In Ulm hat ein 40-Jähriger gestanden, die kleine Tochter seiner Lebensgefährtin mit einem Messer getötet zu haben. In Hockenheim wurden zwei Mädchen mutmaßlich von ihrer Mutter ermordet. In beiden Fällen liegen die Motive noch im Dunkeln.
In Ulm und Hockenheim in Baden-Württemberg haben drei Kindstötungen über das Osterwochenende großes Entsetzen ausgelöst. In beiden Fällen scheint es sich um Taten innerhalb von Familien zu handeln. In Ulm tötete ein 40-jähriger Mann nach ersten Erkenntnissen der Polizei mit einem Messer die sieben Jahre alte Tochter seiner Lebensgefährtin. Und in Hockenheim bei Heidelberg wurden am Ostersonntag zwei Brüder im Alter von sieben und neun Jahren tot in einer Wohnung gefunden.
Beide Fällen geben derzeit noch Rätsel auf. In Ulm teilten die Behörde am Abend mit, der Mann habe sich am Ostermontag per Notruf bei der Polizei gemeldet und angegeben, das Mädchen im Bereich eines Schulzentrums im Stadtteil Wiblingen getötet zu haben. Dort wurde er daraufhin von den Beamten festgenommen. Später bestätigten die Polizei, dass es sich bei dem Verdächtigen um den Lebensgefährten der Mutter des getöteten Kindes handelt. Genauere Hintergründe sind derzeit unklar, die Kriminalpolizei ermittelt weiter.
Mutter informierte Polizei über ihre Tat
"Gefahr für die Bevölkerung bestand aus Sicht der Polizei deshalb nicht", hieß es in der Mitteilung weiter. Weitere Informationen gab die Behörde zunächst nicht bekannt, den Angaben nach sollen die Ermittlungen nicht gefährdet werden.
Beim Fall der toten Brüder in Hockenheim nahmen die Ermittler die 43-jährige Mutter am Tatort wegen Verdachts auf ein Tötungsdelikt fest. Den Angaben der Staatsanwaltschaft zu Folge habe sie die Polizei selbst informiert. Mittlerweile wurde Haftbefehl erlassen. Die Staatsanwaltschaft äußerte sich noch nicht dazu, wie die Kinder getötet wurden. Dazu solle eine Obduktion im Laufe des Dienstags Erkenntnisse bringen, sagte die Sprecherin auf Anfrage.
Unklar ist bislang auch, ob sich die tatverdächtige Frau schon zum Geschehen geäußert hat, wer in der Wohnung lebte und wo der Vater der Kinder zur Tatzeit war. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft handelt es sich bei den Opfern um Brüder.
Bald neue Erkenntnisse im Fall der getöteten Geschwister
Möglicherweise könnte aber der Dienstag neue Erkenntnisse bringen. Die Leichen der Geschwister sollen dann obduziert werden, wie die Ermittler am Wochenende mitteilten. Darüber hinaus hieß es, die Staatsanwaltschaft Mannheim und das Dezernat für Kapitalverbrechen des Kriminalkommissariats Mannheim ermitteln weiter. Auch die Zentrale Kriminaltechnik der Kriminalpolizeidirektion Heidelberg und das Institut für Rechtsmedizin der Universität Heidelberg seien involviert.