Grabmilben: Was tun, wenn mein Haustier befallen ist?

22.07.2021 11:43

Leiden Tiere unter extremem Juckreiz, kann Räude dahinter stecken. Was Sie gegen Grabmilben, die Verursacher dieser Erkrankung, unternehmen können und ob diese Parasiten auch auf Menschen übertragen werden können.

Nicht nur Flöhe und Läuse, sondern auch verschiedene Milbenarten können Ihren Haustieren sehr zu schaffen machen. Eine davon ist die so genannte Grabmilbe (nicht zu verwechseln mit der Grasmilbe), die auch als Krätzemilbe, Sarcoptes-Milbe oder Räudemilbe bezeichnet wird. Unterschiedliche Vertreter dieser Grabmilben lösen bei Hunden und Katzen, aber auch anderen Säugetieren und Vögeln die schwere Hautkrankheit Räude aus - der tierischen Variante der bei Menschen als Krätze bekannten Krankheit.

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Was sind Grabmilben?

Diese Parasiten bilden eine eigene Gattung der Milben. Sie leben auf der Haut und in den obersten Hautschichten von Säugetieren. Dort legen sie ihre Eier ab und sie lösen bei Tieren die so genannte Sarcoptes-Räude aus.

Woran erkenne ich einen Grabmilben-Befall?

Eine Räude-Erkrankung macht sich durch sehr starkes Jucken und Krustenbildung auf der Haut bemerkbar. Häufig bilden sich zunächst Pusteln an Ohren, Augen oder Kinn (dort, wo die Haut besonders dünn ist). Im weiteren Verlauf kommt es dann durch starkes Kratzen und die Einflüsse der Milben zu haarlosen und verhornten Hautstellen.

Können diese Parasiten auch auf Menschen übergehen?

Auch, wenn diese Milben in erster Linie ihrem Wirt, also zum Beispiel Hund oder Katze, treu bleiben, können diese Parasiten ebenso auf Menschen übergehen und bei ihnen die so genannte Pseudokrätze auslösen. Aus diesem Grund ist es nicht nur für die Vierbeiner wichtig, den Befall rechtzeitig zu identifizieren und zu behandeln, denn bei Herrchen oder Frauchen können sich sonst immer wieder von neuem entsprechende Symptome zeigen. Juckende Pusteln verschwinden bei ihnen zwar meist nach wenigen Tagen, können aber eben immer wiederkommen.

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Wie vermeide ich eine Ansteckung mit Grabmilben?

So weh es auch tun mag: Ist Ihr Haustier von Milben befallen, sollten Sie den Körperkontakt zu ihm auf jeden Fall vermeiden und deshalb auf Streicheln und Co. vorerst verzichten - alternativ können Sie ihn stattdessen auch mit Handschuhen anfassen. Ein Besuch in Ihrem Bett sollte aber nun tabu sein. Auch der Kontakt zu anderen gesunden Tieren sollte unterbunden werden, um diese nicht anzustecken.

Außerdem sollten Sie darauf achten, im Erkrankungsfall noch stärker als sonst die Hygiene im Haushalt im Auge zu behalten. Putzen und saugen Sie besonders häufig und reinigen beziehungsweise desinfizieren Sie Bürsten, Kämme und Decken gründlichst oder entsorgen Sie diese.

Woher kommen Räudemilben beim Hund?

Grabmilben werden häufig von Füchsen übertragen, die als Hauptwirt für diese Parasiten dienen. Waldspaziergänge können es deshalb begünstigen, dass Hunde von diesen Milben befallen werden. Die Ansteckung erfolgt durch Kontakt zu einem bereits befallenen Tier - häufig genügt aber auch schon die Berührung mit Gegenständen, wie zum Beispiel Decken, die von betroffenen Tieren verwendet wurden.

Was hilft gegen Sarcoptes-Milben?

In jedem Fall sollten Sie Ihren Hund bei einem Verdacht auf Grabmilben zum Tierarzt bringen. Er kann die genaue Art des Milbenbefalls feststellen und ihn mit speziellen Shampoos und Tinkturen behandeln. Eine weitere Möglichkeit, über die der Tierarzt weiter aufklären kann, ist darüber hinaus eine bereits vorbeugende Langzeitverabreichung von Präparaten zur Parasitenabwehr. Ob diese sinnvoll ist, sollten Sie allerdings gemeinsam und genauestens überdenken.

Beachten Sie außerdem, dass eine erfolgreiche Behandlung zwischen sechs und acht Wochen in Anspruch nehmen kann, bis wirklich alle Milben und deren Nachkommen abgetötet wurden.

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