Fünf populäre Irrtümer über Vitamine

07.02.2019 13:17

Vitamin C stärkt die Abwehrkräfte? Vitaminpillen machen gesund? Wir klären fünf populäre Irrtümer auf

1. Vitamin C stärkt die Abwehrkräfte​

Das ist offenbar ein Irrglaube, wenn auch ein hartnäckiger. Die vermutete Schutzwirkung von vermehrten Vitamin-C-Gaben gegen Atemwegsinfektionen hat sich bislang in Studien nicht stichhaltig nachweisen lassen. Es gibt allenfalls Hinweise, dass die prophylaktische Einnahme erhöhter Mengen dieses Vitamins die Dauer von Erkältungen ein wenig abkürzen kann.

2. Obst und Gemüse enthalten heute weniger Vitamine als früher

Glauben viele. Stimmt aber nicht. Pflanzen brauchen die Stoffe genauso dringend wie wir Menschen, zum Beispiel für verschiedene Stoffwechselprozesse und zur Photosynthese. Hätten sie einen Vitaminmangel, würden sie schlecht gedeihen. Man würde ihnen ansehen, dass ihnen etwas fehlt. Auch ob die Früchte konventionell oder biologisch angebaut wurden, macht in puncto Vitamine kaum einen Unterschied. Allerdings gibt es heute ebenso wie früher natürliche Schwankungen beim Vitamingehalt. In jedem Fall sollten Obst und Gemüse so frisch wie möglich verzehrt werden, weil während der Lagerung Inhaltsstoffe verloren gehen können – etwa das empfindliche Vitamin C.

3. Vitaminpillen machen uns gesünder

Künstliche Vitaminbomben nützen in der Regel nur den Herstellern. Denn krank machender Vitaminmangel ist in Deutschland höchst selten. Aber manche Vitamine können uns schaden, wenn sie überdosiert sind. Wer regelmäßig zu viel Vitamin E zu sich nimmt, nimmt auch ein erhöhtes Risiko in Kauf, an Krebs zu erkranken. Ein Zuviel an Vitamin D kann zur Verkalkung von Herz, Niere oder Lunge führen. Und eine Überdosis Vitamin A schadet der Haut, kann zu Kopfschmerzen und Haarausfall führen.

4. Vitamine kann der menschliche Körper nicht selbst herstellen

Tatsächlich können wir die lebensnotwendigen Stoffe nicht selbst generieren – von einer Ausnahme abgesehen. Vitamin D3, auch Cholecalciferol genannt, ist für den Kalziumhaushalt und die Knochenbildung wichtig und wird in der Haut gebildet, wenn sie der UVB-Strahlung der Sonne ausgesetzt ist. Darum ist es so wichtig, sich viel und regelmäßig im Freien aufzuhalten und Arme und Gesicht der Sonne auszusetzen – allerdings nur dosiert und ohne einen Sonnenbrand zu riskieren. Denn der erhöht wiederum das Hautkrebsrisiko.

5. Eine ausreichende Versorgung mit allen lebenswichtigen Vitaminen ist auch bei Veganern gewährleistet

So gut wie alle Vitamine, die der Mensch braucht, sind in einer abwechslungsreichen Nahrung enthalten. Das für Blut und Nerven wichtige B12 kommt allerdings in einer für den Menschen verwertbaren Form nur in tierischen Produkten vor. Da sich die B12-Speicher des Menschen über Jahre hinweg entleeren, sollten Veganer ihren B12-Spiegel im Blick behalten. Bei einem Mangel ist eine Nahrungsergänzung durch Tabletten oder Spritzen unumgänglich.

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