Es ist immer schwer, sich von einem geliebten Menschen zu verabschieden. Besonders, wenn derjenige durch eine Krankheit leiden muss und man ihm nicht helfen kann, auch wenn man es noch so sehr versucht.
Als Ally Parker erfuhr, dass ihr geliebter Vater an ALS erkrankt war, brach für sie eine Welt zusammen. Sie hatte ein gutes Verhältnis zu ihm und war zutiefst geschockt, als sie erfuhr, dass er seine Enkelin nicht würde heranwachsen sehen. Dass sie, Ally, diese Möglichkeit auch nicht haben würde, erfuhr sie Anfang Dezember 2017.
Als ihre vierjährige Tochter Braylynn immer wieder über Schmerzen klagte, ging die besorgte Mutter mit ihr zum Arzt. Dass der bei der Kleinen eine solche Schockdiagnose wie die folgende stellen würde, hätte Ally nicht gedacht. Das Mädchen war an einer besonders aggressiven Art eines Gehirntumors erkrankt und wurde sofort in ein Krankenhaus eingeliefert.
Bereits völlig überfordert und traumatisiert von dieser Nachricht, wurde der jungen Mutter mitgeteilt, dass es keine Therapie für ihre Tochter gebe. Die Forschung hatte bisher kein Heilmittel für diese Art von Krebs gefunden. Als Ally dies begriff, brach sie völlig zusammen. Zwei Krankheiten würden ihr sowohl ihren Vater als auch ihre geliebte Tochter nehmen und sie konnte nichts dagegen tun.
Um mit dieser schrecklichen Situation besser umgehen zu können und um auf Braylynns Krankheit aufmerksam zu machen, gründete sie eine Facebook-Gruppe, in der sie Freunde und Familie über den Zustand ihrer kleinen Prinzessin auf dem Laufenden hielt. „In ein paar Tagen werde ich mein hübsches Mädchen begraben müssen. In ein paar Monaten – oder sogar nur Wochen – muss ich dann meinen Vater beerdigen“, lässt Ally ihrem Schmerz freien Lauf.
Zusammen mit diesen Zeilen teilte sie ein Foto von ihrem Vater, der neben dem Krankenbett seiner Enkelin sitzt. Mit schmerzverzerrtem Gesicht und Tränen, die über seine Wangen rollen, klagt er über das Unglück, welches seine Enkelin ereilt hat. Dieses Bild zeigt nicht nur den Schmerz und die Verzweiflung des Großvaters, sondern wirkt wie ein Spiegel, der Allys Gedanken und Leid nach außen kehrt. Es wird das letzte Bild von Opa und Enkelin gemeinsam sein.
Am 16. Januar wendet sich Ally schließlich an ihre Facebook-Gemeinschaft und berichtet, dass ihre kleine Braylynn gestorben sei. „Unsere süße Braylynn, unsere Kämpfer-Prinzessin, hat sich heute ihre glitzernden, pinkfarbenen Engelsflügel verdient. Sie war eine Prinzessin mit der Stärke eines Kämpfers und sie wird niemals vergessen werden.“
Ihre kleine Braylynn konnte nicht gerettet werden, jedoch möchte Allys Familie in Zukunft Menschen helfen, die von der gleichen Krankheit betroffen sind. Allys Schwester startete eine Spendenkampagne, um einerseits die horrenden Arztkosten für die Behandlung ihrer kleinen Nichte bezahlen zu können, andererseits, um das Geld für Forschungszwecke zu spenden. „Wir müssen diese grausame Krankheit, die sich DIPG nennt, davon abhalten, uns unsere Kinder wegzunehmen“, erklärt sie.
Es ist unvorstellbar, was die junge Mutter gerade durchmachen muss. Hoffen wir, dass sie bei ihrer Familie und ihren Freunden den nötigen Halt findet. Obwohl sie solch einen Verlust verkraften muss, beweist sie Stärke, wenn sie auf die Krankheit ihrer Tochter aufmerksam macht und durch ihre Aktion anderen Kindern helfen will. Alles Gute und ganz viel Kraft!