Auf ihrem Blog Real Life Parenting schreibt diese US-Amerikanerin ganz unverblümt über ihre Erlebnisse als Mutter und Familienoberhaupt. Einen Text widmet sie all den Müttern, die mit ihren Kindern auf dem Spielplatz sind und währenddessen auf ihr Smartphone starren. Was sie ihnen zu sagen hat, ist jedoch ganz anders, als man zunächst vermuten mag.
„Liebe Mama am iPhone,
Ich sehe dich im Park mit deinen Kindern, das Smartphone in der Hand. Deine Wonneproppen rennen beim Spielen herum und rufen: 'Mama, schau!' Sie sausen juchzend die Rutsche hinunter und schreien: 'Mami, guck her!' Während sie die Leiter wieder hochklettern, brüllen sie: 'Mami, du sollst herschauen! Mama, schau! Mama! MAMA!'
Aber du schaust nicht hin – denn du bist am Handy und checkst Facebook, E-Mails oder Pinterest. Du passt nicht auf – denn du hast schon jede wache Stunde vor der Ankunft im Park damit verbracht, deinem Kind zuzuschauen. Bei jeder kleinen Sache.
Du hast zugeschaut, als dein Sohn beim Frühstück mit der umgedrehten Gabel auf das Essen eingestochen und sich die Serviette auf seinen Kopf gesetzt hat. Du hast zugesehen, als deine Tochter ihre Klamotten ausgesucht hat und es nur das T-Shirt mit dem Affen darauf sein durfte. Du hast zugesehen, wie sie sich mit ihren Socken abgemüht hat – darauf erpicht, es unbedingt allein zu schaffen.
Du hast zugeschaut, wie deine Kinder ihre Zähne und Haare geputzt haben. Du hast zugeschaut, wie sie Bilderbücher angeschaut und mit Knete gespielt und getanzt haben. Du hast auch mitgespielt, weil du es liebst, Teil ihres Spaßes zu sein. Du hast ihnen beim Aa-Machen zugeschaut. Du hast ihnen den Hintern abgewischt. Du hast den ganzen Tag nach deinen Kindern geschaut – mit ihnen gespielt, gesungen, ihnen geholfen. Und jetzt, wo sie im Park herumrennen können und spielen, nimmst du dir ein paar Minuten für dich selbst am Handy.
Vielleicht bist du berufstätig und checkst E-Mails, antwortest Kunden, verschickst ein Angebot, während deine Kinder draußen spielen dürfen. Toll, dass du deinen Kindern die Möglichkeit gibst, draußen Spaß zu haben, während du dich ums Geschäftliche kümmerst.
Vielleicht hast du einen Freund oder ein Familienmitglied, das krank ist, und während deine Kinder beschäftigt sind, erkundigst du dich nach ihrem Befinden. Vielleicht schaust du auf Pinterest nach Ideen für eine Willkommensparty für deinen Mann, der gerade im Auslandseinsatz ist.
Oder vielleicht hast du begriffen, dass es nicht notwendig ist, deine Kinder jede Sekunde im Auge zu behalten, sondern dass es total in Ordnung ist – und sogar gut für alle Beteiligten –, wenn du ein paar Minuten für dich allein hast. Im Park. An deinem Handy.
Dir, liebe Mama am iPhone, sage ich dies:
Ich verurteile dich nicht. Ich kenne dich nicht. Ich kenne deine Geschichte nicht. Aber wir alle versuchen, die Balance zwischen allen Aufgaben sowie genug Zeit für alles zu finden. Und wir alle scheitern daran. Du machst das ganz richtig. Es ist gut, wenn deine Kinder wissen, dass sie nicht jede Sekunde des Tages bei dir im Mittelpunkt stehen, und dadurch lernen, selbstständig zu spielen. Also finde deine Balance. Tu, was nötig ist, was auch beinhaltet, dir ein bisschen Zeit für dich selbst zu nehmen – auch wenn du nur Facebook checkst, während deine Kinder im Park herumrennen.
Herzlichst,
die Mutter mit dem iPhone, die dich nicht für deines verurteilt.“
Gerade Frauen, die um den äußeren wie selbstgemachten Druck ihrer Geschlechtsgenossinen wissen, als Mutter, Ehefrau und Berufstätige in allen Bereichen gleichermaßen zu brillieren, sollten sich lieber unterstützen, anstatt sich gegenseitig herunterzumachen. Denn auch wenn es so leicht ist, mit dem Finger auf andere zu zeigen – wie die Bloggerin aufgezeigt hat, sollte man nie jemanden verurteilen, ohne seine Geschichte zu kennen. Offene und ermutigende Worte einer Mutter an andere Mütter!