Hahn lebt ohne Kopf weiter - 18 Monate lang

06.10.2021 10:37

Als ein Bauer seinen Hahn köpfte, staunte er nicht schlecht, als dieser einfach weiterlief - 18 Monate lang. Die Geschichte des kopflosen Mike.

Es sollte Braten zum Abendessen geben. Am 10. September 1945 ging Bauer Olsen also in seinen Hühnerstall, um die Zutaten vorzubereiten. Als Erstes köpfte er seinen Hahn.Als dieser noch, wenn auch leicht schwankend weiterlief, war der Bauer zwar erstaunt, doch nicht weiter beunruhigt. Wahrscheinlich hatte er bereits von dem Phänomen gehört, dass man auch ohne Kopf noch einige Momente weiterlaufen kann, bevor der Körper schließlich aufgibt.

Mike pickte weiter

Doch etwa eine halbe Stunde später blickte Olsen auf - und der kopflose Hahn lief noch immer im Stall herum. Er begann sogar zu picken - auch wenn sein Kopf und somit auch sein Schnabel zum Picken nicht mehr da waren.

Sein Besitzer war beeindruckt - und taufte sein kopfloses Tier auf den Namen Mike. Als dieser auch nach dem Abendessen noch lebte, flößte der Bauer ihm Wasser und ein paar Körner mit einer Pipette über die Speiseröhre ein. Es begann eine Zeit, mit der Olsen wohl nicht gerechnet hätte.

Am Tag darauf, als Mike ihn im Stall begrüßte, fuhr der Bauer mit ihm zur Veterinärklinik. Die erklärten das Phänomen Mike so: Olsen hatte das Tier zwar geköpft, jedoch zu hoch angesetzt. Das Großhirn sitzt bei Hähnen so weit unten, dass es von der Axt des Bauers nicht beschädigt wurde.

Die Karriere des kopflosen Hahns

Dann begann für den kopflosen Hahn eine große Karriere - und auch das Leben der Bauern wurde verändert. Zunächst fuhren sie zu Jahrmärkten, wo Mike für Geld bestaunt werden durfte. Anschließend zeigten sie ihn auch bei Theatervorstellungen im ganzen Land. Überliefert sind Auszahlungen von bis zu 4.500 US-Dollar.

Außerdem schaffte es Mike auch ins Guinness Buch der Rekorde. Nach 18 Monaten und einer Lebenszeit von sieben Jahren jedoch, passierte das letztlich unumgängliche. Der Hahn starb - denn sein Besitzer hatte die Pipette verloren, mit der er dem Tier gelegentlich die Flüssigkeit aus der Luftröhre saugen musste.

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