Fettleber: Ursachen & Behandlung

28.02.2023 10:05

Die Fettleber gilt mittlerweile als Volkskrankheit. Wir haben Tipps, wie Ihre Leber fit bleibt!

Fetteinlagerungen in der Leber gelten inzwischen als Volkskrankheit. Experten schätzen, dass ca. 30–40 Prozent der gesamten Bevölkerung an einer Fettleber (Steatosis hepatis) leiden. Kein Wunder, denn die meisten Menschen ernähren sich nicht ausgewogen, leben nicht gesund und bewegen sich zu wenig. Da die Leber kein Schmerzempfinden besitzt, bleiben auch eine Fettleber und andere Lebererkrankungen oft und lange unentdeckt.

Stellt der Arzt eine Fettlebererkrankung fest, bevor das Organ bleibende Schäden hat, gilt es, die Ursache möglichst schnell zu bekämpfen. Wird sie rechtzeitig erkannt, können Sie die Fettleber loswerden, ohne Medikamente zu nehmen. Fettablagerungen in der Leber sind jedoch nicht immer harmlos und können auch gefährliche Folgen haben.

Fettleber – Ernährung und Alkohol als Ursache

Die häufigsten Ursachen einer Fettleber sind DiabetesÜbergewicht aufgrund einer falschen Ernährung und mangelnder körperlicher Aktivität sowie übermäßiger Alkoholkonsum. Eher seltenere, aber nicht ausgeschlossene Verursacher sind Medikamente, andere Lebererkrankungen oder Virusinfektionen.

Bei den Ursachen unterscheiden Mediziner zwischen einer nicht-alkoholischen Fettleber (NAFLD) und einer alkoholischen Fettlebererkrankung (AFLD). Beide haben gemeinsam, dass die Leberzellen verstärkt Fett einlagern, anstatt dieses abzubauen oder in Energie umzuwandeln. Weisen mindestens 5 Prozent der Leberzellen Fettablagerungen auf, sprechen Ärzte von einer Fettleber.

Nicht-alkoholische Fettleber

Übergewichtige leiden häufig an einer Fettleber. Auslöser, die zu einem Übermaß an Leberfett führen, sind meist zu viele Kohlenhydrate, Fette und ZuckerStress und mangelnde Bewegung erhöhen zudem meist das Risiko, an einer Fettleber zu erkranken.

Auch Probleme mit dem Stoffwechsel wie bei Diabetes (Zuckerkrankheit) rufen eine Fettleber hervor. Wenn Insulin nicht mehr richtig oder nicht ausreichend vom Körper produziert wird, hat das Auswirkungen auf unseren Fettstoffwechsel. Das wiederum führt dazu, dass der Körper mehr Fette freisetzt, die dann von den Leberzellen aufgenommen und nicht umgewandelt werden. Vor allem Diabetiker neigen zu Entzündungen der Leber, da sich durch die Resistenz gegen Insulin Eisen in der Leber ablagert. Die dadurch entstehenden Oxidradikale sind schädlich und führen nicht selten zu einer Entzündungsreaktion der Leber.

Alkoholische Fettleber

Alkohol wird bekanntlich von der Leber abgebaut. Wer jedoch regelmäßig zu viel Alkohol trinkt, schädigt damit seine Leber dauerhaft. Beim Abbau von Alkohol entsteht Acetaldehyd, welches die Leberzellen daran hindert, Fette ins Blut abzugeben. Auch in diesem Fall lagern die Zellen die Fette ein und über kurz oder lang verfettet die Leber.

Fettleber Symptome

Die Leber leidet häufig still und ohne schmerzhafte Symptome vor sich hin. Eine Fettleber wird daher meist zufällig bei einem Bluttest oder einem Ultraschall festgestellt. Ist die Leber voll mit eingelagertem Fett, bedeutet das aber nicht direkt weitere Komplikationen. Viele Betroffene wissen jahrelang nichts von ihrer Erkrankung und leben ohne weitere Beschwerden.

Erst eine fortgeschrittene Schädigung des Organs ruft bei Patienten merkliche Symptome hervor:

  • Druckgefühl im Oberbauch
  • Schmerzen im Oberbauch
  • Gelbe Verfärbung der Haut

Wann wird eine Fettleber gefährlich?

Eines der ersten Dinge, die nach der Diagnose zu klären wäre, ist, in welchem Stadium sich Ihre Leber befindet. Mediziner unterteilen die einzelnen Stadien der Erkrankung wie folgt:

  1. Stadium: nur Fetteinlagerungen
  2. Stadium: Fetteinlagerungen und Leberentzündung (Hepatitis)
  3. Stadium: bereits geschwollene und absterbende Leberzellen
  4. Stadium: bereits Anzeichen vernarbten Gewebes (Leberzirrhose)

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Gefährlich wird es bereits ab dem zweiten Stadium, wenn sich die Leber entzündet. Bleibt dies unentdeckt oder unbehandelt, kann eine eigentlich gut und schnell zu behandelnde Leberentzündung in eine Zirrhose übergehen. Hierbei sterben die Leberzellen nach und nach ab, sodass die Leber vernarbt und irgendwann ihre Funktion nicht mehr erfüllen kann. Die Leber ist zerstört und kann nicht geheilt werden. Eine nicht behandelte Leberzirrhose wiederum erhöht das Risiko von Leberkrebs.

Eine verfettete Leber kann aber auch Diabetes Typ 2, Herz-Kreislauf-Krankheiten oder einen Herzinfarkt verursachen.

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Fettleber behandeln

Leider gibt es bis heute keine direkten Heilmittel gegen Fettleber. Medikamente oder Nahrungsergänzungsmittel bekämpfen nur die Folgen wie Nährstoffmangel. So wird bei Fettleber häufig Magnesium in Tablettenform verschrieben.

Es hilft daher nur die Ursachen abzustellen. Ist das Leberfett durch Alkoholkonsum entstanden, ist völliger Verzicht die einzige Therapie.

Im Fall einer Fettleber aufgrund von Übergewicht sollten Sie Ihren Lebensstil umstellen und abnehmen. Der Body-Mass-Index (BMI) sollte nicht über 25 liegen. Ab einem BMI von 30 spricht man von Adipositas.

Essen Sie vor allem Lebensmittel mit Bitterstoffen. Viel Gemüse kann außerdem beim Abnehmen helfen.

Verzichten Sie auf fettige Lebensmittel und solche mit viel Zucker. Dazu zählt auch Obst mit viel Fruchtzucker wie Ananas, reife Bananen, Birnen oder Honigmelonen.

Vermieden werden sollten auch Naschereien am Abend, denn über Nacht fährt unser gesamter Körper alle Funktionen auf „Energiesparmodus“. Somit werden viele der ungesunden Inhaltsstoffe von Schokolade oder Chips nicht vernünftig abgebaut oder umgewandelt, sondern nur gespeichert. Die nicht verbrannten Fettverbindungen belasten den Körper.

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Die besten Lebensmittel, um eine Fettleber loszuwerden

Artischocken

Artischocken liefern reichlich Bitterstoffe (zum Beispiel Cynarin), die unseren Gallenfluss anregen, die Fettverdauung unterstützen und unsere Leber entlasten. Zudem wirkt sich die Distelpflanze positiv auf den Cholesterinspiegel aus: Sie erhöht das „gute“ HDL-Cholesterin und senkt zugleich den Anteil an „schlechtem“ LDL-Cholesterin im Blut. Diese Cholesterinregulierung kann einer Leberverfettung vorbeugen.

Genießen Sie Artischocken zum Beispiel frisch gekocht mit Knoblauch-Zitronenöl.

Mariendistel

Auch die Mariendistel zählt zu den Hausmitteln, die eine Fettleber abbauen sollen. Sie enthält einen Wirkstoffkomplex aus mehreren sekundären Pflanzenstoffen, das sogenannte Silymarin. Es unterstützt unter anderem die Regeneration von Leberzellen und schützt die Leber vor Giftstoffen wie Alkohol.

Avocado

Avocados haben nicht nur gesunde Fettsäuren, sondern auch reichlich Vitamin E zu bieten. Das Vitamin zählt zu den Antioxidantien, die zellschädigende freie Radikale neutralisieren und unseren Organismus vor Zellschäden bewahren können. Auch die Leberzellen profitieren von diesem Schutz.

Vitamin E steckt außerdem in Mandeln und Walnüssen, in Lachs und grünem Blattgemüse.

Radicchio

Radicchio enthält Bitterstoffe, die die Produktion von Gallensaft anregen. Dadurch wird die Fettverdauung ankurbelt und die Leber entlastet.

Außerdem gesund für die Leber: Endiviensalat, Rosenkohl, Rucola und Löwenzahn.

Chicorée

In Chicorée stecken viele gesunde Bitterstoffe (z. B. Inulin), die unter anderem die Blutfettwerte senken können.

Auch andere Gemüsesorten haben der Leber viel Gesundes zu bieten, darunter Brokkoli, Fenchel, Paprika, Pastinaken, Rote Bete und Radieschen.

Kaffee

Maßvoller Kaffeekonsum ist gut für die Leber, denn: Kaffee ist reich an Polyphenolen, die unsere Leberzellen schützen können. Am besten trinken Sie den Kaffee schwarz, um einen möglichst hohen Anteil an Polyphenolen aufzunehmen.

Kurkuma

Das in Kurkuma enthaltene Curcumin hemmt Entzündungen und tut einer gereizten Fettleber gut.

Leinsamen & Leinöl

Leinsamen und Leinöl liefern wertvolle Omega-3-Fettsäuren wie Alpha-Linolensäure. Sie wirkt entzündungshemmend und kann leberschädigenden Prozessen entgegenwirken.

Grüner Tee

Grüner Tee ist wie Kaffee nicht nur ein toller Muntermacher, sondern enthält auch viele gesunde sekundäre Pflanzenstoffe, allen voran Catechine, welche die Fettverdauung anregen. Bis zu drei Tassen am Tag können dazu beitragen, die Leber vor Fettansammlungen zu schützen.

Wie lange dauert es, bis sich eine Fettleber zurückbildet?

Ist das Organ noch nicht zu stark beschädigt, kann es sich bei den meisten Menschen in vier Monaten entgiften und regenerieren. Voraussetzung, um die Fettleber abbauen zu können, ist das Einhalten der entsprechenden Diät bzw. des Verzichts auf Alkoholkonsum. Selbst eine Leberentzündung kann noch von selbst ausheilen. Ist es erst einmal zu einer Leberzirrhose gekommen, ist das vernarbte Gewebe im Organ nicht mehr reparabel. In diesem Fall geht es nur noch darum, die gesunden Teile der Leber zu erhalten.

Fettleber vorbeugen

Da es bisher keine medikamentöse Therapie gegen Leberfett gibt, ist Vorbeugung die beste Maßnahme. Sie können:

  • auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung achten (fettarm bzw. mit gesunden Fettsäuren sowie wenig Kohlenhydrate und Fruktose)
  • Gemüse mit viel Bitterstoffen essen (z. B. Artischocken, Brokkoli)
  • Sport treiben oder sich regelmäßig und ausreichend bewegen
  • Stress weitestgehend vermeiden
  • nur selten oder in geringem Maße Alkohol trinken.

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FAQ zu Fettleber

Was soll man bei Fettleber essen?

Wer eine Fettleber abbauen oder verhindern will, sollte sich grundsätzlich gesund ernähren. Als besonders hilfreich gelten Gemüsesorten mit vielen Bitterstoffen. Dazu zählen Radicchio, Rucola, Löwenzahn oder Chicorée.

Was tun gegen Fettleber?

Es gibt keine Heilmittel gegen Fettleber. Das Organ kann sich jedoch selbst reparieren, indem die Ursachen des Leberfetts abgestellt werden. Das sind bei den meisten Betroffenen entweder Alkoholkonsum oder ungesunde Ernährung mit Übergewicht. Eine Umstellung des Lebensstils ist die einzige Behandlung.

Wie lange dauert die Heilung einer Fettleber?

Wenn die Gründe für die Leberverfettung abgestellt werden, heilt die Leber innerhalb von vier Monaten wieder aus. Bereits vernarbtes Lebergewebe kann jedoch nicht wiederhergestellt werden.

Was bedeutet Fettleber?

Die Leber lagert normalerweise kein Fett ein. Sie wandelt es in Energie um oder gibt es in das Blut ab. Nehmen Menschen zu viel Kohlenhydrate und Fette zu sich und bewegen sich zu wenig, nehmen die Leberzellen das Fett auf. Auch Leberschädigung durch Alkohol hat diesen Effekt. Folgen sind Entzündungen (Hepatitis) bis hin zu Vernarbung des Organs.

Welche Beschwerden hat man bei Fettleber?

Bei einer Fettleber treten zunächst keine Beschwerden auf. Die Leber hat keine Schmerzrezeptoren. Erst in fortgeschrittenem Stadium und vergrößerter Leber machen sich Druckgefühle oder Schmerzen im Oberbauch bemerkbar.

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Quelle