Die Kindererziehung mag vielleicht herausfordernd und schwer sein, aber sie kann auch die beste und lohnenswerte Arbeit der Welt sein.
Man muss nicht nur sicher gehen, dass die Kinder Essen auf dem Tisch und Kleider am Körper haben, es ist (wenn nicht sogar mehr) wichtig, dass man sicher geht, dass es den Kindern mental und körperlich gut geht. Zumindest ist dies für diesen Russischen Vater sehr wichtig.
Für ihn ist es nicht nur wichtig, Essen auf den Tisch zu bringen, aber auch mit Schwierigkeiten umzugehen, wenn seine Kinder erwachsen werden und anfangen, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen.
Dieser russische Vater schreibt auf Reddit:
Eines Morgens kam ich die Treppen hinunter und sah meine 17 Jahre alte Tochter neben einem jungen Mann schlafen, und es sah so aus als wäre es eine Nacht voll harter Arbeit gewesen. Ich machte leise das Frühstück und ging wieder die Treppen hinauf, sagte meiner Frau, meinen Sohn und meiner jüngsten Tochter sie sollen leise sein, weil andere im Haus noch schlafen würden.
Unser Esstisch ist am anderen Ende des Zimmers platziert, nur ein paar Meter von dem Sofa, auf dem sie schliefen. Wir setzten uns alle hin und ich sagte laut „JUNGER MANN“. Noch nie habe ich jemanden gesehen, der von einer horizontalen in eine vertikale Position so schnell wechselte.
Das Frühstück ist fertig, sagte ich mit einem Ton der so klang, als wäre ich glücklich darüber, seine Seele aus seinem Körper zu ziehen. Ich zog einen Stuhl neben mir heraus und sagte: Setz dich hin! Meine Familie saß still am Tisch und starrte auf deren Teller – sie bewegten sich kaum!
Es muss wohl schwer gewesen sein, vom Sofa zum Tisch zu kommen (da seine Kleider im Weg lagen). Nachdem er sich angezogen hatte, hatte er sich hingesetzt. Mein Sohn (der still gewesen war), klopfte ihm auf die Schulter, sah ihn an, und schüttelte seinen Kopf. Der junge Mann war sehr nervös, man konnte seine Angst beinahe in der Luft fühlen. In guter Manier fragte ich ihn: Ich muss dir eine Frage stellen! Die Antwort, die du mir gibst, ist sehr wichtig … für dich. Nun saß er da und schwitzte.
Magst du Katzen?, fragte ich ihn…
Er wirkte wie ein netter und gütiger junger Mann. Offensichtlich ungebildet, aber nicht dumm. Aber irgendwas war merkwürdig über ihn. Meine Tochter versuchte mir zu erklären, dass er ein anständiger Mann sei. Sie kannte ihn für zirka einen Monat. Er kam jeden Tag vorbei, hatte jedoch nie eine Nacht hier verbracht.
Jeden Morgen kam er vorbei und holte meine Tochter mit dem Rad ab, bevor es Zeit für die Schule war, und brachte sie mit dem Rad wieder nach Hause. Und nach der Schule saß er mit ihr gemeinsam und machte sich sicher, dass sie auch brav ihre Hausaufgaben erledigte. Er schaute nach ihr, wenn sie krank war, und wir auf der Arbeit waren. Er investierte wirklich sehr viel Zeit darin. Er hatte die Geduld eines Engels, wenn sie in schlechter Stimmung war.
Er sagte, dass er keine Familie, Ausbildung oder Arbeit hatte. Aber sie liebte ihn über alles, und er liebte sie. Also wer bin ich schon, um darüber zu urteilen?
Nachdem sie sich zirka acht Monate lang sagen, kam mein Sohn auf mich zu. Er hatte ein wenig über den jungen Mann herum gefragt. Es stellte sich heraus, dass er obdachlos war. Sein misshandelnder Vater hatte sich das Leben genommen und drei Wochen später hatte seine Mutter, die ihn ebenso misshandelte, ihn verlassen. Er lebte in einen gemieteten Wohnwagen. Als er 15 Jahre alt war, musste er den Wohnwagen verlassen und lebte für drei Jahre auf der Straße und schlief auf Parkbänken, in Obdachlosenheimen, bei Freunden, oder billigen Hotels. Er arbeitete als Bauarbeiter.
So saß ich nun da. Ich wusste, der junge Mann war ungefähr 18 oder 19 Jahre alt, höflich, und gütig und hatte immer ein Lächeln auf dem Gesicht, er kümmerte sich um meine Tochter, half ihr und machte sie wirklich glücklich. Das war ein Kind, welches nie die Chance hatte, ein Kind zu sein.
Wenn er manchmal nicht kam, weil er arbeiten musste, vermissten wir ihn. Auch wenn sie nicht die engsten Freunde sind, so kam mein Sohn sehr gut mit ihm zu recht. Meine jüngste Tochter mochte ihn sehr und der Mutterinstinkt meiner Frau war sehr groß geworden. Und wie ich mich fühlte? Ich war besorgt um ihn und ich wollte, dass er glücklich ist.
Am nächsten Tag gab ich ihm die Schlüssel zu unserem Haus. Ich sagte ihm, dass ich von ihm erwartete, dass er jeden Abend nach Hause kam. In den folgenden Wochen haben wir unser Gästezimmer so hergerichtet, dass er dort wohnen konnte – wir kauften neue Möbel. Er war wirklich gut darin, Dinge zu erledigen und zu bauen und er wollte eines Tages sein eigener Boss sein, und nicht immer nur für andere arbeiten. Deswegen machten wir sicher, dass er eine Ausbildung bekam, die ihm dies erlaubte.
Das war im Jahr 2000, nun 15 Jahre später haben mein gefundener Sohn und meine Tochter eine sehr ertragreiche Firma und haben uns drei wundervolle, schöne Enkelkinder geschenkt. Letztes Jahr waren es Zwillinge, ein kleines Mädchen und ein kleiner Junge.
Viele Menschen jammern über das Leben, dass sie haben. Für manchen kann man es nie recht machen. Aber zur gleichen Zeit wo viele einfach aufgeben würden, oder nahe daran sind, aufzugeben, gibt es immer wieder Menschen die hinfallen und trotzdem wieder aufstehen. Und in vielen Fällen gibt es gute Menschen, die ihre helfende Hand ausstrecken und ihnen helfen.
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