Die Ursache der Krankheit ist bisher nicht bekannt. Sicher ist nur: Betroffene leiden unter Schmerzen und bekommen oft sehr spät erst die Diagnose
Es gleicht oft einem Ärzte-Marathon, bis Betroffene wissen, warum sie unter mysteriösen Schmerzen leiden, die keiner wirklichen Ursache zugeordnet werden können. Oft dauert es sehr lange, bis Betroffene einen Namen für ihre Beschwerden haben: Fibromyalgie.
Was ist Fibromyalgie?
Fibromyalgie ist ein Fremdwort, das frei übersetzt „Faser-Muskel-Schmerz“ bedeutet und somit im Namen schon eine gute Beschreibung des Krankheitsbildes abgibt. Betroffene haben Schmerzen an unterschiedlichsten Stellen des Körpers, zu denen sich Erschöpfung, Müdigkeit und auch Konzentrations- und Schlafprobleme gesellen. Weil diese Symptome Begleiterscheinungen so vieler Krankheiten sind, ist es bis heute immer noch schwer, diese Krankheit zu diagnostizieren. Leider gibt es keinen expliziten Test für Fibromylagie, weswegen viele Betroffene oft einen sehr langen „Ärzte-Marathon“ hinter sich haben, bis die Diagnose letztendlich definitiv ist. In Deutschland leiden etwa drei Prozent der Bevölkerung an dieser Krankheit, die immer noch ein Schattendasein fristet. Die gute Nachricht: Muskeln, Gelenke, Knochen und Weichteile verändern sich durch die Krankheit nicht, man muss also keine Angst haben, durch Fibromyalgie zum Pflegefall zu werden oder in seiner Bewegung eingeschränkt zu leben. Fibromyalgie ist bis heute ein medizinisches Rätsel, das trotz Forschung noch nicht gelöst werden konnte.
Was sind die Symptome von Fibromyalgie?
Wir zeigen dir hier, hinter welchen Symptomen sich Fibromyalgie verstecken kann. Beobachtest du diese Symptome bei dir über eine Dauer von mindestens drei Monaten, solltest du deinen Arzt auf Fibromylagie hinweisen. Da viele der genannten Symptome aber meist ganz andere Ursachen haben, müssen die „Kernsymptome“ Schmerzen, Druckempfindlichkeit an Tender-Points und Müdigkeit immer gegeben sein, um Fibromyalgie zu diagnostizieren!
Schmerzen „überall“
Meistens treten die Schmerzen im Nacken oder Rücken auf und dauern mindestens drei Monate, wobei sie an fast allen Tagen spürbar sind. Die Schmerzen sind allerdings oft abhängig von der Tagesform, Tageszeit, Wetter und weiteren äußeren Faktoren wie beispielsweise Stress. Auch Brustkorb, Bauch, Arme und Beine sind von unerklärlichen Schmerzen betroffen. Die Schmerzen treten an verschiedenen Körperstellen auf, mindestens an zwei verschiedenen Bereichen gleichzeitig. Um genau herauszufinden, welche Schmerzen dich wo und wie lange quälen, führe am besten ein Schmerztagebuch, das du zur besseren Diagnose deinem Arzt vorlegen kannst und dir selbst einen guten Überblick verschafft.
Veränderung der Psyche
Viele Fibromyalgie-Patienten leiden zudem unter psychischen Symptomen wie depressiven Verstimmungen, Ängsten, Antriebslosigkeit oder innerer Unruhe. An einer echten Depression erkranken rund 30 Prozent der Fibromyalgie-Betroffenen. Andere entwickeln neben der Fibromyalgie auch eine Angststörung. Ob diese psychischen Veränderungen direkt durch die Krankheit ausgelöst werden, die Krankheit selbst bei der Entstehung begünstigen oder nur Begleiterscheinungen der Krankheit sind, ist bis heute nicht erforscht.
Druckempfindliche „Tender Points“
Wer unter Fibromyalgie leidet, ist an genau definierten Punkten besonders druck- und schmerzempfindlich, die sogenannten „Tender Points“. Es gibt davon insgesamt 18 Stück. Wer an mindestens 11 dieser Tender-Points besonders schmerzempfindlich reagiert, könnte an Fibromyalgie leiden. Diese 18 Punkte befinden sich immer am Übergang der Muskeln zu den Sehnen. Zur Diagnose von Fibromyalgie wird der Arzt diese (und auch einige andere Punkte) an deinem Körper reizen.
Kribbelige Beine
Viele Fibromyalgie-Betroffene leiden zusätzlich auch am Restless Leg Syndrom, bei dem, besonders in Ruhe, ein Kribbeln in den Beinen entsteht, was nur durch Bewegung zu lindern ist. Dies ist ein zusätzlicher Faktor, der das Ein- und Durchschlafen stört und zu noch größerer Müdigkeit mit allen Folgeerscheinungen wie Konzentrationsbeschwerden führt.
Übermäßige Müdigkeit und Erschöpfung
Erschöpfung und dauerhafte Müdigkeit bei anhaltenden Schlafproblemen sind weitere, sehr häufige Symptome bei Fibromyalgie. Meist ist der Schlaf sehr leicht und die Patienten wachen dabei häufig auf. Außerdem leiden Betroffene auch häufiger unter Schlafapnoe. Dabei treten Atemaussetzer beim Schnarchen in der Nacht auf. Das Einschlafen fällt schwer, obwohl eine bleierne Müdigkeit den Patienten über Tage, Wochen und Monate begleitet.
Gestörte Verdauung
Symptome eines Reizdarms mit wiederholten Bauchschmerzen und auch Episoden mit Krämpfen, Durchfall oder Verstopfung sind häufig. Reizmagen und Reizblase gehören auch zu den Symptomen, müssen aber nicht immer vorliegen, um Fibromyalgie zu diagnostizieren.
Was hilft gegen Fibromyalgie?
Leider gibt es keine Therapie, um die Krankheit zu heilen. Es gibt nur verschiedene Medikamente, um die einzelnen Symptome zu lindern, beispielsweise Schmerzmittel gegen Schmerzen, Probiotika gegen Durchfall etc. Betroffene müssen leider lernen, ihr Leben mit der Krankheit zu meistern.