Häusliche Gewalt ist die neue Mode : Irina Shayk läuft mit blauem Auge über den Laufsteg

20.09.2023 12:31

Für das Label Mowalola von Designerin Mowalola Ogunlesi lief Irina Shayk bei der London Fashion Week mit einem blauen Auge über den Runway. Weil das Gewalt verherrliche, gab es Kritik an der Designwahl. 

Mit Mode kann man ein Statement setzen, Solidarität bekunden und sich sogar politisch positionieren. Doch man kann genauso schnell harsche Kritik ernten. So geschehen nach der Mowalola-Show bei der London Fashion Week. Supermodel Irina Shayk schritt für das Label von Designerin Mowalola Ogunlesi über den Runway. Dafür wurde Shayk extra ein blaues Auge geschminkt. Das Veilchen, das ihre halbe Wange zierte, sah dabei täuschend echt aus. Zu echt und zu nah an der Wirklichkeit vieler Menschen, so die Kritik einiger Internet-Nutzer. 

Irina Shayk trägt blaues Auge auf dem Laufsteg

"Häusliche Gewalt ist die neue Mode und Unterhaltung. Nachdem ich gesehen habe, wie Menschen Amber Heards Aussage über sexuelle Gewalt nachgestellt haben, täuscht nun ein berühmtes Model auf der Londoner Modewoche ein blaues Auge vor", schrieb Anwältin Charlotte Proudman auf X, früher Twitter. Dass Shayk außerdem den Konterfei von Tupac Shakur auf der Kleidung trage, sei umso schlimmer, so Proudman. Schließlich wurde dem Rapper selbst sexuelle Nötigung vorgeworfen.

Supermodels ein falsches blaues Auge zu verpassen, ist absolut verwerflich. Was für eine Beleidigung für die Opfer von häuslicher Gewalt, wenn solche Verletzungen für den öffentlichen Konsum verherrlicht werden", schrieb Aktivistin Aisha Ali-Khan. Sie sagte außerdem, die Designerin hätte es besser wissen und Shayk Nein sagen müssen. Die Designerin "behauptet, das Überleben eines Autounfalls habe sie zu diesen Looks inspiriert. Tut mir leid, aber ein Gipsverband oder eine Halskrause hätten besser funktioniert, ohne die Opfer häuslicher Gewalt zu retraumatisieren", so Ali-Khan. 

Designerin entschuldigte sich für einen anderen Affront

Nicht die einzige Kontroverse, mit der sich die Designerin auseinandersetzen muss. Auf den Miniröcken ihrer in London präsentierten Kollektion hatte die 28-Jährige die Flaggen verschiedener Länder gedruckt. Unter anderem auch von Saudi-Arabien. Weil diese jedoch ein muslimischer Spruch ziert, gilt die Flagge als heilig. Sie auf ein Mode-Piece zu drucken, gilt als Blasphemie. Die Empörung war so groß, dass sich die Modeschöpferin entschuldigte. "Nach der Show habe ich festgestellt, dass eine dieser Flaggen – Saudi-Arabien – heilige Worte enthält, und ihre Verwendung hat großen Anstoß erregt. Nachdem ich nun über dieses Thema aufgeklärt wurde, möchte ich mich aufrichtig entschuldigen", schrieb die Designerin. 

 

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