 300 Hunde ist ein Schritt in eine bessere Welt.