Eingesperrter Bär nach 16 Jahren endlich frei!

09.02.2018 08:57

Nach 16 Jahren ist Tyson ein freier Bär

Foto: VIER PFOTEN / Christiane Flechtner

Seine Mutter wurde von Jägern getötet, er weggesperrt. Das war im Jahr 2001. Braunbär Tyson lebte daraufhin 16 Jahre in der Jagdstation in der Westukraine in Gefangenschaft. Jetzt ist er endlich frei.

Der 226 Kilogramm schwere Braunbär wurde in seinem Verlies an Ketten gelegt oder an Bäume gefesselt. Und er wurde gezwungen, gegen Kampfunde zu kämpfen. 

Tyson war meist eingesperrt oder an Ketten gelegt und musste gegen wilde Hunde kämpfen

Foto: VIER PFOTEN / Christiane Flechtner

Ein ukrainischer Journalist hatte von der Gefangenschaft erfahren und von den schlimmen Lebensumständen berichtet. Schließlich willigten die Personen, die Tyson gefangen hielten, ein, ihn der Tierschutzorganisation Vier Pfoten zu überlassen.

Seit 2001 lebte Braunbär Tyson hinter Gittern

Foto: VIER PFOTEN / Christiane Flechtner

 

Doch als die Aktivisten auftauchten, um Tyson abzuholen, hatten sie es sich anders überlegt. Eine Stunde wurde verhandelt, dann stand ein Deal: Tyson darf gehen, im Gegenzug dürfen die Kinder seines Ex-„Besitzers“ ihn besuchen. Und die Tierschutzorganisation musste versprechen, auf dem Gelände, auf dem er gefangen gehalten worden war, über die Eröffnung eines Bärenreservats nachzudenken.

Während der ersten Zeit in Freiheit war Tyson betäubt

Foto: VIER PFOTEN / Christiane Flechtner

Tyson bekam eine Betäubungsspritze, taumelte drei Minuten lang umher, bevor er zu Boden ging. Dann beförderten acht Helfer das über 226 Kilogramm schwere Tier aus dem Käfig.

Damit er untersucht werden konnte, wurde Tyson betäubt

Foto: VIER PFOTEN / Christiane Flechtner

„Seine Zähne sind abgenutzt, weil er jahrelang ins Gitter gebissen hat“, sagt Tiermediziner Dr. Frank Göritz vom Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin, der Tyson betäubt und untersucht hatte. Der Arzt attestierte Tyson Untergewicht, innere Organe und Sehkraft aber seien intakt. Göritz: „Er ist im Wesentlichen immer noch ein gesunder Bär.“

Ein Bärenexperte und Tierärzte untersuchen das betäubte Tier

Foto: VIER PFOTEN / Christiane Flechtner

Mit einem kleinen Lastwagen wurde Tyson zu seinem neuen Zuhause gebracht, dem „Bärenwald Domazhyr“ in der Nähe von Lwiw. Dort lebt er jetzt mit anderen geretteten Bären.

Ioana Dungler von Vier Pfoten: „Wir haben Tyson gerettet, aber es gibt noch so viele mehr. Wir müssen die Einstellung gegenüber Tieren ändern, damit das Leiden für unschuldige Lebewesen ein Ende hat.“

Tyson musste kurzzeitig wieder eingesperrt werden – um in den Bärenpark gebracht zu werden

Foto: VIER PFOTEN / Christiane Flechtner

Nach 16 Jahren hat Tyson endlich Platz zum Herumtollen

Foto: VIER PFOTEN / Christiane Flechtner

Tysons neues Zuhause: der Bärenwald Domazhyr

Foto: VIER PFOTEN / Christiane Flechtner

 

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