Der Hochdruckreiniger ist ein praktischer Helfer für Haus und Garten. Bei der Entfernung hartnäckiger Verschmutzungen ist er oft das Mittel der Wahl – vorausgesetzt man weiß, wie man ihn richtig benutzt. Denn das Gerät ist kein Spielzeug und kann bei falscher Verwendung Schäden am Material oder sogar Verletzungen verursachen.
Wie du den Hochdruckreiniger richtig benutzt, erfährst du in diesem Artikel. Die folgenden 8 Fehler sind weit verbreitet, lassen sich aber ganz leicht vermeiden.
1. Fehler: Keine Sicherheitsvorkehrungen treffen
Wie der Name schon vermuten lässt, steckt hinter Hochdruckreinigern eine ganze Menge Power. Während ein herkömmlicher Gartenschlauch einen Druck von ungefähr 4 bar hat, liegt dieser Wert bei einem Hochdruckreiniger zwischen 100 und 150. Ein bewusster und fachlich richtiger Umgang ist bei einem solchen Gerät neben einigen Sicherheitsvorkehrungen demnach unerlässlich.
Im Gegensatz zu der Frau auf dem Bild trägst du besser eine Schutzbrille, da bei der Reinigung Steine und Schmutz aufgewirbelt werden können. Experten empfehlen außerdem das Tragen von Handschuhen und festem Schuhwerk, zum Beispiel Gummistiefeln. Da bei der Arbeit mit dem Hochdruckreiniger Aerosole freigesetzt werden, die in die Lunge geraten können, sollte möglichst eine Atemschutzmaske getragen werden. Und: Das Gerät niemals auf Menschen richten!
Lies die Bedienungsanleitung des Geräts gründlich durch und überprüfe das Stromkabel auf mögliche Beschädigungen, bevor du deine Putzaktion startest.
2. Fehler: Falsche Düse wählen
Für Hochdruckreiniger sind viele verschiedene Düsen erhältlich. Wer sich nicht richtig informiert und die falsche Düse verwendet, kann die zu reinigende Oberfläche beschädigen. Für diese Zwecke eignen sich die geläufigen Reinigungsdüsen:
- Flachstrahldüse: oberflächliche Reinigung von Fliesen, Möbeln, Steinplatten und Fugen
- Flächenbürste: Reinigung von großen und glatten Oberflächen
- Punktstrahldüse: bei Moos oder starken Verkrustungen, wobei die Fugen mit dieser Düse unbedingt ausgespart werden sollten
3. Fehler: Weiches oder brüchiges Material behandeln
Es gibt viele Materialien, die sich mit dem Hochdruckreiniger schnell und einfach reinigen lassen. Dazu zählen zum Beispiel Fassaden, Steinplatten oder Gartenwege. Doch nicht jeder Untergrund eignet sich für diese Art der Reinigung.
Um dir Frust zu ersparen und Schäden am Material zu vermeiden, solltest du davon absehen, aufgeschüttete Wege aus Kies, Sand, Schotter oder Mulch mit dem Gerät zu reinigen. Auch bei altem Holz, Weichholz (wie zum Beispiel Lärche) oder brüchigen Steinen ist eine Hochdruckreinigung nicht zu empfehlen. Einige Experten raten sogar generell davon ab, Holzzäune mit dem Gerät zu reinigen.
4. Fehler: Zu hoher Druck
Vor allem bei älteren Materialien empfiehlt es sich, nicht gleich mit der vollen Leistung des Hochdruckreinigers zu arbeiten. Gehe vorsichtig vor, um Schäden zu vermeiden. Halte – im Gegensatz zu der Person auf dem Bild – mit der Düse stets etwas Abstand zu der Oberfläche, die gereinigt werden soll.
Denn je näher man herangeht, umso mehr kann man zerstören. Das Gleiche gilt übrigens für jegliche Fugen oder den Holzkohlegrill. Letzterer kann allerdings mit 100 bis 115 bar sowie einem Abstand von 30 cm zwischen Grill und Reinigungsdüse problemlos gereinigt werden. Entferne nur vorher die Asche aus dem Grill, damit sich der Dreck nicht in alle Himmelsrichtungen verteilt!
Welcher Druck sollte zur Reinigung verwendet werden?
- Fahrräder, Mülltonnen und Gartenwerkzeug: 20 bar
- Holzbänke und Holzterrassen: maximal 80 bar und auf ausreichend Abstand achten
- Autowäsche: 85 bar
- Häuserfassaden, Pflaster und Steine: 130 bar
5. Fehler: Schlauch nicht ganz ausrollen
Rolle den Schlauch des Hochdruckreinigers immer ganz ab und verhindere, dass er abknickt. Anderenfalls erhöht sich der Druck und das Material kann beschädigt werden oder reißen.
6. Fehler: Den falschen Wasseranschluss verwenden
Achte darauf, dass der Wasseranschluss aufgedreht ist, bevor du den Hochdruckreiniger einschaltest, damit die Pumpe nicht heiß läuft und kaputtgeht. Vermeide es außerdem, für die Hochdruckreinigung Brunnenwasser zu verwenden und greife stattdessen auf die öffentliche Wasserversorgung zurück. Die Schwebstoffe und Partikel im Brunnenwasser könnten nämlich die Pumpe beschädigen.
Das Zumischen von chemischen Reinigungsmitteln kann ebenfalls zu Problemen beim Gerät führen. Verwende bei Bedarf ausschließlich spezielle Reinigungsmittel für Hochdruckreiniger.
7. Fehler: Steckdosen im Außenbereich ignorieren
Die Steckdosen im Außenbereich sollten während der Reinigung mit dem Hochdruckreiniger nicht nur ausgespart, sondern auch abgedeckt werden, damit sie nicht mit dem Wasser in Berührung kommen. Nimm vor dem Abdecken der Steckdose die Sicherung heraus und entferne die Abdeckung direkt nach der Reinigung, damit kein Rost entsteht.
8. Fehler: Kein Verlängerungsset besitzen
Bei der Reinigung der Hausfassade kannst du mit einem Verlängerungsset den Putzradius bis auf 4 Meter erweitern und somit auf die wackelige Leiter verzichten. Der Druck des Reinigers nimmt zwar mit der Verlängerung etwas ab, nichtsdestotrotz kann das Hantieren mit einem Hochdruckreiniger auf der Leiter gefährlich werden.
Diese Fehler werden dir in Zukunft garantiert nicht mehr zum Verhängnis. Benutze den Hochdruckreiniger also nur, wenn du dir wirklich sicher bist, dass du mit ihm keinen Schaden anrichtest – weder dir noch den Materialien, die du reinigen willst. Viel Erfolg!