DRAMA UM FLAUSCHIGE NAGER Biber-Babys aus Kanalgitter gerettet

04.06.2020 15:03

 

Tierpflegerin Stephanie Schwarz (36) päppelt die Biber-Babys mit Milch zur Aufzucht von Katzen auf

 

Mit den winzigen Pfoten greift das Biber-Baby nach der Milchflasche

Bad Hindelang – Biber-Drama mit Happy End!

Zwei Biber-Babys (1 Monat alt) hingen am Rechen vor einem Wasserkraftwerk in Bad Hindelang fest. So jung können Biber noch nicht tauchen – alleine hätten sie keine Chance.
Zum Glück entdeckten zwei Anwohner die flauschigen Nager und befreiten sie. Ein drittes Jungtier wurde tot gefunden.

Wie die Tiere in den Kanal kamen, ist unklar. „Meistens werden die Tiere von irgendetwas gestört oder durch ansteigendes Wasser dazu gezwungen, ihren Bau zu verlassen“, so Tierpflegerin Stephanie Schwarz (36). Bei ihr haben die überlebenden Biber-Babys vorübergehend ein neues Zuhause gefunden. „Täglich werden sie mindestens dreimal gefüttert und langsam geht es bergauf“, so die Tierpflegerin.

Bei ihrer Ersatz-Mama haben die Kleinen einen großen Käfig mit Ästen, einer Höhle und kleinem Schwimmbecken zum Planschen.

Schon öfters hat Stephanie Schwarz (Vorsitzende des Tierschutzvereins Sonthofen) Tiere bei sich aufgenommen. Neben einem Reh, Tauben und Feldhasen, hat sie auch schon einen Waldkautz wieder aufgepäppelt. Schwarz: „Einen Biber hatte ich aber noch nicht und dann gleich zwei!“

Nach dem Fund am Samstag hat sich Schwarz sofort schlau gemacht, wie sie die Biber aufziehen kann, hat 30 Telefonate geführt. „Aus dem Effeff weiß man nicht, wie man so was macht.“

In ein bis zwei Wochen geht's dann in eine Aufzuchtstation. Dort leben die Tiere zwei Jahre bis sie in eigene Reviere ausgewildert werden. Dann sind die Kleinen ausgewachsen: 113 und 137cm werden sie groß und wiegen zwischen 23 und 30 Kilo. Damit sind sie dann Europas größte Nagetiere. Jedoch zählen Biber in Deutschland zu den seltensten Tieren. Aktuell leben 22 000 Biber in Bayern – das ist nur ein Bruchteil des ursprünglichen Vorkommens, so der Bund Naturschutz.
 

Quelle