Vor ein paar Wochen verbrachte die Amerikanerin Jennifer Walsh mit ihrer Familie einen Tag am See. Mit dabei: der zweijährige Schnauzer Hanz. Um den agilen Vierbeiner zu beschäftigen, ließen sie ihn immer wieder einen Stock aus dem Wasser apportieren — nicht ahnend, dass dem Tier das fröhliche Spiel zum Verhängnis werden würde.
In etwa anderthalb Stunden lief Hanz mehr als zwanzigmal in den See, um Bälle und Stöckchen zurückzubringen. Zu diesem Zeitpunkt war sich niemand der Gefahr bewusst, in der das Tier schwebte. Nur wenig später jedoch bemerkten die Walshs, dass mit ihrem Hund etwas nicht stimmte. Als er aus dem Wasser kam, schüttelte er sich nicht aus, wie er es sonst tat. Kurz darauf urinierte er unkontrolliert und wurde lethargisch.
Da sich der Gesundheitszustand des Tieres so rasant verschlechterte, machte sich die Familie augenblicklich auf den Weg zum Tierarzt. Bereits auf der Fahrt ging es Hanz so schlecht, dass sie alles tun mussten, um ihn am Leben zu erhalten. Als die Walshs schließlich beim Veterinär ankamen, übernahm er sofort die Versorgung des Tieres — doch leider ohne Erfolg. Der kleine Schnauzer war bereits nicht mehr am Leben.
Erst nach dem Tod des Hundes erfuhren die Walshs, was mit ihrem geliebten Vierbeiner geschehen war: Hanz hatte eine Wasservergiftung erlitten, auch bekannt als hypotone Hyperhydration, eine Erkrankung, an der etwa 200.000 Hunde im Jahr sterben.
Dieses Leiden wird durch eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme ausgelöst, sodass der Körper Natrium verliert. Dieses Salz brauchen jedoch die Nieren, um das Wasser wieder herauszufiltern. Da sie dazu bei einer zu hohen Wasserzufuhr jedoch nicht mehr in der Lage sind, kommt es zu Ödemen, Krämpfen oder Bewusstlosigkeit — im schlimmsten Fall tritt sogar der Tod ein.
Erste Symptome einer Wasservergiftung können auftretende Schwäche, Schwindel, mangelnder Appetit oder Übelkeit und Erbrechen sein. Bei Verdacht auf eine überdurchschnittliche Flüssigkeitszufuhr ist es ratsam, dem Hund Salz zu verabreichen, damit der Körper das Wasser wieder ausscheiden kann.
Vor allem kleine, energiegeladene Hunde, die viel im oder mit Wasser spielen, sind gefährdet, da der Körper schneller mit dem Flüssigkeitsüberschuss überfordert ist. Doch auch größere Hunde können eine Wasservergiftung erleiden.
Hundebesitzer sollten darauf achten, dass ihr Tier nicht zu lange im oder mit Wasser spielt. Hierzu zählt nicht nur das Apportieren aus einem Gewässer heraus – auch der beliebte Zeitvertreib mit dem Gartenschlauch oder dem Rasensprenger kann zu einer lebensbedrohlichen Gefahr werden.
Die Geschichte von Hanz wird in folgendem Video (auf Englisch) zusammengefasst.
Familie Walsh wusste nicht, dass Hunde zu viel Wasser schlucken können, und wird sicher bis an ihr Lebensende bereuen, was mit Hanz geschehen ist. „Ich wünschte, wir wären vor dieser Möglichkeit gewarnt worden. Es hätte Hanz das Leben gerettet“, berichtet Jennifer auf ihrem Facebookaccount.
Nun will die Familie andere Hunde und ihre Besitzer vor einem ähnlichen Schicksal bewahren und verbreitetet die Geschichte von Hanz auf Facebook. Bereits jetzt wurde das Schicksal des kleinen Hundes fast 80.000 Mal geteilt und hat so hoffentlich sehr vielen Hunden das Leben gerettet.