Feurig, bunt, gesund: Paprika ist ein Allroundtalent

19.08.2019 14:16

Ob rot, orange, gelb oder grün, bauchig oder spitz: Das Aussehen von Paprika ist ebenso vielfältig wie sein Nutzen und seine Verwendungsmöglichkeiten. Und wer Paprika bisher nur als feuriges Gewürz kennt, wird überrascht sein, was das gesunde Gemüse noch so alles kann.

Ursprünglich stammt Paprika aus Mittel- und Südamerika. Schon etwa 5200 v. Chr. wurde die Pflanze durch Selektion gezüchtet. Ihren Weg nach Europa fand sie wahrscheinlich dank Christoph Columbus, der sie aus Amerika mitbrachte. Von da an begann der Siegeszug des Paprika über den gesamten Kontinent – und darüber hinaus. Seither ist Paprika als Frucht und Gewürz fester Bestandteil in den Küchen rund um den Globus.

Eine besondere Vitamin C-Bombe

Kein Wunder, denn wenn es beispielsweise um nützliche Nährstoffe geht, die für den menschlichen Körper bedeutsam sind, ist Paprika einer der besten und zuverlässigsten Lieferanten. Dabei spielt es keine Rolle, für welche Farbe man sich letztendlich entscheidet – die Inhaltsstoffe sind sich bei den meisten Sorten sehr ähnlich.

Anteilsmäßig ganz vorne mit dabei: Vitamin C. So enthalten beispielsweise 100 Gramm roter Gemüsepaprika 140% des Tagesbedarfs, gelber Gemüsepaprika 130% und frisch gegarte Paprikaschoten immerhin noch ca. 77 %. Zudem punktet das Gemüse mit Kalium, Magnesium, Zink und Kalzium.

Und wen das noch nicht überzeugt: Neben all den gesunden Inhaltsstoffen spart der Paprika ausgerechnet an der Stelle, wo es am erfreulichsten ist: an den Kalorien. 100 Gramm Paprika enthalten nämlich nur rund 19 bis 28 Kilokalorien.

Vielfältig verwendbar – nicht nur in der Küche

Da überrascht es kaum, dass das Nachtschattengewächs auf so vielfältige Weise einsetzbar ist. Sei es als Gewürz, vornehmlich in Pulverform, als Gemüsebeilage oder in der Medizin.

Paprika als Heilpflanze

Letzteres vor allem immer dann, wenn rheumatische Beschwerden auftreten. Aber auch bei Migräne oder Hexenschuss ist eine Anwendung nützlich.

Grund ist der Stoff Capsaicin, der für die Schärfe im Paprika zuständig ist. Der ist übrigens ebenso für den Hitze- und Schmerzreiz auf der Zunge verantwortlich, wenn scharfe Paprika – oder ein daraus hergestelltes Produkt – verzehrt werden.

Das zusätzlich enthaltene Vitamin C vermindert zudem Durchblutungsstörungenund kann helfen, Herzinfarkten vorzubeugen. Weitere nachgewiesene nützliche Inhaltsstoffe sind Flavonoide, sekundäre Pflanzenstoffe, die die körpereigene Abwehr stärken.

Von mild bis scharf

Aber Vorsicht! Manche Menschen vertragen Paprika weniger gut, vor allem in Bezug auf die Schärfe. So können Magenschmerzen, Durchfall oder – in seltenen Fällen – Allergien den Genuss gründlich verderben. Ein Verzehr in Maßen ist daher angebracht.

Exkurs: So wird der Schärfegrad von Paprika gemessen

Überhaupt: die Schärfe. Sie ist je nach Sorte unterschiedlich stark ausgeprägt und wird, zur besseren Einordnung, mittels der „Skoville-Skala“ bestimmt. Je höher der Wert, umso schärfer das Empfinden. Während eine Gemüsepaprika mit 0 – 10 Skoville als mild gilt, ist bei Peperoni (100 – 500 Skoville) die Bezeichnung „pikant“ schon treffender. Jalapeños sind mit 2500 – 8000 nur etwas für geübte Zungen, während Habaneros (100000 – 350000) mit zum Schärfsten zählen, was auch hierzulande noch in Gemüseabteilungen von Supermärkten erhältlich ist. Als derzeit schärfste Chili-Sorte der Welt gilt laut Guinness Buch der Rekorde momentan die Paprika-Art „Carolina Reaper“ mit über 2,2 Millionen Scoville.

> Wie gesund ist scharfes Essen?

Fakt ist: Es gibt wohl kaum eine Gemüsesorte, die allein aufgrund ihrer mannigfaltigen Geschmacksausprägungen derart universal verwendet und zubereitet werden kann. Roh, gebraten oder gebacken – es gibt unzählige Varianten und Möglichkeiten.

Ein kleiner Tipp zum Schluss: Beim Umgang mit Paprika sind Schutzhandschuheangebracht. Denn wie unangenehm es sein kann, nach der Zubereitung versehentlich an die Augen zu kommen, verdeutlicht dieser Clip auf amüsante Weise:

Quelle