Er hatte sie (fast) alle: Schildkröten-Casanova Diego (100) rettete seine Art quasi im Alleingang
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Wer kann mit 100 Jahren auf sein Leben zurückschauen und sagen, er habe seine Art vor dem Aussterben gerettet? Das schafft nur ein echter Kerl wie Diego.
Die Galápagos-Riesenschildkröte ist ein Held und noch lange nicht fertig! Mit 100 Jahren steht Casanova Diego in der Blüte seines Lebens, er hat noch gut 70 weitere Jahre vor sich.
Langweilig wird’s ihm sicher nicht auf seiner Galápagos-Insel Española vor Ecuador.
Dort hatte Darwin damals seine Theorie aufgestellt, dass nur der Stärkere überlebt – und nur dort gab es vor einigen Jahrzehnten noch die akut vorm Aussterben bedrohten Galápagos-Riesenschildkröten. Drei weitere Arten waren bereits im 18. Jahrhundert durch Piraten-Plünderungen ausgestorben.
Diego hält sich fit mit vegetarischer Kost. Das Lieblingsessen der Galápagos-Riesenschildkröten: Feigenkaktus
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Vor 50 Jahren existierten nur noch zwei Männchen und zwölf Weibchen.
Als Forscher damals ein weiteres Männchen im Zoo von San Diego (Kalifornien) fanden, befreiten sie es sofort, nannten es Diego und stellten ihm ein paar Schildkrötendamen auf der Heimatinsel vor.
Inzwischen hat Diego 800 Nachkommen produziert und lebt in einem Harem von sechs Weibchen in einem Reproduktionscenter – er hat der Theorie Darwins alle Ehre gemacht.
Welche Schildkrötendame kann diesem Blick widerstehen?
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„Gentests haben ergeben, dass er der Vater von 40% aller Schildkröten ist, die wir in Española ausgewildert haben“, sagte ein Tierschützer laut „Daily Mail“.
Heute gibt es wieder 2000 Exemplare der Galápagos-Riesenschildkröte auf der kleinen Insel – und die Art ist offiziell nicht mehr vom Aussterben bedroht.
„Ich würde nicht sagen, dass es der Art blendend geht, da es mal rund 5000 Exemplare gab“, sagte der Forscher. „Aber es geht ihr ziemlich gut. Und was am wichtigsten ist: Die Population wächst stetig an.“
Da kann man nur sagen: Danke, Diego!