Haftstrafe für Vanessa Natascha A. (19): Sie vergiftete ihr Baby mit Medikamenten

01.10.2018 17:11

Landgericht Münster verurteilt 19-Jährige wegen Totschlags

Das Urteil gegen die 19-Jährige Vanessa Natascha A. aus Wadersloh (Nordrhein-Westfalen) ist gefallen. Das Landgericht Münster sah es als erwiesen an, dass die junge Frau im September 2017 ihr drei Monate altes Baby mit Medikamenten vergiftet hat. A. wurde wegen Totschlags zu sechs Jahren Haft verurteilt.

Vanessa Natascha A. wurde ungewollt von ihrem Cousin schwanger

Die damals 18-Jährige mischte dem Baby Schlafmittel, Hustenstiller und ein Antidepressivum ins Fläschchen – dieser Medikamentencocktail war tödlich für den Säugling. Das Baby starb, doch statt den Notarzt zu rufen, fuhr Vanessa Natascha A. zu einem Bekannten nach Borken und ließ das tote Baby alleine zurück. Der Vater des Kindes war der Cousin der jungen Frau, von dem sie ungewollt schwanger wurde.

Am nächsten Tag schickte sie ihre Mutter in die Wohnung, die dann den Notruf wählte. Die Angeklagte wollte zuerst alles so aussehen lassen, als sei das Baby am plötzlichen Kindstod gestorben. Es war aber schnell klar, dass der kleine Dustin Joel keines natürlichen Todes gestorben war. Nach der Obduktion war dann klar: Das Baby hatte hochdosierte Medikamente verabreicht bekommen.

Junge Mutter bestreitet die Vorwürfe

Vanessa Natascha A. stritt bis zuletzt ab, dass sie ihren Sohn töten wollte. Sie wollte ihn angeblich nur zum Schlafen bringen, weil er so unruhig war. Sie war bei der Versorgung des Babys an dem Tag völlig auf sich allein gestellt und überfordert. Sie hatte sich aber auch keine Hilfe geholt, als sie das Kind nicht beruhigen konnte.

Ihr Verteidiger plädierte darum auf fahrlässige Tötung und eine milde Strafe. Die Staatsanwaltschaft hingegen forderte sechs Jahre Haft wegen Totschlags, weil die Medikamentendosis so hoch war, dass der Mutter hätte klar sein müssen, dass ihr Baby das nicht überlebt. Die Richter folgten der Forderung der Anklage und schickten die junge Frau für sechs Jahre ins Gefängnis.

 

 

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