Herzinfarkt bei Frauen: Welche Symptome sprechen dafür?

17.09.2020 15:27

Das Tückische am sogenannten Eva-Infarkt ist, dass er sich anders äußert als ein Herzinfarkt bei Männern. Auf welche Symptome Frauen besonders achten sollten, lesen Sie hier.

Inhaltsverzeichnis

  • Was genau versteht man unter einem Herzinfarkt?
  • Durch welche Symptome äußert sich ein Herzinfarkt bei Frauen?
  • Ab welchem Alter ist das Herzinfarkt-Risiko bei Frauen besonders hoch?
  • Wie können Frauen einem Herzinfarkt vorbeugen?

Wie ernst Herzkrankheiten noch immer genommen werden müssen, zeigt der aktuelle Deutsche Herzbericht 2018, herausgegeben von der Deutschen Herzstiftung. Dieser kommt zu dem Ergebnis, dass die Gesamtzahl der Herzerkrankungen weiterhin steigt und sie nach wie vor die häufigste Todesursache in Deutschland sind. Diese betrifft vor allem Frauen: Bezogen auf alle Herzkrankheiten sind 51,9 Prozent der verstorbenen Personen weiblich, 48,1 Prozent männlich.

Auch, wenn zumindest die generelle Sterberate bei Herzkrankheiten gesunken ist und die Zahl der Herzinfarkte rückläufig ist: Diese Erkrankung gehört neben dem Schlaganfall immer noch zu den häufigsten Todesursachen bei Frauen. Was macht ihn so gefährlich?

Was genau versteht man unter einem Herzinfarkt?

Ein Herzinfarkt (Fachbegriff: Myokardinfarkt) tritt ein, wenn die Durchblutung des Herzmuskels so stark gestört wird, dass infolgedessen innerhalber kurzer Zeit Herzmuskelzellen absterben. Ursache dafür ist meist der Verschluss eines Herzkranzgefäßes. Die Leistungskraft des Herzens, das uns mit sauerstoff- und nährstoffreichem Blut versorgt, indem es täglich rund 8.000 Liter davon durch den Körper pumpt, wird stark beeinträchtigt.

Aus diesem Grund kann jeder Herzinfarkt lebensbedrohlich sein, da zu jeder Zeit ein Herzstillstand möglich ist.

Durch welche Symptome äußert sich ein Herzinfarkt bei Frauen?

Umso wichtiger ist es, über mögliche Warnsignale eines Herzinfarkts bei Frauen Bescheid zu wissen und Gefahren richtig einzuschätzen, um im Notfall keine wertvolle Zeit zu verlieren. Die bei Frauen als Eva-Infarkt bezeichnete Herz-Kreislauf-Krankheit unterscheidet sich deutlich von einem Infarkt bei Männern: Während diese vor allem über starke Schmerzen im Brustraum klagen, die sich oft bis in den Oberbauch und in andere Körperbereiche ausdehnen, treten bei Frauen häufig weniger deutliche Anzeichen auf.

Diese Symptome können einen Herzinfarkt bei Frauen ankündigen:

  • ungewohnt starke Kurzatmigkeit oder Atemnot

  • plötzlich auftretende Übelkeit (mit oder ohne Erbrechen)

  • Druck- oder Engegefühl im Brustbereich

  • anhaltende Schmerzen im Oberbauch

  • konstante Schmerzen im Hals- oder Nackenbereich

  • dauerhafte Müdigkeit und Erschöpfungsgefühl

  • plötzliche, kalte Schweißausbrüche

  • starkes Schwindelgefühl, Zittern

Stellen Sie eins oder mehrere dieser Symptome an sich fest, sollten Sie nicht zögern und die 112 anrufen (lassen). Da der Eva-Infarkt häufig erst später entdeckt und behandelt wird als bei Männern, weil Betroffene die Signale falsch deuten, ist er besonders tückisch.

Ab welchem Alter ist das Herzinfarkt-Risiko bei Frauen besonders hoch?

In jüngeren Jahren sind Frauen nicht ganz so stark gefährdet, da ihr Herz besser geschützt wird: durch die weiblichen Geschlechtshormone, die Östrogene, wird der Abtransport abgestorbener Zellen aus den Gefäßen angeregt und die Bildung schädlicher Entzündungsbotenstoffe weitestgehend unterdrückt.

Ab den Wechseljahren allerdings, wenn der Östrogenspiegel sinkt, steigt das Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung rapide an. Eine Hormonbehandlung eignet sich in diesen Jahren jedoch laut der Deutschen Herzstiftung nicht zum Schutz vor Infarkten.

Wie können Frauen einem Herzinfarkt vorbeugen?

Generell kann insbesondere Bewegungsmangel zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen. Schon 150 Minuten moderate Bewegung pro Woche können das Risiko deutlich senken. Davon abgesehen sollten Sie weitere Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Stress, Rauchen, Übergewicht (insbesondere bezogen auf Bauchfett) und Diabetes vermeiden beziehungsweise beobachten und behandeln lassen. Achten Sie außerdem auf eine ausgewogene Ernährung.

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