Fibromyalgie: Hilfe bei Stimmungsschwankungen

04.12.2020 11:05

Stimmungsschwankungen bei Fibromyalgie sind keine Seltenheit. Ein weiteres emotionales Symptom bei Fibromyalgie sind Ängste. Wir klären auf über die Ursachen und zeigen Behandlungsmöglichkeiten auf.

Eben noch gut gelaunt, schlägt die Laune von einem Augenblick auf den anderen um. Betroffene fühlen sich niedergeschlagen, wütend, frustriert oder aufgebracht. Häufig haben Stimmungsschwankungen bei Fibromyalgie keine klar erkennbare Ursache, was den Umgang mit den Symptomen erschwert. Ein weiteres emotionales Symptom ist Angst. Ängste und emotionale Verstimmungen entstehen, weil sich Betroffene Gedanken über ihre anderen Fibromyalgie-Symptome machen, zum Beispiel über Schmerzen und Erschöpfung.

Das sind die Ursachen der Stimmungsschwankungen

Es wird vermutet, dass ein chemisches Ungleichgewicht im Gehirn, das häufig für Stimmungsschwankungen verantwortlich ist, gleichzeitig auch Fibromyalgie verursacht.

Zusätzlich geht man davon aus, dass die Schmerzen, an denen Fibromyalgie-Patienten leiden, zu ihren Stimmungsschwankungen beitragen. Die ständigen Schmerzen kosten die Betroffenen einerseits Kraft und führen andererseits zu Stress und Ängsten. Wer außerdem nachts schlecht schläft, ist noch anfälliger für Stimmungsschwankungen. Schlafprobleme treten bei Fibromyalgie-Patienten häufig auf.

Stimmungsschwankungen: Diese Hausmittel können helfen

  • Ausgewogen ernähren: Die Ernährung spielt für den Gemütszustand eine entscheidende Rolle. Da sich der Blutzuckerspiegel direkt auf die Stimmung auswirkt, sollten Betroffene darauf achten, diesen durch eine ausgeglichene Ernährung möglichst gleichmäßig zu halten. Zucker oder Koffein heben zwar vorübergehend die Stimmung, führen aber später zu einem rapiden Abfall des Blutzuckerspiegels – und der Laune. Dasselbe gilt für Alkohol: Auch wenn man sich kurzfristig entspannter fühlt, schlägt Alkohol langfristig auf die Stimmung.
  • Magnesiumspeicher auffüllen: Es besteht ein Zusammenhang zwischen guter Laune und Magnesium sowie zwischen Magnesium, Erschöpfung und Muskelkrämpfen. Daher sollten Menschen mit Stimmungsschwankungen darauf achten, genug Magnesium-haltige Lebensmittel auf den Speiseplan zu setzen. Dazu zählen Vollkornbrot, Fisch, Kürbiskerne oder Nüsse.
  • Balance halten: Manche Menschen kommen mit Stress weniger gut zurecht als andere. Jeder sollte für sich wirksame Stressbewältigungstechniken finden, wie etwa die progressive Muskelentspannung. Sport oder Gesprächstherapien können sich ebenfalls positiv auf die Stimmung auswirken.

Stimmungsschwankungen bei Fibromyalgie: pflanzliche Helfer

Viele Menschen bevorzugen pflanzliche Heilmittel. Diese natürlichen Helfer haben es in sich:

  • Lavendel: Einige Studien kommen zu dem Ergebnis, dass Menschen schneller einschlafen und am nächsten Tag erholter aufwachen, wenn sie abends etwas Lavendelöl auf ihr Kissen träufeln. Lavendel wirkt auf den Geist entspannend und beruhigend.
  • Kamille: Auch der Kamille werden beruhigende Eigenschaften zugeschrieben. Wenn Sie es sich abends vor dem Zubettgehen mit einer Tasse Kamillentee gemütlich machen, hilft Ihnen das nicht nur dabei, abzuschalten und müde zu werden. Sie geben dadurch auch der Kamille Zeit, sich im Körper zu verteilen und für Entspannung und Ruhe beim Einschlafen zu sorgen.
  • Baldrian: Baldrian wird traditionell als natürliches Beruhigungsmittel eingesetzt und soll ebenfalls einen guten Schlafrhythmus fördern. Einigen Untersuchungen zufolge hat Baldrian auch eine krampflösende Wirkung auf die Muskeln und kann so dazu beitragen, Muskelverspannungen und nächtliche Bewegungen zu verringern.

Ängste und Fibromyalgie: Was sind die Auslöser?

Wissenschaftlichen Untersuchungen zufolge besteht ein klarer Zusammenhang zwischen Fibromyalgie und Ängsten. Doch dieser Zusammenhang ist noch nicht vollständig geklärt. Während viele der Meinung sind, Angst sei ein Symptom der Fibromyalgie, vertreten andere die Ansicht, dass genau das Gegenteil der Fall sei.

Fibromyalgie ist eine rätselhafte Erkrankung. Ärzten fällt es häufig schwer, den Patienten konkrete Informationen über ihren Zustand zu geben oder ihre Fragen eindeutig zu beantworten. Deswegen beginnen viele Betroffene, sich wegen ihrer Symptome ernsthafte Sorgen zu machen, da sie ein anderes gesundheitliches Problem als Ursache vermuten.

Allerdings ist es auch möglich, dass bei Menschen, die an Ängsten leiden, gleichzeitig die Nerven stärker auf bestimmte Reize reagieren, zum Beispiel auf Berührungen. Darüber hinaus können Ängste Muskelverspannungen verursachen, die wiederum zu Überempfindlichkeit bei Schmerzen führen.

Ängste: Diese Hausmittel können helfen

Welche Hausmittel bei Ängsten helfen, hängt sehr stark von dem jeweiligen Betroffenen ab. Was einer Person hilft, muss bei einer anderen nicht unbedingt wirken. Folgende Entspannungstechniken kommen häufig zum Einsatz:

  • Atmen: Wenn Sie einen Anflug von Angst verspüren, ist der erste Schritt zunächst, einmal tief durchzuatmen. Dadurch füllen sich Ihre Lungen und Ihr Gehirn wird mit Sauerstoff versorgt. Atmen Sie ein und zählen Sie dabei langsam bis drei. Beim Ausatmen zählen Sie langsam bis fünf oder bis acht. Wiederholen Sie diese Tiefenatmung, bis die Angst abebbt.
  • Sport: Sport ist eine hervorragende Methode, um Dampf abzulassen und die Gedanken zu beruhigen. Für Fibromyalgie-Patienten eignen sich vor allem Sportarten, die wenig Druck auf den Körper ausüben und dennoch alle Körperteile miteinbeziehen – wie etwa Schwimmen, Tai Chi und Yoga.
  • Baden: Ein entspannendes Bad hilft Ihnen dabei, Ihre Sorgen ein wenig zu vergessen. Ein Bad mit Kerzenschein und ein gutes Buch helfen Ihnen, sich unbeschwert und wie neugeboren zu fühlen.
  • Meditation: Ob sie nun Yoga beinhaltet oder ob Sie sich einfach nur bei entspannender Musik hinsetzen und die Welt an Ihnen vorbeiziehen lassen: Meditation hilft, die Gedanken zu beruhigen und die Dinge mit etwas Abstand zu betrachten. Einige empfehlen, täglich zu meditieren, um die neu gewonnene innere Ruhe zu erhalten.
  • Lachen: Lachen ist zwar nicht immer, aber sehr oft die beste Medizin. Ob Sie sich nun etwas Lustiges anschauen oder sich mit einem gut gelaunten Freund unterhalten, der Ihnen dabei hilft, die schönen Seiten des Lebens zu sehen: Lachen muntert Sie wieder auf. Lachen regt die Freisetzung des Glückshormons Serotonin in den Blutkreislauf an. Dieses Hormon lindert die Angstsymptome.

Konventionelle Arzneimittel

Falls sich Ihre Angstzustände und Stimmungsschwankungen mit Hausmitteln oder pflanzlichen Arzneimitteln nicht bessern, oder wenn Sie eine Verschlimmerung feststellen, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Dieser kann Ihnen Beruhigungsmittel oder Antidepressiva verschreiben, um Ihre Ängste zu behandeln. Allerdings sollten Sie ihn zuvor auf mögliche Nebenwirkungen ansprechen, insbesondere dann, wenn Sie bereits andere Arzneimittel einnehmen.

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